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Bisher gibt es nur einen Zugang zu den S-Bahnzügen: Doch ab 2026 wird die Bahnbrücke ersetzt, der Bahnhof saniert. Ein zweiter Zugang am anderen Bahnsteigende macht dann Sinn.

© Boris Buchholz

„Macht mehr Druck“, bittet das Bezirksamt: Neuer Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf in Berlin

Ein neuer Aufgang zu den Gleisen wird schon seit Jahren gewünscht: Da es aktuell so aussieht, als würde er erst 2029 realisiert, formiert sich Protest.

Es war ein wenig der Fluch der guten Tat: Die jüngste Bürgerversammlung der Bürgerinitiative Zehlendorf geriet eher zu einer Debatte der Politikerinnen und Politiker als zu einem Austausch in der Bürgerschaft. Gefühlt die Hälfte der etwa 75 Anwesenden schien aus Bezirksverordneten und Parteienvertreterinnen, Stadträten und Abgeordneten aus Land und Bund zu bestehen.

Deutlich wurde, welche Bedeutung die Politik der Bürgerinitiative zumisst, die seit sieben Jahren Anregungen und Forderungen aus der Nachbarschaft zur Fortentwicklung des Zehlendorfer Ortskerns rund um Teltower Damm und Clayallee formuliert.

Das Hauptthema war am Freitag im Rathaus Zehlendorf die Sanierung und der Umbau des S-Bahnhofs Zehlendorf. Die Kernfrage lautete: Wann erhält der S-Bahnhof Zehlendorf den städtebaulich wichtigen neuen Zugang vom Postplatz und der Machnower Straße aus?

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Gleich zu Beginn der Veranstaltung verkündete BI-Mitglied Reinhard Crome die frohe Botschaft: „Das Land bezahlt den Bau des zweiten Zugangs.“ Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sei im Sommer vor Ort gewesen, bestätigte Stadtrat Urban Aykal (Grüne), die Zusage stehe. „Wir haben sehr früh deutlich gemacht, dass wir den zweiten Zugang wollen.“

Baubeginn könnte erst 2029 sein

Doch gebe es die Gefahr, so der Stadtrat, dass die Bauplanungen für den Aufgang vom Postplatz aus nicht schnell genug fertig seien – die Deutsche Bahn wolle ab 2026 bauen. Die alte und kaputte Bahnbrücke werde dann ersetzt werden, unter der Brücke am Teltower Damm plane die Bahn einen neuen Aufgang zu den Gleisen. Der Zugang vom Postplatz käme dann erst nach den Bauarbeiten, frühestens 2029.

„Der Ausgang unter der Brücke ist einfach Quatsch, den müssen wir verhindern“, warf Stadtentwicklungsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) ein. Denn wenn erst einmal die Treppe unter der Brücke gebaut sei, „werde die Wirtschaftlichkeit des Zugangs vom Postplatz in Frage gestellt werden“ – ganz egal ob heute eine Finanzierungszusage vorliege oder nicht.

Unter den Bahnbrücken will die Deutsche Bahn einen neuen Aufgang bauen: Stadtentwicklungsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) nennt dieses Vorhaben „Quatsch“.

© Boris Buchholz

„Der Zugang vom Postplatz hat Priorität“, stimmte ihm der SPD-Bundestagsabgeordnete Ruppert Stüwe zu. In Richtung Bahn sagte er: „Ihr könnt gerne die Brücke am Teltower Damm total schnell bauen, doch müsst ihr einfach den Zugang noch schneller bauen.“

Rolf Breidenbach, Bezirksverordneter der FDP, nickte, doch Tim Richter (CDU), Stadtrat für Soziales und Bürgerdienste, schüttelte den Kopf: Er könne nicht entscheiden, „in welcher Reihenfolge gebaut wird, das müssen die Fachleute tun, ich bin kein Ingenieur“.

Wir müssen gemeinsam den Druck erhöhen.

Verkehrsstadtrat Urban Aykal (Grüne)

Die Bürgerinitiative argumentiert seit Jahren, dass der neue Zugang am westlichen Ende des Bahnsteigs schon während der Sanierung des Bahnhofs sinnvoll wäre. Denn es werde eine Mega-Baustelle werden, wenn die Brücken abgenommen und neue gebaut, wenn die Auflage-Bauwerke erneuert und versetzt würden und auch das Tunnelgebäude saniert werde. Ein dann schon bestehender neuer Zugang würde das Erreichen des Bahnsteigs erleichtern.

Die Bürger haben bereits ein Bauschild aufgestellt: Hier soll es möglichst bald zu den Gleisen gehen.

© Boris Buchholz

Das Bezirksamt bat die Bürgerinnen und Bürger um Hilfe: „Der öffentliche Druck war in den letzten Jahren noch nicht enorm“, sagte Urban Aykal. Damit der Postplatz-Zugang schnell gebaut werde, „müssen wir gemeinsam diesen Druck erhöhen“.


Hier die Themen aus dem aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf

Immer donnerstags erscheint der Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf. Den gibt es in voller Länge, einmal pro Woche mit vielen konkreten Bezirksnews, Tipps, Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke. Diesmal berichtet Boris Buchholz unter anderem über diese Themen:

  • Warm durch den Winter – allerdings nur, wenn wir weiter Gas einsparen, sagt der Gasag-Chef in Zehlendorf
  • Die Neuen Kammerspiele in Kleinmachnow kämpfen um ihr Überleben: Geschäftsführerin Carolin Huder empfiehlt, „fleißig ins Kino zu gehen“
  • Übergriffe auf Kinder: Seit dem 1. Oktober zählte die Polizei vier Vorfälle
  • Erfolgreiche Bürgerversammlung: Bezirksamt bittet Bürger, gemeinsam für den neuen Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf Druck zu machen
  • Trotz Wahlvorbereitung: Bürgerämter bleiben geöffnet
  • Blut per Drohne: DRK-Blutspendedienst und die ADAC Luftrettung testen neue Transportmöglichkeit
  • Sozialamt am Limit: Sprechzeiten werden stark verkürzt
  • Entsiegeln und Verschönern: 133.000 Euro für größere Baumscheiben, Wege und Bänke
  • Lange Nacht der Bezirksdemokratie: Sonder-BVV soll das Videostreaming beschließen
  • Frisch bewilligt: Forschungsprojekt zu „BadSex“
  • Tote aus dem Teltowkanal nach acht Jahren identifiziert
  • Temporärer Irrsinn: Jetzt steht ein Kabelverteilerschrank mitten auf dem Gehweg in der Schützenstraße
  • Adventspreview: Verlosung von 3x2 Freikarten für die Neuverfilmung von „Der Räuber Hotzenplotz“
  • Chorfest: Wenn ein U-Bahnhof zum Konzertsaal wird
  • Freie Universität feiert Geburtstag
  • Deutsche und Ukrainer zusammen: Fahrrad-Lichterfahrt zu Nikolaus
  • Schöner die Stände nie stehen: Weihnachtsmärkte im Südwesten
  • Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

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