zum Hauptinhalt
15.11.2023, Berlin: Menschen steigen aus dem ICE und gehen die Rolltreppe hoch. Am Mittwoch morgen fahren die Züge noch. Für heute Abend ist ein bundesweiter Warnstreik bei der Deutschen Bahn angekündigt Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Annette Riedl

Ab Sonntag wieder nach „Schönefeld“: Fahrplanwechsel in Berlin und Brandenburg – das ändert sich ab dem 10. Dezember

Am 10. Dezember 2023 ist europaweiter Fahrplanwechsel. Die Flughafenbahnhöfe erhalten neue Namen. Alle Änderungen in der Region Berlin-Brandenburg im Überblick.

Neue ICE und ein ganz neuer Nachtzug, auch in diesem Jahr gibt es beim Fahrplanwechsel am 10. Dezember Verbesserungen im Fernverkehr der Bahn. Und: Die Flughafen-Bahnhöfe erhalten neue Namen. Aus „Flughafen BER - Terminal 5“ wird wieder das jahrzehntealte „Schönefeld (bei Berlin)“ und aus dem „Flughafen BER - Terminal 1-2“ wird knapper und einprägsamer „Flughafen BER“.

Hintergrund ist die endgültige Schließung von Terminal 5. Dies teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mit. Nachdem im vergangenen Jahr große Teile des Liniennetzes umgekrempelt und das Angebot um 30 Prozent erweitert worden waren, sind die Änderungen im Regionalverkehr in diesem Jahr überschaubar. Ein Überblick.

Das ändert sich im Bahn-Fernverkehr

Ab Sonntag kommen Berliner besser nach Bayern: Zwischen München und Berlin wird die Anzahl der Sprinter-ICE durch eine zusätzliche, zweistündliche Linie verdoppelt, dadurch gibt es täglich bis zu 14 schnelle Verbindungen je Richtung. Drei bestehende ICE-Sprinter pro Tag und Richtung fahren noch schneller, weil sie zwischen Berlin und Nürnberg nicht mehr halten. Sie schaffen die Strecke in 3 Stunden und 50 Minuten.

30
Minuten schneller verkehrt der IC von Berlin nach Amsterdam. Der Lokwechsel an der Grenze wird zukünftig entfallen, außerdem wird es weniger Zwischenhalte geben.

Verbesserungen gibt es auch Richtung Nordrhein-Westfalen in Form einer zusätzlichen zweistündlichen Verbindung zwischen Berlin–Wuppertal–Köln. Hierbei entfällt künftig die Zugteilung in Hamm (Westfalen), dies verkürzt die Fahrtzeit um bis zu 10 Minuten. Durch diese neue Verbindung entsteht zwischen Hannover und Berlin ein Halbstundentakt. Laut Bahn erhöht sich das Sitzplatzangebot auf den Strecken nach München und Köln um bis zu 25 Prozent.

Eine halbe Stunde schneller wird der IC nach Amsterdam, denn der Lokwechsel an der Grenze entfällt. Möglich ist dies durch den Einsatz von Mehrsystemlokomotiven und weniger Zwischenhalte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Ganz neu ist der Nachtzug nach Paris und Brüssel. Der neue Zug der ÖBB fährt über Frankfurt am Main, Straßburg nach Paris Est beziehungsweise nach Brüssel. In Berlin starten die Züge am Hauptbahnhof montags, mittwochs und freitags um 20.18 Uhr. Ankunft ist am nächsten Morgen um 10.24 Uhr. Ab Oktober wird der Nachtzug täglich angeboten.

Änderungen im Bahn-Regionalverkehr

Mit Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 war die Zahl der Fahrgäste schlagartig um 40 Prozent in den Zügen des VBB gestiegen. Richtung Ostsee verdoppelten sich teilweise die Fahrgastzahlen auf den Linien RE3, RE5 und RE8. Dort hatte der VBB bereits im Sommer mit einigen zusätzlichen Fahrten nachgesteuert. Die Änderungen zum Fahrplanwechsel sind nur minimal: Bei den Linien RB33 Potsdam – Beelitz Stadt – Jüterbog und RB37 Berlin-Wannsee – Beelitz Stadt wird der Stundentakt nun auch an Wochenenden angeboten. Bislang fuhren die Züge nur alle zwei Stunden am Wochenende. Die Fahrzeiten der RB37 werden mit denen des RE7 abgestimmt.

Der Bahnhof Potsdam Pirschheide sollte am 2. Advent eigentlich wieder zum Umsteigebahnhof werden, so hatte es der VBB angekündigt. Doch vor wenigen Tagen meldete die Bahn, dass sie den Neuaufbau der vor Jahren stillgelegten Bahnsteige am Außenring nicht schafft. Der Turmbahnhof mit zwei sich kreuzenden Strecken war zu DDR-Zeiten der Potsdamer „Hauptbahnhof“, er bietet durch die Straßenbahnanbindung für viele Potsdamer eine schnellere Verbindung zum Flughafen BER und nach Königs Wusterhausen. Einen genauen Termin nannte die Bahn nicht.

Da auch die Brücke über die Oder ins polnische Kostrzyn wieder nicht fertig geworden ist, endet die Linie RB36 der NEB mindestens bis Mai noch im deutschen Küstrin. Über die Oder geht es nur mit Ersatzbussen.

Das ist neu bei der BVG

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben gibt es minimale Verbesserungen, aber gravierende Verschlechterungen. Wie berichtet, werden ab Sonntag die Leistungen im Busbereich deutlich gekürzt. Sechs Prozent der mit dem VBB vereinbarten Leistungen entfallen bis auf Weiteres wegen Personalmangels.

Unter den 44 Linien, auf denen es Einsparungen geben wird, finden sich viele wichtige und bekannte. Der 100er-Bus zum Beispiel soll nur noch alle 15 Minuten fahren. Der 200er und der 300er verkehren tagsüber nur noch alle 20 Minuten. Die BVG sieht es positiv: „94 Prozent der Busfahrten finden weiter wie gewohnt statt“, teilte das Unternehmen mit. U-Bahnen und Straßenbahnen sollen wie gewohnt fahren.

Allerdings berichten immer mehr Leser von ausfallenden Fahrten auch bei Tram und U-Bahn. Auf der U6 ist laut BVG eine kleine Besserung geplant, die Nord-Süd-Linie soll in den Ferien (außer in den Sommerferien) nach dem normalen Plan fahren und nicht nach dem dünneren Ferienangebot. Die Linie endet wegen Bauarbeiten auch 2024 am Kurt-Schumacher-Platz.

Berliner S-Bahnen

Die große Neuerung fällt wieder einmal aus. Seit Jahren wird zum Fahrplanwechsel die Eröffnung der Linie S15 vom Hauptbahnhof nach Gesundbrunnen angekündigt. Seit Jahren wird diese im Sommer abgesagt und verschoben. Auf einigen Linien sollen längere Züge fahren, teilte der VBB mit. Die Kapazität auf der S1 wurde durch den Einsatz von 8-Wagen-Zügen anstelle 6-Wagen-Zügen erhöht.

Auf der S2 fahren bereits seit einigen Monaten Züge in der maximalen Länge. Auf S1 und S5 werden die Verstärkerzüge während der Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags auf einen 10-Min-Takt verdichtet und bilden mit den weiteren eingesetzten Zügen zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz (S1) bzw. Mahlsdorf und Warschauer Straße (S5) einen 5-Min-Takt.

Auf der S3 werden stündlich drei Züge, die bisher in Ostbahnhof enden, während der Hauptverkehrszeiten (ca. 5:30 – 9:30 Uhr und ca. 14 – 20 Uhr) bis Charlottenburg verlängert und verbessern somit das Verkehrsangebot auf der Stadtbahn.

Die S26 und S85 tauschen ihre nördlichen Linienäste und erweitern das Angebot: die S26 verkehrt bis Blankenburg (anstelle der heutigen S85 nur bis Pankow) und mit längeren Zügen (werktags 6 statt 4 Wagen), im Abendverkehr bis ca. 21:30 Uhr bis Pankow. Die S85 fährt nach Waidmannslust und ab Mai 2024 neu bis Frohnau (anstelle der heutigen S26 nur bis Waidmannslust), im Abendverkehr bis ca. 21:15 Uhr bis Waidmannslust. Am Wochenende verkehrt die S85 unverändert nach Pankow und die S26 nach Potsdamer Platz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false