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Der einzige große Sieger vor Ort. Radprofi Simon Geschke nahm seinen Preis tatsächlich persönlich entgegen.

© dpa / Annette Riedl

Berliner Sportler:innen des Jahres: Viele Preise, aber kaum Preisträger

Bei den Ehrungen zu den Berliner Sportlerinnen und Sportler nehmen diesmal nur wenige der Gekürten ihre Preise persönlich entgegen. Das ist schade.

Über die Wahl zu den „Berliner Sportler:innen des Jahres“ lässt sich vieles sagen. Etwa, dass sie inzwischen etwas trutschig daherkommt. Und dass sie für eine, zum halben Teil jedenfalls, Publikumswahl in der Sportlandschaft der Stadt nicht unbedingt den größten Widerhall findet. Jedenfalls inzwischen immer weniger als immer mehr.

Bei der Gala mit den Siegerehrungen ließ sich nun feststellen: Das Publikum kommt, mehr als 1200 Menschen waren am Sonnabend im Estrel im Bezirk Neukölln. Die Protagonisten und die Preisträger der Szene kommen nicht. Jedenfalls zum größten Teil kommen sie nicht: Von den vier ausgezeichneten größten Kategorien nahm allein Radprofi Simon Geschke seinen Preis als Sieger entgegen.

Die Anderen konnten oder wollten nicht kommen, besonders stark in der Nichtpräsenz: der 1. FC Union. Trainer Urs Fischer war als Siegertrainer noch im wohlverdienten Heimaturlaub in Zürich, von der Mannschaft kam nicht mal ein aktueller Spieler zur Siegerehrung, weil: Es war ja erst am Montag Trainingsbeginn. Aha.

Drei Jahre lang gab es keine Gala für die Wahl, nun aber wäre es doch an der Zeit gewesen, dass sich die Szene mal wieder trifft. Die Chance wurde verpasst und es lässt sich sicher damit argumentieren, dass das öffentliche Interesse an diesen Auszeichnungen in Berlin eher gering ist, denn die Zeiten der großen Fernsehschalten sind vorbei. Das Event bleibt unter sich. Aber eines bedingt anderes – ohne Stars vor Ort kein Interesse, oder zumindest wenig.

Das ist traurig für die Sportstadt Berlin, denn solche Preise könnten durchaus Sinn machen. Vielleicht machen sie inzwischen keinen Sinn mehr für die Berliner Stars der Profiszene, vielleicht wäre es sinnvoller, stärker die Leistungen von Berliner Amateursportler:innen in den Mittelpunkt zu stellen.

Aber wahrscheinlich ist es besser, an die Protagonisten der Profiszene zu appellieren, künftig doch mal vorbeizuschauen, wenn sie solch eine Wertschätzung vom Berliner Publikum bekommen. Denn ohne das Publikum wären sie zum großen Teil nicht da oben, wo sie sind.    

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