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Mit Hilfe von Gravitationswellen wollen die Gravitationsphysiker bis zum Urknall zurückblicken.

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ZURÜCK ZUM URKNALL: "Eines Tages werden wir den Urknall hören"

Der Physiker Karsten Danzmann vom Potsdamer Albert-Einstein-Institut im PNN-Interview über den Ursprung des Universums, die Rolle der Gravitationswellen bei der Beobachtung des Weltalls, die Schwierigkeit, diese Wellen zu messen und die dunkle Seite der Welt

Sollte eine der seltenen Gravitationswellen durch seinen Detektor hindurchgehen, dann klingelt bei Karsten Danzmann sofort das Telefon. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Für die Messung einer solchen Welle, wäre nicht nur ein Nobelpreis fällig, mit diesem raren Signal aus den Tiefen des Weltalls könnten die Forscher auch bis zum Ursprung des Universums schauen - und die bislang verborgenen, dunklen Seiten des Alls sichtbar machen.

Damit das einmal Wirklichkeit wird, baut der Forscher des Potsdamer Max Planck Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) mittlerweile sogar eine äußerst aufwändige Satellitenmission auf. Dass er durch die Jagd nach den seltenen Wellen immer unter Spannung steht, stört den 59-jährigen Physiker nicht: „Das macht es doch reizvoll“, sagt er. Seit 2002 liegt Danzmann auf der Lauer. Mit Hilfe der Messanlage GEO600, einem deutsch-britischen Gravitationswellen-Observatorium in der Nähe von Hannover, soll es auf der Erde gelingen, Gravitationswellen nachzuweisen. Die zwei Arme der Messvorrichtung sind jeweils 600 Meter lang, minimale Abweichung in dem Laserdreieck könnten auf die begehrten Wellen aus den Tiefen des Universum hinweisen. Besser zu messen wären die Wellen natürlich im Weltall, wo es keine Störgeräusche gibt.

Herr Danzmann, warum wäre die Messung von Gravitationswellen ein Durchbruch?
Davon erwarten wir, eine ganz unbekannte Seite des Universums zu entdecken. Was das ist, das weiß natürlich jetzt noch niemand. Einige Dinge weiß man schon: Schwarze Löcher heißen so, weil sie eben kein Licht abstrahlen. Die einzige Art von Strahlung, die Schwarze Löcher selbst abstrahlen sind Gravitationswellen. Das Herz von Sternen oder Supernovaexplosionen wird man nur mit Gravitationswellen richtig verstehen. Im Universum gibt es noch viele andere Objekte, Neutronensterne zum Beispiel, ganz obskure Dinge, die ebenfalls Gravitationswellen aussenden. Und natürlich das frühe Universum.

Zurück bis zum Urknall also?
Eines Tages werden wir den Urknall hören, da bin ich dabei. Das werde ich noch erleben.

Das ganze Interview lesen Sie in der Mittwochausgabe der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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