zum Hauptinhalt
Die zuständige Gewerkschaft kämpft für bessere Arbeitsbedingungen für Lieferando-Kuriere.

© Jan Woitas/dpa

Update

Protest am Freitag in Berlin: Gewerkschaft fordert höheres Festgehalt für Lieferando-Kuriere

Die zuständige Gewerkschaft macht Druck auf den Essenslieferdienst. Das Bonus-System für die Kuriere soll gekippt werden.

Bei einer Kundgebung vor der Zentrale des Lieferdienstes „Lieferando“ haben am Freitag rund 50 als „Rider“ bezeichnete Fahrradkuriere für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Sie forderten unter anderem einen Tarifvertrag, einen Stundenlohn in Höhe von 15 Euro und ein Ende des Bonussystems.

Die Riders beklagten auf der Kundgebung eine fehlende Wertschätzung durch das Unternehmen. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). An dem Protest beteiligte sich auch Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke). Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. „Lieferando-Fahrer verdienen durchschnittlich mehr als 13 Euro pro Stunde in einer sicheren Anstellung mit Urlaubsentgelt, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und einer umfassenden Versicherung“, sagte ein Lieferando-Sprecher.

Nach Stundenlohn-Erhöhungen beim Anbieter Lieferando dringt die Gewerkschaft jedpch auf weitere Zugeständnisse für die Kuriere. Ziel ist es, das Bonus-System für Kuriere zu kippen und ein höheres Festgehalt zu verankern. Lieferando gewinne immer mehr Marktanteile, sagte Christoph Schink, der Gastro-Experte der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten. "Der Boom darf aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden." Verlangt werden weiterhin etwa Zuschläge für Arbeit an Wochenenden und Feiertagen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Lieferando hatte den Grundlohn zu Jahresbeginn um einen Euro auf elf Euro je Stunde erhöht. Fahrern werden seitdem ein Dienst-Fahrrad und ein Dienst-Smartphone angeboten. Die Gewerkschaft will das Bonussystem kippen. Aus ihrer Sicht führt es zu gefährlicher Hetze, zudem seien Teilzeitkräfte benachteiligt.

Das Unternehmen weist dies die Kritik zurück. "Lohnerhöhungen und die fast 20-teilige Ausstattung erlauben einen sicheren Verdienst bei sicheren Fahrweisen". Boni gebe es schon ab der 26. Lieferung im Monat. Ab durchschnittlich 11,6 Wochenstunden gebe es erhöhte Boni. Solche Zahlungen seien in der Branche üblich. (mit dpa)

Jonas Fedders

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false