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Kolumne – Mein guter Rat

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: An Kinder gerichtete Werbung für Süßigkeiten muss reguliert werden

Seit Monaten diskutiert die Ampel darüber, wie Kinder von ungesunden Lebensmitteln ferngehalten werden können. Ein Werbeverbot ist ein Anfang, auf den gesundes Essen in Schulen und intakte Turnhallen folgen müssen.

Eine Kolumne von Dörte Elß

„Emphelt euren Kindern Tugend, sie nur allein kann glücklich machen“, darum bat der Komponist Ludwig van Beethoven seine Brüder im Heiligenstädter Testament. Die Ampelkoalition scheint dies ähnlich zu sehen, denn seit Monaten wird darüber diskutiert, wie diese Zielgruppe vom Laster der Völlerei abgehalten werden kann, zumindest was Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett oder Salz angeht.

Die Nährwertprofile der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geben Obergrenzen für beispielsweise Zucker, Salz und Fett in unterschiedlichen Lebensmittelkategorien vor und dienen den Gesetzgebern als Orientierung. Wird der Grenzwert überschritten, ist Werbung mit Kindern als Zielgruppe untersagt. Dies betrifft unter anderem Schokolade, Eis, Gebäck sowie Fruchtsäfte, Energy-Drinks, Limonaden und Milchprodukte, sofern Zucker zugesetzt wurde. Das Werbeverbot soll zu bestimmten Zeiten, analog, digital sowie für Plakate im Umfeld von Spielplätzen, Schulen und Kitas gelten. Die Herstellung von Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt wird aber natürlich nicht eingeschränkt.

Sicherlich ist es sinnvoll, an Kinder gerichtete Werbung für Süßigkeiten zu regulieren, zumal immer mehr von ihnen mit Übergewicht zu kämpfen haben. Und jeder, der schon einmal mit Kindern im Supermarkt war, weiß, wie schwierig es sein kann, immer „Nein“ zu sagen, wenn Kinder Süßigkeiten möchten, die sie aus der Werbung kennen.

Eine Beschränkung dieser Werbung unterstützt Eltern dabei, ihren Kindern gesundes Essverhalten zu vermitteln. Hinzukommen müssen aber gesundes Essen in Kindertagesstätten und Schulen sowie die Förderung von Bewegung. Gerade in Berlin fällt an zahlreichen Schulen immer wieder der Sportunterricht aus, weil die Turnhallen marode sind. Vereine beklagen schon lange den generellen Hallen- und Sportstättenmangel. Hier sollte auf jeden Fall endlich etwas passieren.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

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