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ILLUSTRATION - Fahrradfahrer fahren auf einem Radweg in Berlin-Friedrichshain. (zu dpa: «Pk Allianz pro Schiene, ACE Auto Club Europa und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub zur Verkehrspolitik der Regierung») +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Fabian Sommer

Gefahr für Schulkinder im Berliner Südosten : Müggelheim wünscht sich einen Radweg

Schon seit Jahren passiert nichts in puncto Sicherheit auf der Odernheimer Straße. Auch die Schule, die sich dort befindet, kämpft seit Langem für einen sicheren Straßenübergang.

Von Simone Jacobius

Viele Müggelheimer sind entsetzt und sauer. Denn schon seit Jahren passiert nichts in puncto Sicherheit auf der Odernheimer Straße. Auch die Schule, die sich dort befindet, kämpft seit Langem für einen sicheren Straßenübergang und einen Radweg.

Denn die Straße ist gefährlich, müssen radelnde Schüler doch – und nicht nur sie – oft im Slalom um die parkenden Autos fahren. Zudem fahren viele Autos viel zu schnell, und obendrein führt noch eine BVG-Buslinie die Odernheimer Straße entlang.

Radfahrerin kürzlich auf Odernheimer Straße von Bus überrollt

Erst Ende September ist hier eine Radfahrerin von einem Bus überrollt worden, nachdem sie ins Straucheln geraten war. Ein fester Radweg hätte das Unglück vermutlich vermieden. Doch die zuständige Baustadträtin Claudia Leistner (Grüne) verweist darauf, dass man ad hoc wenig tun könne

Anwohner schlagen nun vor, dass Radfahrende den neu gebauten Gehweg mitnutzen dürfen. „Das müsste geprüft werden“, sagt Stadträtin Leistner. Sie gibt aber zu bedenken, dass eine Freigabe nur in Richtung Endstelle der BVG am Ende der Odernheimer Straße möglich wäre. „Allerdings erfordert dies eine gründliche Untersuchung, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit von Radlern und Fußgängern, weil der Gehweg relativ schmal ist“, sagt sie. Doch zuerst müsste alles bei der Oberen Straßenverkehrsbehörde beantragt werden.

Ein baulich angelegter Radweg wäre auf der Fahrbahn in Richtung Alt-Müggelheim grundsätzlich denkbar

 Claudia Leistner, Baustadträtin (Grüne)

Ein Radweg auf der Odernheimer Straße ist bereits Teil des Senatsplans für das Fahrrad-Ergänzungsnetz. Der Haken an der Sache: Es gibt auch einen Plan für ein Vorrangnetz, das, wie der Name schon verrät, Priorität hat. Das Projekt Müggelheim scheint somit erst in weiter Zukunft möglich.

Immerhin: „Ein baulich angelegter Radweg wäre auf der Fahrbahn in Richtung Alt-Müggelheim grundsätzlich denkbar“, so Leistner. Allerdings wäre eine umfangreiche Planung nötig, vor allem wegen der einmündenden Straßen. Wenn ein hochgelegter Radweg, also mit Bordsteinkante, gebaut würde, wird es sogar noch komplizierter. Hier wären dann auch Gullys für die Straßenentwässerung notwendig.

Projekt steht und fällt mit den Finanzen

Das Projekt steht und fällt zudem mit den Finanzen. „Dem Bezirk stehen für die Errichtung einer derartig langen Radverkehrsanlage derzeit keine eigenen Mittel zur Verfügung“, bedauert Leistner. Auch in der Investitionsplanung des Bezirks ist das Projekt nicht enthalten. Daher wären die erforderlichen Mittel bei der Senatsverkehrsverwaltung zu beantragen. „Dies wird geprüft werden“, sagt sie.

Es ist also ein mühsames und langwieriges Unterfangen. Es gibt bereits eine Initiative in Müggelheim, die sämtliche Entscheidungsträger, Müggelheimer Institutionen und Initiativen an einen Tisch holen will, um alles zu beschleunigen.

Dies ist ein Text aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Treptow-Köpenick, der jeden Montag erscheint. Weitere Themen in dieser Woche sind unter anderem:

  • „Wehret den Anfängen“: Vor 85 zerstörten Köpenicker Bürger die Synagoge in der Freiheit 8
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