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Mitten in Moskau: die Cessna.

© pa/dpa

Vom Roten Platz in Moskau nach Gatow: Berliner Ausstellung zum Kalten Krieg zeigt Cessna von Mathias Rust

1987 landete Mathias Rust mit seiner Cessna im Moskauer Zentrum. Jetzt ist die Maschine in Gatow zu sehen – in einer Schau über Spionage, Flucht und Irrflüge.

Am Flugplatz Berlin-Gatow gibt's eine neue Schau, die aktueller nicht sein kann. Das Luftwaffenmuseum von Ralf-Gunter Leonhardt (70.000 Besucher im Jahr) war auch in der Corona-Krise meist geöffnet, aber wegen der Pandemie waren Ausstellungseröffnungen kein Vergnügen. Vorbei. Im Mai 2022 geht jetzt die Sonderausstellung „Fliegen im Grenzbereich“ an den Start: Sie läuft vom 5. Mai bis 30. Oktober. Worum es geht? "Spionage, Flucht und Irrflüge im Kalten Krieg" - das ist der Titel der Schau.

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Zu sehen sind unter anderem die Cessna 172 P (Kennzeichen D-ECJB), mit der Mathias Rust am 18. Mai 1987 nahe dem Roten Platz gelandet ist. Sie hing zehn Jahre im Foyer des Deutschen Technikmuseums in Berlin-Kreuzberg und kam jetzt in Einzelteilen nach Gatow. Oben sehen Sie ein dpa-Bild von jenem Abend aus Moskau. Im Winter soll die Maschine wieder zurück ins Depot des Technikmuseums gebracht werden, weil der Eingang umgestaltet wird. Oder bleibt sie noch länger in Gatow?

Im Sichtflug hatte der damals 19-Jährige mit seiner geliehenen Cessna die 1000 Kilometer von Finnlands Hauptstadt Helsinki nach Moskau gesteuert und die Maschine auf einer Brücke unweit des Roten Platzes gelandet.

Den Platz selbst hatte er zwar mehrfach überflogen. Um die Menschen darauf nicht zu gefährden, war er entgegen mancher Legenden aber nicht dort gelandet, wie er später mal erzählt hat.

Die Landung Rusts kostete angeblich 2000 sowjetische Militärs ihre Posten, auch der Verteidigungsminister musste abtreten. Ohne die Auswechslung der Hardliner wäre es für Gorbatschow erheblich schwieriger geworden, die politische Doktrin zu ändern. Am Ende hat Mathias Rust sogar dazu beitragen, dass der Kalte Krieg früher endete, suggerierte später ein ARD-Film.

Begleitet von zwei sowjetischen Soldaten betritt Mathias Rust am 02.09.1987 die Anklagebank im Gerichtssaal in Moskau.

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Zurück aus Moskau. Mathias Rust kommt am 03.08.1988 mit einer Maschine der Lufthansa am Flughafen in Frankfurt am Main an. 

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Ebenfalls Teil der Schau auf dem Flugplatz Gatow sind Original-Funkmitschnitte der Bundeswehr vom Geisterflug einer MiG-23 durch Europa (am 4.7.1989) und Fragmente des Flugzeugs, mit dem Rolf Hofmann am 22. Oktober 1959 in der Tschechoslowakei abgestürzt ist. Mehr Infos zur neuen Ausstellung gibt es hier im Netz: www.mhm-gatow.de/de/ausstellungen/flig.

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Und weil Innenstädter das große Luftwaffenmuseum gern kurz vor dem Himalaya vermuten: Die Fahrt dauert vom Berliner Hauptbahnhof mit Umsteigen in Spandau 40 Minuten. Hinzukommen 10 Minuten Fußweg von der Bushaltestelle des 135ers an der Kurpromenade. Schnell noch ein Tipp: Sonnenbrille und Sonnencreme nicht vergessen! Auf Berlins größtem Museum stehen keine Bäume - logisch, das war früher ein Flugplatz der britischen Armee und ein wichtiger Landeplatz auch während der Luftbrücke.

[Tagesspiegel-Lesetipp mit Video und Fotos: Als plötzlich wieder Bundeswehr-Flugzeuge und Hubschrauber in Gatow landeten - hier die Geschichte im Tagesspiegel]

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