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Aletta von Massenbach, zukünftige BER-Chefin, äußerte sich nach der Aufsichtsratssitzung zur finanziell schwierigen Lage des Flughafens.

© Fabian Sommer/dpa

BER noch bis Februar Liquide: 2022 geht dem Berliner Flughafen das Geld aus

Die Finanzlage des Hauptstadtflughafens BER ist seit Jahren schwierig. Die Coronapandemie hat sie Situation verschärft.

Der Flughafen BER in Schönefeld braucht bald die nächsten Finanzhilfen der staatlichen Eigner. Die Liquidität sei noch bis Februar 2022 gesichert, „bis dahin brauchen wir frisches Geld“, sagte Aletta von Massenbach, die designierte BER-Chefin, am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) in Schönefeld.

Die bisherige FBB-Finanzgeschäftsführerin tritt am 1.Oktober die Nachfolge des bisherigen FBB-Chefs Engelbert Lütke Daldrup an. Der hatte im Oktober 2020 die vorher fast ein Jahrzehnt lang gescheiterte Inbetriebnahme geschafft.

Wegen der BER-Milliardenkredite und der Einnahmeausfälle durch den Passagiereinbruch in der Corona-Krise braucht die FBB von den drei Eignern laut von Massenbach bis 2026 insgesamt 2,4 Milliarden Euro. An diesen Zahlen habe sich nichts geändert, sagte sie.

Allerdings liege die für September erhoffte Genehmigung aus Brüssel, dass die Gesellschafterhilfe EU-konform fließen darf, bisher nicht vor. Dies und die Freigabe durch die Parlamente von Berlin, Brandenburg und dem Bund braucht die FBB bis Februar 2022.

Für 2021 erwartet die FBB rund 10 Millionen Passagiere. 2019 vor der Krise waren es 35,6 Millionen. Laut von Massenbach rechnet die FBB dieses Jahr mit einem Umsatz von 265 Millionen Euro (2019: 416 Millionen Euro), und einem operativen Minus von 60 Millionen Euro. Nach einem schlechten ersten Halbjahr habe man im August 1,435 Millionen Passagiere am BER abgefertigt, 45 Prozent des früheren Niveaus, im September erwarte man 1,5 Millionen Passagiere, sagte Lütke Daldrup.

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Er bat um Verständnis, dass wegen der Corona-Einschränkungen die Abfertigungsprozesse im BER-Terminal länger dauern würden als vor Corona. Das sei aber an allen europäischen Flughäfen so. Er teilte mit, dass die FBB jetzt damit beginnen würde, Immobilien im Midfield zwischen Autobahn und BER zu vermarkten, und zwar „städtebaulich hochwertig und zu einem guten Preis.“

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