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Ist nun von uns gegangen. Lauf-Urgestein Leo Hohmann.

© Manfred Thomas

Zum Tod des Potsdamers Leo Hohmann: Eine Marke des Laufsports

Er war zu dick. Das sagte ihm sein Arzt und riet zum Sport. Leo Hohmann beherzigte dies, begann ein Läuferleben, umrundete viereinhalb Mal die Erde und wurde weltweit geachtet. Nun ist die Potsdamer Ikone im Alter von 85 Jahren verstorben. Ein Nachruf.

Leo war immer da. Wo auch immer gelaufen wurde – Leo Hohmann war am Start. Kein Volkslauf in der Region ohne den Dauerläufer von Lok Potsdam. Mehr noch: Rund um den Globus hat er seine Laufspuren hinterlassen. Jetzt hat Leo Hohmann seine letzte Runde gedreht. Im Alter von 85 Jahren ist er am vergangenen Sonntag gestorben.

320 Pokale und weit über 100 Medaillen sind Hohmanns sportliche Hinterlassenschaft. Regional gewann er in den Altersklassenwertungen regelmäßig Cup-Serien, Einzelrennen und Meisterschaften. Bei Senioren-Welt- und -Europameisterschaften erlief sich der Potsdamer fast 40-mal Edelmetall. „Ich werde so lange rennen, bis mir ein Bein fehlt“, sagte er einmal. Bis zum Schluss stand Hohmann mit beiden Beinen im Leben. 

"Alle schätzten ihn als Vorbild für die Jugend"

Er war 35 Jahre, als er mit dem Laufen begann. „Ich war zu dick“, erzählte der ehemalige Berufskraftfahrer einst von seinem Start ins Läuferleben, zu dem ihm ein Arzt riet. Fortan schlug in Hohmann ein Läuferherz, der ESV Lok Potsdam wurde 1975 zu seiner sportlichen Heimat und Laufen zu seinem Lebenselexier. Viereinhalb Mal ist er um die Welt gelaufen, von größeren Verletzungen blieb er verschont. Und an vielen Orten auf dieser Welt hat er Station gemacht, um an Rennen teilzunehmen. „Ob wir nach Neuseeland, Puerto Rico, Frankreich, Australien, Spanien oder in die USA kamen – er genoss überall große Anerkennung“, erinnert sich seine langjährige Lebensgefährtin Renate Schröer. „Ob Chef de Mission, Sportfunktionäre oder Organisatoren von Laufveranstaltungen – alle schätzten ihn als Vorbild für die Jugend“, sagte sie. Der Läufer-Zehnkampf im Mai 2016 nahe Ostrava in Tschechien war sein letzter großer internationaler Auftritt. 

„Bei jedem Lauf um den Kirchturm war Leo dabei“, erinnert sich Diana Heyder, selbst in Potsdam und Umgebung eine bekannte Läuferin. „Leo war immer ambitioniert und fokussiert, er war wie ein Markenzeichen unseres Laufsports“, sagt sie und erinnert sich an die letzten Begegnungen mit Leo Hohmann, bei der er sie immer mit den Worten begrüßte: „Da biste ja wieder.“ 

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