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Heiße und dürre Sommer lassen den Wasserverbrauch in Brandenburg steigen. (Symbolbild)

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Update

Brandenburg überholt erstmals Berlin: Der Wasserverbrauch pro Kopf steigt in der Hauptstadtregion immer weiter

Lange ging der Trend zu immer weniger Wasserverbrauch. Das ist vorbei: Brandenburger Haushalte verbrauchten 2019 so viel Wasser wie seit 25 Jahren nicht. 

120,1 Liter verbrauchte der durchschnittliche Brandenburger im Jahr 2019 jeden Tag - und damit erstmals ein wenig mehr als der durchschnittliche Hauptstadtbewohner, wo der Verbrauch im selben Jahr bei 119,5 Liter pro Tag lag.

Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervor, der dem Tagesspiegel vorliegt. Zuerst berichtete der RBB.

Die Erhebung wird alle drei Jahre durchgeführt. Auch im Vergleich ist der Anstieg in Brandenburg viel deutlicher: 111,4 Liter pro Tag waren es 2016 noch, während der Berliner Verbrauch in der gleichen Zeit nur um 2,3 Liter gestiegen ist. Brandenburg verbrauchte dadurch 2019 so viel Wasser wie seit 25 Jahren nicht – knapp 44.000 Liter pro Kopf im Jahr.

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Der Grund dürfte laut Experten bei den dürren und heißen Sommern zu suchen sein. "Wir hatten 25 Jahre lang einen Rückgang beim Wasserverbrauch, nun aber sieht man den Klimaeinfluss: Die Leute duschen im Sommer häufiger, dazu kommen die vielen Pools und die Gartenbewässerung", sagte Karsten Rinke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung dem RBB.

Das könnte den starken Anstieg in Brandenburg erklären, wo mehr Menschen auf Gartengrundstücken wohnen.

[Der Wasserkreislauf in der Hauptstadtregion: Wie lange reicht das Wasser in Berlin noch? (T+)]

Wie viel Wasser dem Kreislauf durch das Bewässern von Gärten und Parks entzogen wird – es wird nicht zu Abwasser, sondern verdunstet–, lässt sich nicht genau beziffern. Aber die Differenz zwischen normalen und Spitzentagen ist ein Indiz: Normal sind gut 600.000 Kubikmeter am Tag, die Spitzen an heißen Sommertagen liegen nahe 900.000 Kubikmeter.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Textes hieß es, Brandenburg habe 2019 44.000 Kubikmeter Wasser pro Kopf im Jahr verbraucht. Natürlich handelt es sich um Liter. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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