zum Hauptinhalt
Wahlplakate zur Landtagswahl in Brandenburg.

© Sebastian Gabsch

Tagesspiegel-Umfrage zur Landtagswahl: SPD in Brandenburg schließt zur AfD auf

Kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg verfestigt sich ein Trend: Die SPD holt auf, die CDU bleibt dicht dran. Die Zahlen unserer Civey-Umfrage im Detail.

Vier Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg hat die regierende SPD in der Wählergunst aufgeholt und liegt nun gleichauf mit der AfD. Einer aktuellen Befragung des Umfrageinstituts Civey für den Tagesspiegel und Spiegel Online zufolge kommen SPD und AfD bei der Präferenz der Wahlberechtigten auf 20 Prozent. Damit legt die SPD im Vergleich zur vorherigen Civey-Befragung von Mitte August um zwei Prozentpunkte zu. Die AfD büßt dagegen leicht ein.

Mit den Civey-Ergebnissen verfestigt sich ein Trend, der sich auch in anderen Umfragen der vergangenen Wochen und Tage abgezeichnet hat. Demnach könnte die SPD, die seit der Wiedervereinigung vor 29 Jahren in Brandenburg regiert, mindestens zweitstärkste Kraft oder sogar stärkste Kraft werden – wenn auch mit dramatischen Verlusten. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die SPD noch zehn Prozentpunkte mehr.

Insgesamt bleibt es bei den Ergebnissen aber äußerst eng. Auch die oppositionelle CDU kann sich leicht verbessern und bleibt dicht hinter SPD und AfD. Die Christdemokraten kommen in  der Civey-Befragung auf 18 Prozent. Die Grünen rutschen nach ihrem Sommer-Höhenflug in Brandenburg ab. Sie verlieren zwei Prozentpunkte und liegen in der Wählergunst nun bei knapp 15 Prozent. Die Linke, die seit 2009 mit der SPD in einer rot-roten Koalition regiert, verbessert sich leicht auf 15,5 Prozent.

Die FDP, die seit fünf Jahren nicht mehr im Parlament sitzt, muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Aktuell liegen die Liberalen bei fünf Prozent. Auf andere Parteien und Gruppen entfallen 6,3 Prozent, darunter auch die Freien Wähler.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Eine Fortsetzung der rot-roten Koalition ist angesichts der Zahlen ausgeschlossen. Nötig werden mindestens Dreier-Bündnisse, möglicherweise sogar Vierer-Koalitionen. Denn alle anderen Parteien schließen ein Bündnis mit der rechtsnationalen AfD aus. Das mögliche Koalitionstableau hängt auch von den Ergebnissen von FDP und Freien Wählern ab. Kommen beide in den Landtag sinken die Möglichkeiten für Dreierbündnisse. FDP und Freien Wähler könnten auch das Zünglein an der Waage werden.

Nach aktuellem Stand käme Rot-Rot-Grün auf die Hälfte der Stimmen. SPD, Linke und Grüne favorisieren dieses Bündnis. Mit einem leicht besseren Ergebnis wäre ein Bündnis aus SPD, CDU und Grüne ausgestattet, ebenso eine eher unwahrscheinliche Koalition aus SPD, CDU und Linke.

An der Civey-Befragung haben in der Zeit vom 31. Juli bis zum 28. August 2460 Wahlberechtigte in Brandenburg teilgenommen. Bis zum Wahlsonntag könnten sich vor allem Wähler, die taktisch abstimmen, noch umentscheiden. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass noch lange nicht ausgemacht ist, wer die Wahl gewinnt. Selbst die CDU hat mit 20 Prozent noch Chancen, denn der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt plus oder minus 3,2 Prozent.

Zur Startseite