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Von Babelsberg 03 zum BAK 07. Jens Härtel – auf unserem Foto noch als Nulldrei-Co-Trainer – ist nun als verantwortlicher Coach beim Berliner Athletik Club tätig, der am heutigen Dienstag den SVB zu einem Testspiel empfängt.

© Jan Kuppert

Sport: Wiedersehen mit Babelsberg 03

Trainer Jens Härtel empfängt mit dem Berliner AK heute seinen Ex-Verein und setzt auch auf Ronny Nikol

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass dies für mich keine besondere Begegnung wäre“, gesteht Jens Härtel. Der 42-Jährige ist jetzt Trainer des Fußball-Regionalliga-Aufsteigers Berliner AK 07, nachdem er knapp vier Jahre als Assistenzcoach an der Seite Dietmar Demuths den SV Babelsberg 03 durch die Regionalliga, 2010 in die 3. Liga und dort in der vergangenen Saison zum erfolgreichen Klassenerhalt geführt hatte. Im Sommer entschied sich Härtel zum Wechsel zum Berliner Athletik Klub, der am heutigen Dienstag den SVB zu einem Testspiel empfängt. Anpfiff auf der Hanne-Sobeck-Sportanlage in der Osloer Straße ist um 18 Uhr.

Seit zwei Wochen trainiert Jens Härtel mit seiner neuen Mannschaft für die neue Saison, in der es in der Regionalliga keinen Absteiger geben wird. „Dadurch sind alle entspannter, niemand ist hektisch und macht Last-Minute-Einkäufe“, so der neue BAK-Coach, der im März dieses Jahres mit Unterstützung des SVB seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie Köln erfolgreich abgeschlossen hatte. „So kann man dieses Spieljahr dazu nutzen, schon Pflöcke für die nächste Saison einzuschlagen.“ Was nicht heiße, dass sich der Weddinger Klub gehen ließe. „Wir sind zwar ein kleines Licht, wollen uns aber trotzdem behaupten und so viele Punkte wie möglich holen“, erklärt Härtel.

Dafür haben er und Manager Fikret Ceylan das Personal tüchtig umgekrempelt. 15 Spieler des Oberliga-Dritten, der durch den Verzicht Greif Torgelows und des FC Hansa Rostock II in die vierthöchste Liga aufstieg, mussten gehen, acht neue wurden bislang geholt. Der prominenteste Zugang ist der Zweitliga-erfahrene Routinier Ronny Nikol, der vom Drittligisten FC Carl Zeiss Jena ins Poststadion kam und am gestrigen Montag 37 wurde. „Ronny stammt ja aus Berlin, bekam in Jena keinen neuen Vertrag und wollte zurück“, erläutert Jens Härtel. „Er wird uns mit seiner Erfahrung sehr helfen, kann sowohl links als auch in der Innenverteidigung oder auf der sechs spielen. Er ist immer noch fit – ein ähnlicher Typ wie Almedin Civa in Babelsberg.“

Mit Nikol auf der linken Seite trennte sich der BAK am Samstag im ersten Testspiel im sächsischen Marienberg vom Drittliga-Aufsteiger Chemnitzer FC 1:1 (0:0). Niklas Brandt erzielte dabei den Berliner Ausgleich (77.), nachdem Ronny Garbuschewski für die Sachsen getroffen hatte (64.). „Daran wollen wir jetzt gegen Babelsberg anknüpfen“, sagt Härtel, der seine Spieler zweimal pro Tag zum Training bittet. „Für Babelsberg ist es ebenso wie für uns ein ernsthafter Test, in dem wir sehen wollen, wo die Säge noch klemmt.“ Er werde jetzt alle Spieler einsetzen.

Bedenken, dass sein Wechsel zu den Weddingern auf lange Sicht unsicher sein könnte, hat Jens Härtel nicht. Der BAK, der ab 2006 gut vier Jahre als Berlin Ankaraspor Kulübü 07 in der Oberliga agierte, nachdem er mit dem türkischen Erstligisten Ankaraspor eine Kooperation eingegangen war, hatte in der Vergangenheit immer wieder mal mit finanziellen Problemen zu kämpfen. „Ein bisschen Unsicherheit ist immer dabei. Man weiß nie, wie lange ein Gebilde hält“, meint Härtel. „Ich habe meinen Schritt bisher absolut nicht bereut. Die Arbeit mit der Mannschaft macht viel Spaß, und irgendwann ist es an der Zeit, dass man etwas Eigenes macht. Man sollte außerdem nicht vergessen, dass der BAK ebenso wie Hertha II die fünfthöchste Mannschaft im Berlin- Potsdamer Raum ist.“ Dass Dietmar Demuth bei seinem Weggang vom SVB sauer reagiert habe, sei längst Vergangenheit. „Inzwischen haben wir schon ein paarmal telefoniert und alles ist okay“, erklärt Jens Härtel, der heute seine bisherigen Babelsberger Weggefährten wiedersieht.

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