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Projektmitarbeiter Stefan Marx zeigt, wie auf einem Tablet-Computer eine frühere Gefangene von ihren Erinnerungen erzählt.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Blick in den Arbeitsalltag der Gefangenen: Gedenkstätte Hohenschönhausen eröffnet neuen Ausstellungsbereich

Auf 500 Quadratmetern können Besucher des früheren Stasi-Gefängnisses in Berlin in das Leben der Insassen eintauchen – auch dank einer Augmented-Reality-App.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen öffnet einen neuen Bereich in dem früheren Untersuchungsgefängnis der Stasi und stellt dort den Arbeitsalltag von Gefangenen dar. Dafür wird in dem ehemaligen etwa 500 Quadratmeter großen Küchen- und Wohntrakt der Anstalt moderne Technik eingesetzt, wie die Gedenkstätte am Dienstag mitteilte.

Dabei werden etwa digitale Inhalte wie Fotos oder Videos mit Hilfe einer App (Augmented-Reality-App) in die reale Welt integriert. Die Ausstellung „In Zwangsgemeinschaft. Die Arbeitskommandos der Strafgefangenen in Hohenschönhausen“ wird in Deutsch und Englisch präsentiert und an diesem Donnerstag offiziell eröffnet.

Auch ein Schlafraum der Gefangenen wird in der neuen Ausstellung gezeigt.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

In der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) haben politisch Verfolgte auf ihren Prozess gewartet. Bereits verurteilte Frauen mussten in Arbeitskommandos in der Küche oder als Reinigungskraft arbeiten, Männer wurden in Bereichen wie der Kfz-Werkstatt oder Tischlerei eingesetzt.

Im vergangenen Jahr hatte die Gedenkstätte nach eigenen Angaben knapp 308.500 Besucherinnen und Besucher. Nach den coronabedingten Einschränkungen näherten sich die Zahlen wieder dem Niveau der Jahre zuvor an, hieß es. Durch die original erhaltenen Zellen und Verhörräume führen auch frühere Häftlinge. In dem Komplex waren von 1951 bis 1989 rund 11.000 Menschen in Untersuchungshaft. (dpa)

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