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Gutes Grünzeug. Gemüse verlängert das Leben ehemaliger Krebspatienten.

© dpa

Deutsches Institut für Ernährungsforschung: Länger leben mit Fisch und Salat

Zusammenhang zwischen Ernährung und Lebenserwartung: Ernährungsforscher bestätigen, dass ehemalige Krebspatienten länger leben, wenn sie sich gesund ernähren.

Nuthetal - Ehemalige Krebspatienten sollten ungesunde Lebensmittel meiden. Das ist das Ergebnis einer systematischen Datenanalyse aller weltweit in Frage kommenden Beobachtungsstudien, die Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) vorgenommen haben. Demnach haben Personen, die sich vor oder auch nach der Krebserkrankung ungesund ernähren, ein um bis zu 50 Prozent erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben. Als ungesund gilt dabei die sogenannte „Western-Diät“ mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, zucker- und salzhaltiger Lebensmittel, Weißmehlprodukte sowie stark verarbeiteter Lebensmittel, wie zum Beispiel Wurstwaren.

Das erhöhte Sterblichkeitsrisiko konnten die Forscher insbesondere bei Brust- und Dickdarmkrebsüberlebenden beobachten. Eine vielmehr als gesund geltende Ernährungsform wie beispielsweise die Mittelmeer-Diät habe auf eine verminderte Sterblichkeit hingedeutet. Die Mittelmeer-Ernährung ist reich an Getreideprodukten, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Fisch.

Hoher Alkoholkonsum mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden

Bei der Betrachtung einzelner Lebensmittel und Getränke schnitt vor allem der Alkohol schlecht ab. Hoher Alkoholkonsum war demnach mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden, wie Erstautorin Carolina Schwedhelm erklärte. Dies galt insbesondere für Patienten, die eine Leber-, Speiseröhren- und Rachenkrebserkrankung sowie Tumore im Kopf- und Nackenbereich überstanden hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krebserkrankung wieder auftrat, habe sich nach aktueller Studienlage durch den erhöhten Konsum von Alkohol zudem auf 17 bis 31 Prozent erhöht, insbesondere bei Brustkrebspatienten.

„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine ungesunde Ernährungsweise die Lebenserwartung relativ stark beeinflusst“, erklärt Studienleiter Lukas Schwingshackl. So könnten gesunde Lebensmittel und Ernährungsweisen die Lebenszeit bei Krebsüberlebenden verlängern. Man habe gezeigt, dass die Ernährungsweise einen Einfluss auf komplexe Geschehen wie die Sterblichkeit hat. „Solche Zusammenhänge sollten weiter erforscht werden, zum Beispiel im Zuge der Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Krebserkrankung.“ Heiner Boeing, der am DIfE die Abteilung Epidemiologie leitet, sieht durch die Studie bereits bestehende Annahmen bestätigt: „Die Datenlage wird mit jeder Studie sicherer, dass eine Ernährung mit bevorzugt risikoarmen Lebensmitteln sinnvoll ist, nicht nur für Krebsüberlebende.“

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