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Archivbild, März 2021. Im Bild ist ein Schnelltestzentrum an der Lehrter Straße, Moabit.

© Jörg Carstensen/dpa

Update

Gegen stundenlanges Anstehen: Berlin will die Kapazitäten für kostenfreie PCR-Tests ausbauen

Mehr Personal, längere Öffnungszeiten, Ausweitung auf private Stellen? Die Gesundheitsverwaltung reagiert auf einen Tagesspiegel-Bericht über chaotische Zustände.

Das zum Teil lange Warten vor den elf landeseigenen Corona-Testzentren soll bald ein Ende haben. Nach einem Tagesspiegel-Artikel über chaotische Zustände mit stundenlangen Wartezeiten und Infektionsrisiken im Gedränge (T+) hat die Gesundheitsverwaltung ihre Einschätzung geändert.

"Das ist kein guter Zustand", hieß es in einer Stellungnahme vom Freitag. Man arbeite mit der Finanzverwaltung an einer schnellen Lösung, auch im Hinblick auf die steigende Infektionsrate mit voraussichtlich noch höherem Testbedarf.

Eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung teilte zudem auf Anfrage mit: „Wir prüfen derzeit in alle möglichen Richtungen, wie wir die Kapazitäten für kostenfreie PCR-Tests erhöhen können. Sei es über Maßnahmen in den senatseigenen Testzentren wie Ausweitung der Öffnungszeiten oder mehr Personal oder auch über eine Beauftragung privater Testzentren. Das alles befindet sich aber noch im Stadium der Prüfung. Der Gesundheitssenatorin Ulrike Gote ist sehr wichtig, hier schnell eine Lösung zu finden.“

Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin bei bei 511,5, am Dienstag war es noch 286,8. Noch am Donnerstag enthielt der Corona-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung den Hinweis, die Zahlen hätten infolge der Feiertage eine „begrenzte Aussagekraft“. Diese Anmerkung gab es am Freitag nicht mehr.

PCR-Tests bisher nur in landeseigenen Zentren kostenfrei

Zahlreiche Betroffene hatten ihre Wut über die Organisation der öffentlichen Teststellen zum Ausdruck gebracht, in denen offenbar zum Teil nur eine einzige Person Tests vornahm (die ganze Geschichte lesen sie bei Tagesspiegel Plus). Die vom Senat beauftragte Firma „21Dx“ darf sich wegen einer Verschwiegenheitspflicht nicht öffentlich äußern. In der gegenwärtigen Situation solle der Senat mit dem Betreiber neue Absprachen über größere Kapazitäten treffen, hieß es dazu auch aus CDU-Kreisen.

Der Andrang vor den Zentren erklärt sich aus dem hohen Bedarf an PCR-Tests. Diese werden zwar stadtweit an 314 Stellen abgenommen, sind jedoch in der Regel nur an den landeseigenen Stationen kostenfrei. Dem Senat zufolge führen die gewerblichen Teststellen den sicheren Nachweis lediglich dann kostenfrei durch, wenn zuvor vor Ort ein Schnelltest angeschlagen hat.

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Positive Ausnahme sind die Stationen von coronatest.de. Dort lässt sich ein kostenloser PCR-Termin auch dann buchen, wenn die Warn-App auf rot gesprungen ist, eine ärztliche Überweisung oder ein amtlicher Schnelltest nachgewiesen werden kann.

Nach dem vorläufigen Ende der kostenlosen Bürgertests im Oktober hatte der Senat den zwölf Bezirken je eine öffentliche Testmöglichkeit zugesagt. In Charlottenburg-Wilmersdorf konnte dieser Plan bislang nicht verwirklicht werden. In Rummelsburg musste das bestehende zweite Zentrum geschlossen werden, weil in der Lückstraße ein Mietvertrag beendet wurde.

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