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Berlin kehrt am Mittwoch zum Präsenzunterricht zurück.

© Christoph Soeder/dpa

Berlin kehrt zum Präsenzunterricht zurück: Die letzten zwei Schulwochen sollen vor allem im Freien stattfinden

Mit dem Wechselunterricht ist es erstmal vorbei, ab Mittwoch werden Berlins Klassenräume wieder voller. Gelernt werden soll vor allem draußen.

Es ist noch nicht wieder wie in den Zeiten vor der Pandemie. Aber ab Mittwoch wird es an Berlins Schulen wieder deutlich voller. Für die letzten zwei Wochen vor den Ferien gibt es noch einmal Präsenzunterricht mit allen Schülerinnen und Schülern.

Mit dem Wechsel aus Unterricht in der Schule und digitalem Lernen zu Hause, auf den Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) bisher gesetzt hat, ist es dann vorbei und damit auch mit den verkleinerten Lerngruppen.

Präsenzpflicht gilt aber nach Angaben der Bildungsverwaltung noch nicht. Das heißt, Kinder müssen nicht in die Schule kommen, wenn sie oder ihre Eltern vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie das nicht möchten.

Und es geht auch nicht darum, in der Zeit bis zum letzten Schultag am 23. Juni noch möglichst viel Stoff durchzunehmen. In einem Schreiben an die Schulleitungen hat die Bildungsverwaltung ausdrücklich betont, neben dem Fachunterricht sollten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit haben, sich in der ganzen Lerngruppe zu treffen, Kontakte wieder aufzunehmen, über Erlebtes zu sprechen und gemeinsame Aktivitäten anzugehen.

Die Bildungsverwaltung hat außerdem angeregt, die Gelegenheit zu nutzen, kurz vor Sommerbeginn möglichst viel im Freien zu lernen.

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Ein Sprecher der Bildungsverwaltung wies am Dienstag darauf hin, dass die Maskenpflicht auf dem Schulhof ab Mittwoch aufgehoben ist. Das gilt auch, wenn ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. In geschlossenen Räumen ist das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske nach wie vor vorgeschrieben. Und auch die Testpflicht bleibt bestehen: „Schülerinnen und Schüler müssen zweimal in der Woche einen Schnelltest machen.“

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Die Gewerkschaft GEW fordert, bei der Rückkehr der Kinder und Jugendlichen in den pädagogischen Alltag müssten die sozialen Aspekte und das Miteinander im Vordergrund stehen. „Der Regelbetrieb nach Stundentafel ist nicht, was die Schülerinnen und Schüler jetzt brauchen“, sagte der Geschäftsführer der GEW Berlin, Markus Hanisch, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Möglichkeit für die Schulen, mit ganzen Lerngruppen Ausflüge im Freien zu unternehmen, ist der richtige Weg, um die letzten Schulwochen sinnvoll zu gestalten.“ Wenn Unterricht in vollen Klassen stattfinde, solle das möglichst infektionssicher im Freien passieren.

"Die Schulen brauchen dringend mehr Personal"

Gleichzeitig mahnte Hanisch, die Bildungsverwaltung müsse bereits jetzt für die Zeit nach den Ferien planen: Bis zu den Sommerferien seien es nur noch zwei Wochen, aber mit Blick auf das nächste Schuljahr fordere die GEW, schon jetzt die Weichen zu stellen. „Die zusätzlichen Gelder aus dem Aufholprogramm von Bund und Ländern müssen jetzt schnell den Schulen übertragen werden.“

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Noch vor der Sommerpause sollten außerdem Schulleitungen die Möglichkeit erhalten, Projekte mit dem Kollegium für das kommende Schuljahr anzustoßen. „Die Schulen brauchen dringend mehr Personal, um jetzt die verloren gegangene Beziehungsarbeit mit den Schülerinnen und Schülern leisten zu können.“

Freiwillig war die Rückkehr zum Regelbetrieb vor den Ferien nicht. Bildungssenatorin Scheeres war ausdrücklich dagegen. Doch das Verwaltungsgericht Berlin hatte Ende Mai nach Eilanträgen entschieden, dass Berlin für eine Schülerin und einen Schüler einer Grundschule Präsenzunterricht sichern muss. Daraufhin beschloss der Senat, das Wechselunterrichtsmodell ab dem 9. Juni zu beenden. (dpa)

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