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Ein Löschhubschrauber ist wegen des Waldbrandes bei Treuenbrietzen im Einsatz und hat Wasser am Seddiner See getankt.

© dpa/Stephanie Pilick

Extreme Trockenheit in Brandenburg: Fast 500 Waldbrände in diesem Sommer – Brunnenbau und Waldwege sollen helfen

Die Trockenheit sei in Brandenburg so extrem wie noch nie, sagte Innenminister Stübgen. Knapp 500 Waldbrände waren mehr als eine große Herausforderung.

Bei extremer Trockenheit ist es in Brandenburg in diesem Jahr zu knapp 500 Waldbränden gekommen. Darunter seien fünf Großschadenslagen gewesen, berichtete Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags. „Ich hoffe, das war ein Ausnahmejahr“, sagte der Minister. „Wenn das die Regel wird, müssen wir uns im Feuerwehrbereich noch viel intensiver darauf einstellen“, sagte Stübgen.

Neben der extremen Trockenheit hätten außergewöhnliche Windereignisse für Großbrände gesorgt, erklärte der Minister. So habe in Frohnsdorf und Beelitz (Potsdam-Mittelmark) ein Heißluftsturm über Stunden die Flammen angefacht, wie er sonst nur aus Afrika bekannt sei. Und bei Falkenberg (Elbe-Elster) habe eine Gewitterzelle einen Tornado ausgelöst, der den zuvor bereits unter Kontrolle gebrachten Waldbrand auf die zwanzigfache Fläche ausgeweitet habe.

Glücklicherweise konnten in diesem Jahr 35 neue Tanklöschfahrzeuge und fünf neu angeschaffte Hochleistungspumpen eingesetzt werden, wie Stübgen berichtete. „Wir sind gut aufgestellt, aber noch nicht ausreichend“, räumte der Minister ein. „Wir müssen noch mehr tun.“

Wegen der Munitionsbelastung großer Brandflächen sei der Einsatz von Löschhubschraubern der Bundeswehr und der Bundespolizei unbedingt notwendig gewesen. Nach Angaben von Stübgen sind in Brandenburg 292 000 Hektar Waldflächen mit Munition belastet. „Und trotz der kontinuierlichen Beräumung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst wird es immer mehr, weil noch längst nicht alle munitionsbelasteten Flächen entdeckt sind“, mahnte der Minister.

Dass die meisten Brände schnell gelöscht werden könnten, liege an der flächendeckenden Überwachung der Wälder mit Kameras rund um die Uhr, sagte Stübgen. „Waldbrände werden bei uns sehr schnell erkannt und entsprechend wird auch der erste Löschangriff schnell ausgeführt.“

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Bei dem Großbrand im Juni in Beelitz waren rund 200 Hektar Landeswald vernichtet worden. Die Stadt kündigte am Mittwoch an, dass für die Bekämpfung künftiger Waldbrände weitere Löschwasser-Entnahmestellen an den Waldwegen erschlossen werden sollen. Bereits nach einem Großbrand in Fichtenwalde im Jahr 2018 seien zehn Tiefbrunnen neu angelegt worden. In den Wäldern sollen alle toten Bäume eingesammelt werden, um die Brandlast zu verringern.

Zudem sollen die Hauptwege im Wald für schwere Fahrzeuge befahrbar gemacht werden, damit Löschpanzer und Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatzort kommen können, wie die Stadt mitteilte. Dafür sollen auch Übergänge wie Brücken für Rettungsfahrzeuge ertüchtigt werden. (dpa)

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