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Vor dem Spiel ist im Beruf. Sven Hartmann (l.), hier im Duell mit Fortuna Babelsergs Sebastian Höhlich, ist Oranienburgs Kapitän und erfolgreichster Torschütze in dieser Saison. Bevor der Stürmer heute im Landespokal gegen den SVB aufläuft, muss er noch arbeiten.

© Jan Kuppert

Von Tobias Reichelt: Feierabendstress vor dem Anpfiff

Der Oranienburger FC Eintracht empfängt heute im Landespokal-Achtelfinalspiel den SV Babelsberg 03

In Oranienburg wird heute früher Feierabend gemacht: Schon um 17.30 Uhr treten die Fußballer des Oranienburger FC Eintracht im Landespokal-Achtelfinale zu Hause gegen den Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 an. Das stellt den Landesligisten neben der sportlichen auch vor eine organisatorische Herausforderung: „Ich hoffe, dass es alle Spieler rechtzeitig zum Anpfiff schaffen“, sagt OFC-Trainer Gerd Pröger. Im Gegensatz zu den meisten der Potsdamer Kicker müssen Prögers Männer vor dem Pokalspiel heute noch arbeiten oder studieren.

„Eine Stunde vor dem Spiel wollen wir uns treffen“, sagt Gerd Pröger. Der 56-jährige Lehrer an der Oranienburger Polizeifachhochschule trainiert die Oranienburger seit Saisonbeginn – und das zunehmend erfolgreich. Nach dem Abstieg des OFC aus der Brandenburgliga in der vergangenen Saison ist der Verein sieben Spieltage vor Schluss jetzt auf dem ersten Tabellenplatz der Landesliga Nord zu finden, punktgleich mit dem Werderaner FC, aber auch vier Ligen unter den Babelsbergern. Der schnellstmögliche Wiederaufstieg ist erklärtes Ziel der Oranienburger. „Wir wollen auch gegen Babelsberg selbstbewusst auftreten“, kündigt Pröger an. Er sieht die Potsdamer als klaren Favoriten. Aber: „Die sind auch nur elf Mann aus Fleisch und Blut.“ Pröger hofft, dass sich seine Mannschaft heute von der Hektik nach Feierabend und vor Anpfiff nicht aus der Ruhe bringen lässt. „Wenn wir das Spiel in der Anfangsphase nicht aus der Hand geben, könnte eine Überraschung drin sein.“

Die zuletzt vier Siege der Babelsberger haben in Oranienburg Eindruck gemacht, sagt Vereinschef Helmut Bugiel. „Wir haben uns trotzdem über das Los gefreut, ein besseres hätte es nicht geben können.“ Bugiel erwartet mit 500 Zuschauern heute einen kleinen Ansturm auf die Carollis-Toleranz-Arena am Lehnitzsee. An normalen Spieltagen kämen nur 200 Gäste in das Stadion, das seinen Sponsoren-Namen einem deutsch-türkischen Restaurant in Oranienburg verdankt.

Allerdings wurde die Vorfreude auf Seiten der Oranienburger ein wenig getrübt, sagt Trainer Pröger. Lange habe man mit den Nulldreiern um einen zuschauer- und arbeitnehmerfreundlicheren Termin gerungen, es sei aber keiner gefunden worden. „An einem besseren Tag wären sicher bis zu 1500 Zuschauer gekommen. Sie hätten für ein einmaliges Pokalerlebnis sorgen können“, sagt Pröger. Nun seien umso mehr seine Spieler gefragt. „Wir wollen nicht nur Schadensbegrenzung betreiben, sondern mitspielen.“

Pröger will seinen OFC heute in Bestbesetzung auflaufen lassen. Der bislang erfolgreichste Torschütze der Saison, Kapitän Sven Hartmann, sei ebenso eingeplant wie der zuletzt treffsichere Michael Schuldig. „Wir müssen aber auch realistisch bleiben“, sagt Pröger. Bei normaler Tagesform sei Babelsberg der Favorit. „Sie werden sich ihren fünften Sieg kaum entgehen lassen.“ Allerdings: Auch die Oranienburger können vor dem Spiel auf eine beeindruckende Serie verweisen – bislang haben die Feierabendkicker kein Spiel der Rückrunde verloren und es bislang noch immer pünktlich ins Stadion geschafft.

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