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Für die Lindower Pflegeeinrichtung wurde ein Besuchsverbot verhängt. (Symbolbild)

© Sebastian Gollnow/dpa

Update

Gestorbene teilweise über 90 Jahre alt: Neun Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim in Lindow

Nach einem Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung sterben neun Senioren. Zahlreiche Mitarbeitende sind infiziert. Ein geplanter Booster wurde zweimal verschoben.

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Lindow (Ostprignitz-Ruppin) sind nach Angaben des Landkreises innerhalb von drei Wochen neun Bewohner gestorben. Alle Gestorbenen seien über 80 Jahre alt, teilweise auch über 90 Jahre alt gewesen, berichtete die Referentin des Landrates, Britta Avantario, am Donnerstag.

Die Meldung über die Toten, die an unterschiedlichen Tagen starben, sei verzögert erfolgt, obwohl es in einem solchen Fall eine sofortige Meldepflicht an das Gesundheitsamt gebe. Für die gesamte Einrichtung gilt derzeit ein Besuchsverbot. Zunächst hatte die „Märkische Allgemeine“ darüber berichtet.

Rund jedes siebte stationäre Pflegeheim in Brandenburg ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit von Corona-Ausbrüchen betroffen – konkret sind es 47 von 340. Allerdings kann es sich dort auch teils um einzelne Corona-Infektionen handeln.

Von fast 25.000 Bewohnerinnen und Bewohnern landesweit sind der Heimaufsicht zufolge 235 positiv getestet, von 21.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind es 147 mit einem positiven Test – das ist jeweils weniger als ein Prozent.

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Die meisten der betreuten Bewohner in dem Heim in Lindow sind den Angaben der Referentin zufolge zweimal geimpft. Eine für Oktober geplante Auffrischungsimpfung durch Hausärzte sei aber nach Auskunft der Einrichtung zweimal verschoben worden, da kein Impfstoff zur Verfügung gestanden habe. Eine Booster-Impfung hätten bisher nur wenige betreute Menschen erhalten.

In der Einrichtung sind weiteren Angaben zufolge zahlreiche Mitarbeitende mit dem Coronavirus infiziert. Genaue Zahlen nannte die Referentin nicht. Mitte des vergangenen Monats sei die Einrichtung auf ihr Testkonzept überprüft worden, weil erste Sterbefälle auftraten.

Nach der Untersuchung sei festgestellt worden, dass in dem Pflegeheim, in dem Bewohner vorwiegend stationär betreut werden, ein vorliegendes Testkonzept Anwendung finde und die Mitarbeitenden täglich getestet werden, so Avantario. Bei der Überprüfung sei auch die Meldepflicht an das Gesundheitsamt noch einmal angemahnt worden. (dpa)

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