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Seit dem Krieg in der Ukraine sind vor allem Lebensmittel deutlich teurer geworden.

© dpa/Sina Schuldt

Lohnentwicklung in Berlin und Brandenburg: Gehaltserhöhungen gleichen Inflation kaum aus

Im abgelaufenen Jahr gab es teils kräftige Lohn- und Gehaltssteigerungen in Berlin und Brandenburg, meldet das Statistikamt. Unterm Strich blieb den Arbeitnehmern davon aber nichts übrig.

Im Jahr 2023 verzeichneten Berlin und Brandenburg die höchsten Nominallohnsteigerungen seit 2008. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte, stiegen die Nominallöhne in Berlin um 6,0 Prozent und in Brandenburg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Jedoch lag die Reallohnentwicklung bei minus 0,2 Prozent in Berlin und bei 0,0 Prozent in Brandenburg, bedingt durch den Anstieg der Verbraucherpreise in gleicher Größenordnung. Im Durchschnitt sank die Kaufkraft der Arbeitnehmer in Berlin also leicht, die der Brandenburger blieb statistisch stabil. Nur Personen, die Ihr Einkommen um mehr als 6 beziehungsweise 6,5 Prozent im vergangenen Jahr steigern konnten, hatten also real mehr Geld zur Verfügung.

Die bedeutende Nominallohnsteigerung führen die Statistiker auf die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie vieler regionaler Arbeitgeber und die Anhebung des Mindestlohns zurück. Insbesondere im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich stiegen die Nominallöhne in beiden Regionen, wobei Berlin einen Anstieg um 5,4 Prozent beziehungsweise 6,1 Prozent verzeichnete und Brandenburg um 6,5 Prozent beziehungsweise 6,4 Prozent.

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste, einschließlich Sonderzahlungen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab, teilte das Statistikamt mit. Zudem verwies die Behörde auf den Umstand, dass sie seit einer Änderung ihrer Berechnung im Jahr 2022 Daten von besserer statistischer Qualität verwenden kann als bisher. So würden mittlerweile auch kleinere Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten erfasst und zusätzlich zu Vollzeit- auch Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte sowie die Bezüge von Auszubildenden und Altersteilzeitbeschäftigten. Zudem fließen die Lohnzahlungen in der Landwirtschaft mittlerweile in die Statistik ein.

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