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Der Innenhof an der Lily-Braun-Straße.

© Axel Matthies

Kritik an geplantem Bauprojekt: Grüne Innenhöfe im Berliner Osten in Gefahr

In Kaulsdorf hat der Senat den Bau von neuen Wohnungen trotz Protests der Anwohner genehmigt. Durch die Nachverdichtung würden Grünflächen im Bezirk verloren gehen.

An der Lily-Braun-Straße in Kaulsdorf sollen 154 neue Wohnungen entstehen – trotz vehementen Protests von Anwohnerinnen und Anwohnern. Durch die Nachverdichtung würden wertvolle Grünflächen verloren gehen, so die Kritik.

154
neue Wohnungen sind an der Lily-Braun-Straße geplant

Das Bezirksamt hatte der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land die Baugenehmigung zunächst verweigert. Dem wurde widersprochen. Nun entschied die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dass das Bauprojekt von Stadt und Land genehmigt wird.

Widerstand in der Nachbarschaft

Linke und Grüne kritisieren die Senatsentscheidung. „Es ist unverständlich, dass der schwarz-rote Senat trotz breiten Widerstands der Nachbarschaft und der klaren Positionierung des Bezirksparlaments eine Baugenehmigung erteilt hat”, sagt Max Linke, Kreisverbandssprecher der Grünen in Marzahn-Hellersdorf. “Wir fordern den Senat auf, die grünen Innenhöfe zu erhalten und andere bestehende Alternativen zu nutzen, um dem Wohnraummangel entgegen zu treten”, so Linke. Um den Bedarf an Wohnraum zu decken, plädieren die Grünen dafür, bestehende Gebäude aufzustocken, leerstehende Immobilien zu nutzen und vorrangig bereits versiegelte Flächen zu bebauen.

“Keine Baugenehmigung für Innenhof der Lily-Braun Straße!”, fordert der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg. Die Linke fordert Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) dazu auf, Abstand von dem Bauprojekt zu nehmen und die Planungen zu stoppen. Aus seiner Sicht sei die zuständige Bezirksstadträtin Heike Wessoly (CDU) am Zug: Sie könnte weiterhin eine Baugenehmigung verweigern, so Ronneburg. “Sollte dennoch eine Genehmigung erteilt werden, wäre das ein klarer Bruch des Wahlversprechens der CDU, die angekündigt hat, die Innenhofbebauung verhindern zu wollen”, sagt er.

Auch ich bin von dieser Entscheidung enttäuscht

Bezirksstadträtin Heike Wessoly (CDU)

„Wenn ich es könnte, würde ich es ja tun“, sagt Wessoly auf Tagesspiegel-Anfrage. Doch die Senatsentscheidung sei bindend, der Bau nicht mehr zu verhindern. „Auch ich bin von dieser Entscheidung enttäuscht“, so die Stadträtin.

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