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Geschmacksfrage. Was in der Mark gegessen wird, interessiert die Forscher.

© dpa

Homepage: Forscher starten Studie zu Lebensstil DIfE koordiniert größte deutsche Langzeitstudie

Die bislang größte Langzeitstudie zur Gesundheit der deutschen Bevölkerung wird vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) geleitet. Dazu wurde nun das Studienzentrum Berlin-Süd/Brandenburg der Nationalen Kohorte (Nako) auf dem Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz eröffnet.

Die bislang größte Langzeitstudie zur Gesundheit der deutschen Bevölkerung wird vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) geleitet. Dazu wurde nun das Studienzentrum Berlin-Süd/Brandenburg der Nationalen Kohorte (Nako) auf dem Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz eröffnet. Neben dem Zentrum Berlin-Nord ist es das einzige von 18 bundesweiten Untersuchungszentren, das auch Teilnehmer aus Brandenburg betreut. Auf lange Sicht wollen die Forscher vom DIfE für die Gesundheitsstudie 10 000 Erwachsene zu ihrem Lebensstil befragen und medizinisch untersuchen, bundesweit sollen insgesamt 200 000 Menschen teilnehmen. Die Wissenschaftler wollen anhand der Studie Ursachen der wichtigsten Volksleiden erforschen. Ziel sind neue Präventions- und Behandlungsstrategien.

In den kommenden Jahren wollen die Potsdamer Forscher Bürger aus dem südwestlichen Berlin sowie den Brandenburger Gemeinden Blankenfelde-Mahlow, Falkensee, Schulzendorf, Rangsdorf und Schönefeld per Zufallsprinzip anschreiben, um sie zur Teilnahme an der Untersuchung einzuladen. Sowohl Daten zur Ernährung als auch Bewegung werden erfragt. „Das sind sehr komplexe Lebensstilfaktoren, die jeden betreffen und die Gesundheit beeinflussen“, erklärte Tilman Grune, wissenschaftlicher Vorstand des DIfE. Die Befragung müsse sehr genau ablaufen, um zum Beispiel auch saisonbedingte Veränderungen in der Ernährung oder individuelle Besonderheiten erfassen zu können, erklärte Heiner Boeing, Leiter der Abteilung Epidemiologie.

Ein Online-Kurzfragebogen ermittelt, was die Teilnehmer am Vortag zu sich genommen haben. Darüber hinaus erfragen die Forscher mit einem zweiten, umfangreicheren Fragebogen die Ernährungsweise der vergangenen zwölf Monate. Auch die körperliche Aktivität der Teilnehmer erfassen die Wissenschaftler. Für sieben Tage tragen die Studienteilnehmer einen streichholzschachtelgroßen Sensor an der Hüfte, der die Beschleunigung des Körpers auf allen drei Raumachsen misst. Registriert wird auch die Art der Bewegung. So wird festgestellt, ob ein Teilnehmer beispielsweise geht, rennt oder Treppen steigt. Die körperliche Aktivität zu erfassen, sei äußerst wichtig, so Mediziner Vigl. Denn laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei in den Industrieländern die körperliche Inaktivität der viertwichtigste Risikofaktor für einen vorzeitigen Tod. Dabei sei sportliche Betätigung nicht unbedingt entscheidend, sondern die Bewegung im Alltag. „Eine Aussage, die nun sehr exakt mithilfe der neuen Messmethode überprüft werden kann“, so Vigl. Kix

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