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Da liegt sie nicht gut: Eine Fichte ist im Stadtteil Lankwitz auf die Garage eines Hauses gestürzt.

© Finn Huwald/dpa

Update

Sturmtief „Zeynep“ in Berlin und Brandenburg: „Ausnahmezustand dauert an“ – Mehr Feuerwehr-Einsätze als sonst zu Silvester

Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer: Sturm „Zeynep“ bringt Feuerwehren in Berlin und Brandenburg an die Belastungsgrenze. Der Bahnverkehr wurde massiv gestört.

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Das Sturmtief „Zeynep“ hat auch die Hauptstadtregion in erheblichem Maße getroffen. Die Feuerwehren in Berlin und Brandenburg befinden sich im Dauereinsatz, um Sturmschäden wie umgestürzte Bäume zu beseitigen. Seit Ausrufung des Ausnahmezustands am Freitag um 20.10 Uhr verzeichneten die Helfer in Berlin 3500 Sturm-Einsätze - so viele wie noch nie bei einem Wetterereignis. In der Hauptstadt gab es drei Verletzte, darunter ein Feuerwehrmann.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Potsdam wies darauf hin, dass am Sonntagnachmittag erneut mit Böen zu rechnen ist, allerdings längst nicht mit der Kraft wie in der Nacht zu Samstag. In der Nacht zum und am Montag selbst erwartet der DWD für Berlin und Brandenburg dann das neue Sturmtief „Antonia“. Auch in diesem Fall rechnet der DWD nicht mit derselben Wucht wie in den vergangenen Tagen. Auszugehen sei von Windspitzen zwischen 60 und 80, maximal 90 Stundenkilometern, also Windstärke acht und neun, weit entfernt vom Orkan.

Massiv gestört ist weiterhin der Bahnverkehr: Zahlreiche Fernverbindungen fallen vorläufig aus; der Regionalverkehr war zwischenzeitlich auf allen Linien eingestellt - am Samstagnachmittag wurde er teilweise wieder aufgenommen. Die Schäden in ganz Norddeutschland wirken sich auch auf Berlin und Brandenburg aus.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte mit, durch die Stürme der vergangenen Tage seien bundesweit mehr als tausend Bahnkilometer beschädigt worden, mindestens bis Montagnachmittag sei noch mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. Die gute Nachricht aus Hauptstadtsicht: Zwischen Berlin und Leipzig/Halle (Saale) wurde der Fernverkehr wieder aufgenommen.

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Im Fernverkehr von und nach Berlin kommt es derzeit zu folgenden Ausfällen:

  • Es verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund und Berlin bis mindestens Sonntagmittag.
  • Es verkehren einzelne ICE-Züge Berlin - Hannover - Köln sowie München - Hannover - Bremen - Hamburg.
  • ICE-Züge zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Berlin fallen bis mindestens Sonntag um 18 Uhr aus.
  • ICE/IC-Züge von Frankfurt (Main) bzw. Berlin nach Amsterdam fallen aus.

Im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg nahm die Deutsche Bahn am Nachmittag auf folgenden Linien den Betrieb wieder auf:

  • Auf folgenden Linien wurde der Betrieb zwischenzeitlich wieder aufgenommen:- RE1 zwischen Frankfurt (Oder) – Berlin – Magdeburg- RE3 Falkenberg / Lutherstadt Wittenberg – Berlin – Angermünde- RE5 Oranienburg - Elsterwerda- RE6 Wittenberge - Neuruppin - Berlin Gesundbrunnen - RE7 Dessau Hbf/Bad Belzig – Berlin – BER T 1-2 – Wünsdorf-Waldstadt- RE15 Hoyerswerda - Ruhland - Dresden (noch nicht alle Züge)- RE18 Cottbus - Ruhland - Dresden- RB10 Nauen - Berlin Südkreuz- RB14 Nauen – BER T1-2- RB31 Elsterwerda - Dresden (noch nicht alle Züge)- RB49 Cottbus - Ruhland- RB11 Frankfurt (Oder) – EisenhüttenstadtRE1 zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin-Charlottenburg
  • Für diese Linie(n) bzw. Linienabschnitte konnte ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden:- RE5 Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Neustrelitz – Neubrandenburg- RE5 Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Oranienburg – Neustrelitz

Die Erkundungsfahrten und Räumungsarbeiten werden sich auch im Regionalverkehr noch bis Montagnachmittag hinziehen, schrieb die Bahn am Sonntagmorgen. "Wir tun alles dafür, um den Zugverkehr so schnell wie möglich Schritt für Schritt wieder aufzunehmen, versicherte der Sprecher. 2000 Einsatzkräfte sowie Hubschrauber waren demnach unterwegs, um Strecken auf Schäden zu prüfen oder diese zu beheben.

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Die Deutsche Bahn forderte erneut alle Fahrgäste auf, geplante Reisen in die Unwetter-Regionen "wenn möglich zu verschieben". Die Fahrkarten des Fernverkehrs seien flexibel gültig. „Wer heute oder morgen fahren wollte, kann dies auch noch die ganze Woche bis einschließlich kommenden Sonntag tun.“ Die aktuellen Entwicklungen zeigt die Bahn hier auf ihrer Website an.

Auch Odeg stellt Verkehr im Norden ein

Auch der private Betreiber Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) musste das Angebot stark reduzieren, konnte jedoch im Laufe des Samstags einen Teil wieder ermöglichen. In Brandenburg waren am Abend noch die Linien RE2, RE4 und RB33 zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog nur eingeschränkt in Betrieb. Über weitere Ausfälle und Verspätungen informiert die Odeg fortlaufend hier.

Zwischenzeitlich komplett eingestellt, am Samstagnachmittag wieder teilweise aufgenommen: der Regionalbahnverkehr in Berlin und Brandenburg.
Zwischenzeitlich komplett eingestellt, am Samstagnachmittag wieder teilweise aufgenommen: der Regionalbahnverkehr in Berlin und Brandenburg.

© Michele Tantussi/Reuters

Wegen des Unwetters kam es auch bei der Berliner S-Bahn zu größeren Störungen, wobei sich der Betrieb im Laufe des Samstagnmittags gebessert hat. Am frühen Samstagabend waren noch die Linien S1, S2, S5, S75 und S85 von Einschränkungen oder sogar vollständigen Ausfällen betroffen. Mittlerweile verkehren die Linien wieder planmäßig. Aktuelle Störungsmeldungen der S-Bahn gibt es hier.

Bei der BVG kam es im Laufe des Tages immer wieder zu Störungen im Bus- und im Straßenbahnverkehr, etwa durch Oberleitungsschäden infolge des Sturms oder Feuerwehreinsätze. Bei der U-Bahn, die teilweise auch oberirdisch verkehrt, machte sich "Zeynep" weniger bemerkbar. Die Fährlinien F10 auf dem Wannsee und F12 auf der Dahme wurden zwischenzeitlich eingestellt, nahmen aber am Samstagnachmittag wieder den Betrieb auf. Hier finden sich die aktuellen Störungsmeldungen der BVG.

Am Hauptstadtflughafen BER warteten am späten Freitagabend Hunderte trotz des Unwetters angekommene Fluggäste vergeblich auf ihre Koffer. Das berichtete ein dpa-Reporter. Der Flughafen habe wegen des Sturms die Bestückung der Gepäckbänder eingestellt. Die Reisenden sollten ihre Koffer nun am Samstag abholen. Zudem bildeten sich lange Schlangen am Taxistand. Die Flüge an sich kamen laut Ankunftstafel des Airports trotz des Orkantiefs „Zeynep“ planmäßig an.

Rekordzahlen bei der Berliner Feuerwehr

„Zeynep“ führte bei der Berliner Feuerwehr zu einem neuen Rekord. Seit Beginn des Ausnahmezustands am Freitagabend um 20.10 Uhr bis Samstagabend rückten die Helfer insgesamt 3184 Mal in 23 Stunden und davon allein 2033 Mal wegen des Sturms aus. So viel wie noch nie bei Wetterereignissen. "So viele waren es nicht einmal in den Silvesternächten noch vor der Corona-Pandemie, die sonst als einsatzreichste Nächte des Jahres für die Berliner Feuerwehr gelten", teilte die Feuerwehr am Samstagabend mit.

Über mehrere Stunden gingen nach Feuerwehr-Angaben mehr als 60 Notrufe gleichzeitig in der Leitstelle ein. An normalen Tagen seien es durchschnittlich fünf gleichzeitige Anrufe. Die Einsatzkräfte mussten deshalb stark priorisieren: Wo kein Menschenleben in Gefahr war, kam es zu Wartezeiten. 1030 Helfer waren im Einsatz, je zur Hälfte Hauptamtliche und Freiwillige, dazu 133 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und zwölf aus den Grünflächenämtern der Bezirke Pankow und Reinickendorf.

Das Sturmtief Zeynep hat einen Baum an der Warschauer Straße entwurzelt.
Das Sturmtief Zeynep hat einen Baum an der Warschauer Straße entwurzelt.

© Annette Riedl/dpa

Nach dem Sturmtief "Ylenia" am Donnerstag hatte Landesbranddirektor (2700 Einsätze insgesamt, davon 1366 wetterbedingt) hatte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen bereits vom einsatzstärksten Tag der vergangenen zehn Jahre gesprochen. "Vom Auszubildenden bis zum Disponierenden am Notruf 112: Alle waren im Einsatz", berichtete er nun. "Unsere Leute sind für Krisen gemacht."

Feierabend hatten sie am Samstagabend noch lange nicht. "Der Ausnahmezustand Wetter dauert an", teilte die Feuerwehr mit, viele kleinere Einsätze würden immer noch abgearbeitet. Häufig waren es umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer oder herabgestürzte Dachziegel, mit denen sich die Feuerwehrleute beschäftigen mussten.

Schöneberg: S-Bahn kollidiert mit Baum auf Gleisen

Besonders stark hatte der Sturm den Süden und Südwesten der Stadt getroffen: In Schöneberg stieß nach Angaben der Feuerwehr eine S-Bahn mit einem Baum auf den Gleisen zusammen, im Villenviertel Grunewald entwurzelte der Sturm viele Bäume.

Viele Schäden wurden erst bei Tageslicht entdeckt und gemeldet. In Biesdorf im Osten von Berlin flickten Einsatzkräfte am Samstagmorgen eine Gasleitung, in die ein herabstürzender Baum ein Leck gerissen hatte. In Britz im Bezirk Neukölln musste die Feuerwehr einen besonders großen Baum aufwendig mit Kran und Drehleiter abtragen.

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Nicht immer sollen die Einsatzkräfte nur mit Sturmschäden zu kämpfen haben: In Spandau wurde nach Polizeiangaben ein Feuerwehrmann bei nächtlichen Räumarbeiten von einem betrunkenen 50-Jährigen geschubst und dabei leicht verletzt. Gegen den Angreifer werde nun wegen tätlichen Angriffs auf einen Feuerwehrbeamten ermittelt, hieß es am Samstag.

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Um der „enormen Dimension“ der Sturmschäden zu begegnen, hat die Feuerwehr nach den Angaben vom Samstag einen Krisenstab eingerichtet und spricht sich insbesondere mit den Bezirksämtern Pankow und Reinickendorf eng ab. Hilfe erhält sie von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks.

Rettungsdienste in Brandenburg überlastet

In Brandenburg waren die Rettungsdienste wegen des Sturmtiefs massiv überlastet. Am Samstagmorgen kam es teils zu langen Wartezeiten, die Sturmschäden mussten priorisiert abgearbeitet werden.

Auch in Brandenburg wütete das Orkantief Zeynep und ließ eine Baumkrone an der B5 bei Elstal abbrechen. Eine Vollsperrung in Fahrtrichtung Berlin-Spandau war nötig.
Auch in Brandenburg wütete das Orkantief Zeynep und ließ eine Baumkrone an der B5 bei Elstal abbrechen. Eine Vollsperrung in Fahrtrichtung Berlin-Spandau war nötig.

© imago images/CHP

Alleine im Nordosten von Brandenburg waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht rund 450 Mal ausgerückt, teilte die Feuerwehr am Samstagmorgen mit. Zu diesem Zeitpunkt liefen etwa 200 Einsätze in den Landkreisen Barnim, Oberhavel und Uckermark. Bei der Polizei gingen laut einem Sprecher bis um 5.00 Uhr morgens landesweit insgesamt 215 Notrufe wegen des Sturms ein. Es soll sich aber vor allem um kleinere Einsätze gehandelt haben. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Am stärksten blies der Sturm nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Tauche im Landkreis Oder-Spree: Hier sollen Windgeschwindigkeiten von rund 120 Stundenkilometern gemessen worden sein. Auch in Potsdam erreichte der Wind demnach Geschwindigkeiten von 113 Stundenkilometern.

Sturmschäden: KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bis Dienstag zu

Die Potsdamer Verkehrsbetriebe stellten wegen des Sturms am Freitag um Mitternacht den Trambetrieb komplett ein, nachdem Bäume auf zwei leere Straßenbahnen gefallen waren. Die Fahrleitung im gesamten Netz musste abgeschaltet werden. Alle Bahnen waren zuvor auf den Betriebshof beordert worden. Nach Überprüfung des Streckennetzes wurde der Betrieb am Vormittag wieder schrittweise aufgenommen.

Nach weiteren Sturmschäden bleibt die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg voraussichtlich bis Dienstag geschlossen. In der Nacht zu Donnerstag war bereits die östliche Lagermauer auf etwa 200 Meter Länge umgeweht worden. Nun seien weitere Teile betroffen, teilte die Stiftung mit. Zudem wurden bei einem Gebäude im ehemaligen Industriehof Teile der Dachhaut abgetragen. Bäume stürzten um.

Um Gefahren für die Besucher abzuwenden, bleiben die Parkanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam, Berlin und Brandenburg bis einschließlich Montag geschlossen.

Zoo und Tierpark geschlossen

Wegen der Unwetterwarnung blieben Zoo und Tierpark in Berlin am Sonnabend wie bereits am Donnerstag erneut vorsorglich geschlossen, teilte der Zoo am Freitag mit. "Herabfallende Äste des alten Baumbestandes könnten eine Gefahr für Besucher*innen darstellen, auch die Tiere werden sicherheitshalber in Häusern und Stallungen untergebracht."

Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem sagte: „Das gestrige Unwetter hat uns gezeigt, dass eine Schließung die richtige Entscheidung war. Vor allem der Tierpark wurde von den Orkan-Böen stark getroffen. Mehr als 20 Bäume und diverse Bauzäune sind umgekippt.“ Alle Tiere und Mitarbeiter hätten den Sturm jedoch gut überstanden. Am Sonntag sind beide Einrichtungen wieder geöffnet.

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Am Sonntag werden Zoo und Tierpark voraussichtlich wieder öffnen, sofern keine gravierenden Sturmschäden auftreten und sich die Unwetterlage beruhige, hieß es vom Zoo. Gäste mit Tickets für den 19. Februar sollen sich zwecks Umbuchung selbstständig an ticket@zoo-berlin.de bzw. ticket@tierpark-berlin.de wenden. Das Aquarium bleibe geöffnet.

Auch der Cottbusser Tierpark blieb am Samstag zu. Das teilte der städtische Eigenbetrieb am Freitag mit. Es sei vorgesehen, am Sonntag wieder für Besucher zu öffnen. Der Tierpark war ebenfalls am Donnerstag geschlossen geblieben, hier habe das Sturmtief mehrere Bäume entwurzelt und zu Beschädigungen am Außenzaun geführt, hieß es in einer Mitteilung.

Auch alle Fußballspiele in Berlin abgesagt

Wegen der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor weiteren Sturmböen sagte auch der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Samstag alle Spiele ab. Die spielleitenden Ausschüsse des BFV verständigten sich auf eine Generalabsage in sämtlichen Spielbetriebsbereichen, nachdem die Unwetterwarnung für Berlin bis in den Nachmittag verlängert worden war, hieß es auf der Internetseite des Verbandes.

Betroffen von den Absagen war unter anderem die Regionalliga-Partie zwischen dem Berliner AK 07 und dem 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Generalabsage gelte vorerst nur für Samstag, hieß es vom Verband. Der Spielbetrieb am Sonntag werde nach bisherigem Stand wie geplant stattfinden.

"Ylenia": In Mitte stürzten Teile einer Hauswand auf die Straße

Vor "Zeynep" hatte bereits Sturmtief "Ylenia" am Donnerstag Bäume umstürzen lassen und den Zug- und Flugverkehr durcheinander gebracht. Der S-Bahnverkehr auf der Ringbahn wurde in Tempelhof zeitweise unterbrochen, weil ein Antennenmast auf die Gleise gestürzt war. Zwei Menschen wurden von herabfallenden Ästen leicht verletzt. In Mitte stürzten Teile einer Hauswand auf Gehweg und Straße. Parkende Autos wurden beschädigt, doch die Anwohner kamen mit dem Schrecken davon.

[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Sturm reißt Mauer in Berlin um: „Hätte jemand dort gestanden, wäre er tot gewesen“]

In Lichterfelde fielen drei Bäume auf parkende Autos, eine Laterne wurde mitgerissen. Am Martin-Luther-Krankenhaus in Wilmersdorf fiel ein Baum gegen das Gebäude. An der nahe gelegenen Zahnklinik der Charité riss der Sturm ein Teil des Daches herunter.

Zerfledderte Flaggen auf dem Bundestag - Nothilfe durch Abgeordnete

Auf dem Reichstagsgebäude hinterließ der Sturm zerfledderte Deutschlandflaggen. Am Paul-Löbe-Haus des Bundestages fiel eine Blechplatte vom Dach, verletzt wurde niemand. Die Grünen-Politikerin Renate Künast schilderte bei Twitter, wie der Sturm im Restaurant neben dem Plenarsaal ein großes Fenster aufdrückte und Mitarbeiter sich dagegen stemmten.

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Immer wieder mahnte die Feuerwehr zur Vorsicht: „Die Wohnung ist der sicherste Ort.“ Man sollte auf keinen Fall Wälder oder Parks betreten, weil es dort wegen herabstürzender Äste oder umstürzender Bäume besonders gefährlich sei.

Auch Gegenstände auf Balkonen sollten gesichert werden. Eine Warnung, die im selben Maße für den neuen Sturm „Zeynep“ gilt. (mit dpa, AFP)

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