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Das verbilligte Monatsticket gilt im Nahverkehr, allerdings gibt es Ausnahmen.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Fahrplan nur minimal erweitert: BVG verkauft fast 500.000 Neun-Euro-Tickets in Berlin

Das Neun-Euro-Ticket ist ein Publikumserfolg: Die BVG setzte bis Sonntag 450.000 Stück ab, die Deutsche Bahn verkaufte bundesweit 2,7 Millionen Tickets.

An diesem Dienstag könnte die halbe Million geknackt werden: Bis inklusive Sonntag haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) 450.000 Tickets zum Sondertarif von neun Euro verkauft. Das sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Der Ansturm auf das billige Ticket hält an. Am ersten Wochenende waren 130.000 Tickets verkauft worden, am Montag vergangener Woche 80.000. Seitdem waren es im Schnitt täglich 40.000. Etwa die Hälfte der Tickets werden bei der BVG über die App verkauft, anfangs kam das System an seine Belastungsgrenze. Die andere Hälfte wird an Automaten oder an Verkaufsstellen erworben.

Die Deutsche Bahn verkaufte bundesweit 2,7 Millionen Tickets, wie Bahnchef Richard Lutz sagte. Zahlen für Berlin konnte ein Bahnsprecher auf Anfrage nicht nennen.

Theoretisch könnten – nur mit den BVG-Karten – also 1,3 Millionen Berliner in den Monaten Juni, Juli und August zum Sparpreis unterwegs sein. Denn die 870.000 Stammkunden der BVG, also Besitzer von Umwelt- und Schülerkartenabos, Jahreskarten, Semester- und Seniorentickets dürfen ebenfalls bundesweit ohne Mehrkosten unterwegs sein.

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Im einzelnen sind das: 350.000 Schülertickets, 300.000 Umweltkarten, 100.000 Firmentickets, 80.000 Seniorentickets, 30.000 Azubitickets und 10.000 der 10-Uhr-Tickets.

Autofahrer erhalten einen Tankrabatt

Das subventionierte Ticket geht auf das von der Bundesregierung beschlossene Entlastungspaket zurück. Autofahrer erhalten wegen der hohen Energiepreise Rabatt auf den Spritpreis. Limitiert ist das Neun-Euro-Ticket nicht. Nach Wahl kann es für alle drei Monate oder nur für einen beliebigen gekauft werden.

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Im Prinzip gilt es überall in Städten, Verbünden und allen Regionalzügen, allerdings nicht für den Fernverkehr, also IC, EC und ICE. Doch kein Prinzip ohne Ausnahme: In wenigen IC-Linien, die abschnittsweise für Tickets des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) freigegeben sind, gilt das Neun-Euro-Ticket nicht.

Es sind die Verbindungen Elsterwerda-Berlin, Berlin-Prenzlau und Potsdam-Berlin-Cottbus. Auf diesen Linien fahren abwechselnd Regios und Fernverkehrs-IC. Um einen Zwei-Stunden-Takt bieten zu können, finanziert der VBB die Fahrten im IC zusätzlich. Die Freigabe für Neun-Euro-Tickets wollten Berlin und Brandenburg der Bahn nicht bezahlen.

[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Reisen mit dem Neun-Euro-Ticket: Neun Tipps für Tagestrips und Wochenendurlaube ab Berlin]

Wie voll es in den kommenden Wochen in den Zügen wird, ist die große Frage – wie berichtet, hatte der Chef von DB Regio, Jörg Sandvoß, gesagt, dass man „keinen Schimmer“ habe. Klar ist, dass die zusätzlichen Fahrgäste in die vorhandenen Busse und Bahnen müssen.

Das Angebot kann mangels Kapazitäten nicht ausgeweitet werden, die genannten Verbesserungen sind minimal: Busse zum Strandbad Tegelsee, ein dichterer Takt auf einer Straßenbahnlinie (18) – viel mehr ist es nicht. Die Bahn warnt bereits vor der Mitnahme von Fahrrädern in Regionalzügen.

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