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05.07.2023, Berlin: Bei Bauarbeiten in Berlin-Hohenschönhausen ist am Mittwochvormittag Kriegsmunition entdeckt worden. Um den Fundort an der Landsberger Allee wurde ein Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern eingerichtet, sagte eine Polizeisprecherin. Foto: Dominik Totaro/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Dominik Totaro

Update

Bewohner können zurück in ihre Häuser: Weltkriegsbombe in Berlin-Hohenschönhausen erfolgreich entschärft

An der Landsberger Allee in Hohenschönhausen wurde bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe entdeckt. Rund 7800 Menschen mussten bis in den Abend hinein ihre Häuser verlassen.

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Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Berlin-Hohenschönhausen mussten am Mittwoch Tausende Menschen ihre Wohnungen verlassen. Insgesamt waren rund 7800 Berlinerinnen und Berliner betroffen, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Die Bombe war am Mittwochvormittag auf einer Baustelle entdeckt worden – am späten Abend war sie schließlich entschärft. Danach durften die Menschen wieder in ihr Zuhause zurück. 

Als Notunterkünfte standen drei Schulen zur Verfügung. Verzögerungen bei der Evakuierung gab es unter anderem, weil auch mehrere Menschen mit Gehbeeinträchtigung in die Unterkünfte transportiert werden mussten. Nach Angaben der Polizei war der Blindgänger 60 mal 30 Zentimeter groß und vermutlich eine russische Fliegerbombe. 

Bei Bauarbeiten in Berlin-Lichtenberg war er am Mittwochvormittag gegen 10.20 Uhr entdeckt worden. Um den Fundort an der Landsberger Allee wurde ein Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern eingerichtet.

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Von den Sperrungen waren zwei Schulen, zwei Kitas, die Möbelhäuser von Ikea und Höffner, der Globus-Baumarkt und ein Wohngebiet betroffen. Auch mehrere Straßen wurden gesperrt.

Die Evakuierung begann laut Angaben der Polizei am frühen Nachmittag, die großen Gebäude waren gegen 15.00 Uhr geräumt. Gegen 20.00 Uhr meldete die Polizei, dass man mit der Evakuierung fertig und die Landsberger Allee gesperrt sei. Allerdings waren noch einzelne Krankentransporte offen.

Die betroffene Baustelle an der Landsberger Allee in Berlin-Hohenschönhausen.

© dpa/Dominik Totaro

Die Polizei war laut eigenen Angaben mit 180 Kräften im Einsatz. Sie gingen von Haustür zu Haustür und fuhren mit Lautsprecherwagen durch die Straße. Auch auf Twitter forderte die Polizei die Menschen auf, den Sperrkreis zu verlassen. Die Polizei hatte eine Karte von dem Sperrgebiet veröffentlicht.  

Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden.

Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg warfen US-Amerikaner, Briten und Russen nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt.

Zuletzt wurde am 4. Mai eine Weltkriegsbombe nahe dem Ostbahnhof unschädlich gemacht, Tausende Menschen wurden evakuiert. Ein Raketengeschoss wurde am 12. Mai in Marienfelde gesprengt, 56 Menschen mussten die Nacht außerhalb ihrer Wohnungen verbringen. (dpa)

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