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Universität Potsdam/Golm, Bibliothek.

© Andreas Klaer

Jahresrückblick: Ein Jahr mit einigen Kanten

Die Universität Potsdam wächst weiter, allerdings muss sie dabei auch einige Hürden überwinden.

Der Ausbau der Universität Potsdam, der größten Hochschule des Landes, geht zügig weiter. Bei den Studierendenzahlen verzeichnete die Hochschule 2019 einen Rekord: Erstmals waren mehr als 21 000 Studierende eingeschrieben. „Eine Bestätigung für die erste Stufe des Aufwuchses, der mit dem Land vereinbart wurde“, erklärte Uni-Präsident Oliver Günther dazu. Insbesondere im Lehramt habe man signifikant zugelegt: „Und damit den ersten Schritt geschafft, um dem anhaltenden Lehrkräftemangel in Brandenburg entgegenzuwirken“. 

23 000 Studierende sind geplant

Insgesamt sollen es mal 23 000 Studierende werden, 3000 neue Studienplätze, davon knapp 2000 im Lehramt. „Wir stecken mitten drin im Wachstumsprozess“ , so Günther. Insgesamt soll die Uni um 30 Prozent wachsen, bei den Studierenden allerdings nur um die Hälfte – damit die Qualität der Lehre nicht leidet.

Bleibt die leidige Frage des Wohnraums für Studierende in der Stadt. Da hilft es auch nicht weiter, dass es in anderen Unistädten noch schlechter aussieht. Hier muss die Stadt Potsdam mit seinen mittlerweile sechs Hochschulen – 2019 kam eine weitere private Hochschule, die XU Exponential University of Applied Science hinzu – mitwachsen.

2019 gab es an der Uni einige Kontroversen

Das Wachstum ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass es 2019 an der Potsdamer Uni einige Kontroversen gab. Zum Beginn des Sommersemesters beschwerten sich Studierende über volle Seminare in einigen beliebten Fächern. Gewisse Spitzen und Engpässe gebe es immer, so Günther. „Aber wir stellen dann sicher, durch temporäre Personalaufstockungen die schlimmsten Härten abzumildern.“

Streit gab es in der Frage um die Lehrdeputate von Dozierenden, die Stundenzahl für Seminare pro Woche also, diese werde zu hoch angesetzt, kritisierten Dozenten und Studierende. Günther erklärte dazu, dass die Hochschule in keinem einzigen Fall das Lehrdeputat eines Mitarbeiters erhöht habe. Vielmehr gehe es darum, zusätzliche Stellen mit einem Schwerpunkt Lehre ohne eigenständige Forschung neu auszuschreiben und zu besetzen. Dabei gehe es ausschließlich um neue Mitarbeiter und bei weitem nicht um alle Dozenten.

Streit um Rückzahlung von Rückmeldegebühren

Gegenläufige Ansichten gab es auch zur Rückzahlung von studentischen Rückmeldegebühren aus den Jahren 2001 und 2008, die laut Bundesverfassungsgericht unzulässig waren. Die Uni will nicht zahlen und geht in Revision. Dazu habe sie als Einrichtung des Landes gar keine Alternative gehabt, erklärte Günther. Immerhin geht es laut Studierendenvertretern allein an der Uni Potsdam um Rückzahlungen an Studierende von rund 30 Millionen Euro.

Ein spannendes Jahr also an der Alma Mater. Wobei die Gretchenfrage am Ende der Platz für die laufende Expansion ist. Ziel der Uni bleibt laut Günther weiterhin, dass die Hochschule in die „Spitzengruppe der deutschen Universitäten aufschließt, trotz ihres vergleichsweise jungen Alters“. 

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