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Romantisch: zur Hochzeit bekam Heidi Klum 2,6 Tonnen Stahlbeton.

© Instagram

Hochzeitsgeschenk für Heidi Klum: Ein Stück Weltgeschichte wird zur PR-Aktion

Tom Kaulitz hat sich was ganz Besonderes für Heidi Klum ausgedacht. Doch die Berliner Mauer sollte kein Luxus-Geschenk sein, findet Julius Betschka. Eine Glosse.

Was ist lässig und hält ein Leben lang? Die Berliner Mauer, dachte sich Tom Kaulitz, 30. Das, ähm, perfekte Geschenk. Der Gitarrist von Tokio Hotel (irgendwann einmal: „Durch den Monsun“) hat Heidi Klum zur gemeinsamen Hochzeit deshalb 2,6 Tonnen des geschichtsträchtigen Stahlbetons in den Garten verpflanzt, irgendwo bei Los Angeles. Nicht einfach so, natürlich. So ein graues Stück Mauer wäre vor der Luxus-Villa reichlich unschön anzusehen. Das größte deutsche Celebrity-Pärchen seit, na ja, Helene Fischer und Florian Silbereisen braucht es natürlich eine Berlin-Nummer größer. So ließ Kaulitz das Exponat für Klum nicht nur in die Staaten verfrachten, sondern auch noch fein bemalen: Der in Berlin lebende französische Künstler Thierry Noir hat sich für die beiden auf dem Mauer-Stück verewigt, wie schon auf so vielen Segmenten in Berlin. Hintendrauf Tom und vorn: Heidi, mit rotem Knutschmund. Auf Instagram teilte die 46-Jährige ein Video, in dem zu sehen ist, wie das bemalte Mauerstück vom Lastwagen geladen wird. Klum schrieb dazu: „Jeden Morgen werde ich dieses wunderschöne Stück in meinem Garten betrachten mit dem Wissen, dass Mauern nicht gebaut zu werden brauchen ... sie müssen fallen.“

Fein. So wird Toms Hochzeitspräsent für beide zur großen politischen Pose, ein Stück Weltgeschichte zur Oberfläche für den instagrammablen Kalenderspruch. Das Private soll ja politisch sein, sagt ein alter Sponti-Spruch.

Bei Kaulitz und Klum erscheint das Private einem eher wie: PR. Umwerfend ist anders.

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