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Schülerinnen und Schüler des Lilienthal-Gymnasiums waren auch dabei, als vor fast einem Jahr Jugendliche gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gingen. „Stop Terror Putin“, stand auf einem der Plakate. 

© imago images/Future Image

Ein Jahr Überfall auf die Ukraine: Berliner Schüler rufen zum „Friedenszug“ in Mitte auf

Schüler des Lilienthal-Gymnasiums demonstrierten schon vor einem Jahr gegen den russischen Angriffskrieg. Jetzt rufen sie erneut andere Schulen auf, mit ihnen gemeinsam auf die Straße zu gehen.

Aktion statt Ohnmachtsgefühl, Gedenken statt Gleichgültigkeit: Hunderte Schülerinnen und Schüler des Lilienthal-Gymnasiums in Berlin-Friedrichsfelde planen am ersten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine eine Kundgebung, um gegen den Krieg zu protestieren. Mit ihrem „Friedenszug“ wollen sie am 24. Februar unter dem Motto „Frieden für die Ukraine und weltweit“ ein Zeichen setzen und rufen auch andere zum Mitmachen auf.

„Wir wollen uns solidarisieren! Mit Opfern, mit Angehörigen, mit Menschen in Kriegsgebieten, mit Menschen, die aus eben solchen Gebieten flüchten mussten. Wir hören euch! Wir sehen euch! Wir stehen an eurer Seite!“, heißt im Aufruf, der vom Politik-Leistungskurs der Lichterfelder Schule gestaltet wurde. Auch auf die Lage im Iran, Afghanistan und anderen Ländern, die unter Gewalt leiden, wollen die Gymnasiasten aufmerksam machen.

Lasst uns gemeinsam und laut gegen den Krieg, für die Menschen und für den Frieden stellen!

Aus dem Aufruf des Lilienthal-Gymnasiums

„Lasst uns gemeinsam stark sein, lasst uns den Glauben an das Gute nicht verlieren! Lasst uns gemeinsam und laut gegen den Krieg, für die Menschen und für den Frieden stellen!“, appellieren die Verfasser:innen. Eindrücklich schildern sie, wie der Krieg in das Weltbild vieler deutscher Teenager eingeschlagen ist: Frieden habe in weiten Teilen Europas so lange geherrscht, „dass viele von uns das Gegenteil nur noch aus Erzählungen kannten. Nach dem Angriff auf die Ukraine wurde jedoch klarer denn je, dass es auf der Welt noch nie so etwas wie einen stabilen Frieden gab. Es handelt sich um einen Idealzustand, an den wir glaubten und in dem wir uns sicher fühlten.“

Das Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler, „die Gefühle der Verzweiflung und Hilflosigkeit“ sichtbar zu machen, sei „sehr groß“, berichtet ihr Lehrer Florian Bublys, der auch den Fachbereich Gesellschaftswissenschaften leitet. Aus der Schulgemeinschaft des Lilienthal-Gymnasiums heraus sei daher die Idee entstanden, am Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine auf die Straße zu gehen.

Mit diesem selbst gestalteten Flyer lädt der Politik-Leistungskurs des Lichterfelder Lilienthal-Gymnasiums Schüler zum „Friedenszug“ ein.

© Politik-Leistungskurs des Liliental-Gymnasiums

„Diese scheinbare Macht von Krieg machte viele von uns ohnmächtig. Diesem Gefühl wollen und sollten wir uns nicht mehr hingeben!“, schreiben die Jugendlichen in ihrem Aufruf, sondern „uns aufraffen und hoffen“.

Es ist nicht die erste Aktion, die vom Lilienthal-Gymnasium ausgeht und von Bublys bei der Polizei angemeldet wurde. Vor einem Jahr wollten zunächst rund 200 Schülerinnen und Schüler gegen den Einmarsch in die Ukraine protestieren, und im Nu hatten sich andere Schulen wie das Steglitzer Fichtenberg-Gymnasium angeschlossen, sodass es schließlich rund 5000 Teilnehmer gab. Auch dieses Mal hoffen die Lilienthaler, dass viele Mitschülerinnen und Mitschüler aus anderen Schulen sich anschließen.

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