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Die diesjährige Pannen-Tanne liegt auf einem Tieflader vor dem Haus der Familie Herre, die den Baum gespendet hatte.

© dpa / Wolfgang Kumm

Eine Berliner Tradition: Wieder Panne mit der Tanne

Tannen-Pannen sind ein Berliner Evergreen. Dieses Jahr missglückte der Baumtransport. Die (fast) alle Jahre wiederkehrenden Malheurs sollten feierlich begangen werden. Eine Glosse.

Eine Glosse von Lisa Genzken

Der diesjährige Weihnachtsbaum für den Breitscheidplatz ist 22 Meter hoch, fast 30 Jahre alt und: 90 Zentimeter zu voluminös für den Britzer Tunnel. Der geplante Transport von Bohnsdorf nach Charlottenburg in der Nacht zu Dienstag scheiterte.

Tannen-Pannen sind ein Berliner Evergreen: Man erinnere sich an die Fichte von 2000, die so dünne Ästchen hatte, dass sie ausgetauscht und an die Elefanten im Zoo verfüttert wurde. Im Jahr darauf zerbrach der Weihnachtsbaum, 2003 wurde er wegen brauner Stellen und fehlender Äste ausgetauscht. Drei Jahre später zogen eine finnische und eine bayerische Gemeinde kurzfristig ihre Bäume zurück.

2007 wog die Fichte zwei Tannen, ääääh, Tonnen zu viel, ein Schwerlastkran musste aushelfen – zu allem Überfluss blieb sie dann auch noch in einer Brücke am Zoo hängen. Im Folgejahr brach der Baum vor dem Roten Rathaus. 2020 verhinderten falschparkende Autos die pünktliche Anlieferung des Christbaums.

In New York ist es beliebte Tradition, dem ersten Erstrahlen des Weihnachtsbaums am Rockefeller Center beizuwohnen. Mit Shows, Stars und Livestream rund um den Baum startet man im Big Apple in die Adventszeit. Für Berlin böte sich an, die (fast) alle Jahre wiederkehrenden Malheurs um die Tanne ähnlich feierlich zu begehen: mit Konzerten vom geschmückten Schwerlasttransporter und festlicher Fernsehübertragung der haareraufenden Autobahnpolizei zum Beispiel.

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