zum Hauptinhalt
Nächste Woche will Flughafenchef Lütke Daldrup den Starttermin für den BER verkünden - im Oktober 2020.

© Kai-Uwe Heinrich

Sicherheit beim BER: „Einen Deal wird es garantiert nicht geben“

Eine wichtige Prüfung am neuen Flughafen BER wird von Oktober 2019 auf März 2020 verschoben. Dann sollen alle Mängel beseitigt sein.

Die Behörde des Landkreises Dahme-Spreewald wird bei der Inbetriebnahme des BER-Hauptstadtairports keine Abstriche bei der Sicherheit zulassen. „Einen Deal wird es garantiert nicht geben“, sagte der für die Abnahme zuständige Bearbeiter Hartmut Zimmermann am Freitag als Zeuge im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses aus. „Sie dürfen davon ausgehen, dass ich mich nicht unter Druck setzen lasse!“ Das ist auch die Linie von Landrat Stephan Loge (SPD).

Wie berichtet, will Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup nächste Woche auf der Aufsichstsratssitzung der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) den offiziellen BER-Eröffnungstermin verkünden. Also den Tag, an dem der BER im Oktober 2020 ans Netz gehen soll. Es läuft auf zwei Tage in der letzten Oktober-Woche hinaus. An der vor zwei Jahren verkündeten Inbetriebnahme im Oktober 2020 halten die Verantwortlichen weiter fest.

Zimmermann betonte, dass für eine Abnahme und Nutzungsfreigabe des BER alle Mängel an sicherheitsrelevanten Anlagen im Terminal spätestens mit der Baufertigstellungsanzeige beseitigt sein müssen. Wie berichtet gibt es noch über zweitausend Mängel bei Kabeln der Brandschutzsysteme. „Mit der Fertigstellungsanzeige muss das alles weg sein“, sagte Zimmermann. Dazu gehöre auch das Dübelproblem, dessen Lösung aber auf einem „guten Weg“ sei. Die Baufertigstellungsanzeige sollte nach früheren Fahrplänen von Lütke Daldrup vor Bekanntgabe des Eröffnungstermins eingereicht sein, erst im August, dann im Oktober. Nun ist sie erst für März 2020 angekündigt. Doch schon im April 2020 soll das Inbetriebnahmeprogramm Orat (Operational Readiness and Airport Transfer) starten, wofür eine Nutzungsfreigabe durch die Behörde nötig wäre. Zimmermann wollte sich auf keinerlei Aussage einlassen, wie lange die Baubehörde selbst für eigene Begehungen und die Prüfung der umfangreichen Dokumente benötigt. „Wir sind für den Zeitplan des Flughafens nicht verantwortlich“, sagte er. Dass noch Mängel beseitigt werden, während der Probebetrieb läuft, schloss Zimmermann aus. Es seien auch noch weitere Wirk- und Prinzipprüfungen nötig, zum Beispiel im BER-Bahnhof.

Nach der Vernehmung äußerte sich der Grünen-Abgeordnete Harald Moritz skeptisch, dass ein valider Eröffnungstermin genannt werden kann. „Ich sehe Risiken, zeitlich und fachlich.“ FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja sagte, es werde wieder ein „politischer Termin“ verkündet. Zuversichtlich ist mittlerweile immerhin der SPD–Abgeordnete Jörg Stroedter: Er sagte, er sehe die Chancen „60 zu 40, dass es mit dem Oktober 2020 klappt.“ Thorsten Metzner

Zur Startseite