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Die Künstlerin Carolina Amaya.

© Anne Schulz

„Lange Nacht der Bilder“ in Berlin-Lichtenberg: „Erotik ist nicht bequem und ordentlich“

Über 100 Ausstellungen an 40 Orten gibt es am 1. September in Lichtenberg. Die Künstlerin Carolina Amaya stellt ihre Arbeiten über Erotik, Kultur und Religion aus.

"Erotik ist nicht bequem und ordentlich", sagt die lateinamerikanische Künstlerin Carolina Amaya. "Sie enthüllt innere Kämpfe, emotionale Spannungen und eine Mischung aus Aufregung und Angst, die wahrscheinlich aus einem Trauma oder sozialer und religiöser Kontrolle herrührt."

Amaya ist eine von zahlreichen Künstler:innen, die zur „Langen Nacht der Bilder“ in Lichtenberg am 1. September ausstellen werden. Amaya sagt, sie sei „als Mensch sowie als Lateinamerikanerin“ ihr ganzes Leben lang mit Herausforderungen konfrontiert. In ihren Werken verarbeitet sie vergangene Schmerzen und Unsicherheiten, hinterfragt kulturelle Überzeugungen und möchte die Betrachtenden dazu einladen, ihre inneren Bedürfnisse als erotische Wesen zu erforschen.

Amaya verwendet verschiedene Techniken künstlerischer Ausdrucksformen, wie Malerei, Installation, Zeichnung, Objekte, digitale Kunst und urbane Intervention. Und alle Werke haben eines gemeinsam: exzessive Farben.

Amaya hat ihr Studio "im Herzen von Lichtenberg", wie sie selbst das Atelierhaus "HB 55" in der Herzbergstraße 55 nennt. Ihr Atelier ist grellbunt und mit viel Licht, im Vorderhaus, Nummer 3.1. Die Straße hat sich zu einer Art Kunstmeile entwickelt, mit zahlreichen Ateliers - sie eignet sich daher zur "Nacht der Bilder" bestens als Ausflugsziel. Amayas Raum wird ausgeschildert sein, im HB 55 finden sich weitere Künstler:innen, die an diesem Tag ihre Werke präsentieren.

100
Ausstellungen und mehr gibt es zur „Langen Nacht der Bilder“ im Bezirk Lichtenberg zu sehen.

Zur 16. Ausgabe des größten Kunstevents im Bezirk gibt es rund 100 Ausstellungen an über 40 Orten. Die Lange Nacht beginnt um 17 Uhr und endet um Mitternacht. Ateliers, Werkstätten, Galerien und andere Orte mit Kunst- und Kulturprogramm im gesamten Bezirk können besucht werden.

Das Besondere dabei ist der unmittelbare Austausch mit den Kunstschaffenden selbst. Diese geben Einblicke in ihre Arbeitsräume, in die Entstehung ihrer Arbeiten und ihren Alltag. Das gesamte Programm, die Orte sowie die teilnehmenden Künstler:innen gibt es auf langenachtderbilder.de.

Ausstellungen Indoor und Outdoor

Zum Angebot gehören auch viele Formate im öffentlichen Raum: Die Stiftung Stadtkultur bespielt ihren mobilen Bau „Ein Zimmer für dich“ auf dem Wartenberger Kirchplatz in Neu-Hohenschönhausen. Vor dem S- und U-Bahnhof Lichtenberg kann der Klangkunst „Open the Night“ von Jeremy Knowles mit eigenen Kopfhörern gelauscht werden. Theo Thiesmeier projiziert seine Fotoserie „Handschuhe“ auf den Gehweg vor seinem Studio in der Pfarrstraße, in der Theatergasse in Karlshorst werden Stadt- und Landschaftsbilder unter freiem Himmel gezeigt und vieles mehr.

10 Jahre Kunststandort Fahrbereitschaft

Ein weiteres Highlight der diesjährigen Langen Nacht ist die Ausstellung „The Collection“ in der Fahrbereitschaft der Haubrok Foundation. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums hat die auf dem historischen Gelände in der Herzbergstraße ansässige Sammlung Haubrok erstmals einen externen Kurator, Krist Gruijthuijsen, eingeladen, mit persönlichem Blick die Arbeiten zu kuratieren. Gezeigt werden Werke von berühmten Künstler:innen wie Olafur Eliasson, Candida Höfer, Martin Kippenberger oder Gerhard Richter.

Die Eröffnung der Langen Nacht findet um 17 Uhr auf dem Innenhof des Rathauses Lichtenberg in der Möllendorffstraße 6 statt. Das ukrainisch-russische Trio "Scho" spielt Stücke von Swing bis Bossa Nova.

Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für den Bezirk Lichtenberg, hier einige Themen dieser Woche:

  • Machbarkeitsstudie für Radbahn U5 abgeschlossen: das sind die Ergebnisse
  • Bürger:innenmeister Schaefer kommt mit Berater zum vertraulichen Gespräch, der Auftragnehmer der Investorengruppe ist
  • Anwohnerin vom Fennpfuhlpark hatte geklagt: Doch Lärm durch Hundespielplatz ist zumutbar, sagt das Gericht
  • Wandgemälde am Bahnhof Lichtenberg erinnert an Opfer rechter Gewalt
  • Nutzer:innen noch nicht informiert: Schwimmhalle wird bis Juni 2025 wegen Sanierung geschlossen

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