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Brittany Abercrombie (l.) unterlag mit dem SCP knapp beim Rekordmeister Schwerin.

© Cornelius Kettler

Volleyballerinnen des SC Potsdam: Sieg bei der Gala, Niederlage im Spitzenspiel

Für den Frauenvolleyball-Budnesligisten SC Potsdam war es ein fast komplett perfekter Abend. Er gewann bei Brandenburgs Sportlerwahl, aber verlor die Auswärtspartie gegen den Schweriner SC knapp. Derweil haben Potsdams Wasserballer einen neuen Fan.

Von Tobias Gutsche

Der „doppelt perfekte Abend“, wie ihn sich Eugen Benzel erhofft hatte, wurde es nicht ganz. „Trotzdem können wir heute in beiden Fällen stolz sein“, sagte der Teammanager des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam am Samstag. Zum ersten Mal holte der SCP den Titel als Brandenburger Team des Jahres. Die Ehrung konnten aber nur Benzel und Sportdirektor Toni Rieger entgegennehmen, denn die Mannschaft „arbeitet gerade“, erklärte der Comedian Thomas Hermanns, der nach eigener Aussage „keine Ahnung“ von Sport hat, aber die märkische Sportgala unterhaltsam moderierte.

SCP-Team kämpft sich gegen Schwerin bis in den Tie-Break

Während Benzel und Rieger auf der Bühne standen, um die Auszeichnung abzuholen, untermauerte der SCP zeitgleich, warum er diese 2019 verdient hat: Die Volleyballerinnen vom Luftschiffhafen haben sich in die nationale Spitze geschmettert. Am Samstag boten sie dem Deutschen Rekordmeister in dessen Halle wieder stark Paroli, brachten ihn an den Rand einer Niederlage. Bei der Top-Partie des neunten Bundesliga-Spieltags mussten sich die Potsdamerinnen letztlich jedoch mit 2:3 ( 25:23, 20:25, 12:25, 25:22, 12:15) gegen den Schweriner SC geschlagen geben. „Es ist schade, dass es nicht auch dort zum Sieg gereicht hat. Aber ein Punkt in Schwerin ist auch gut“, sagte Benzel, der mit Rieger das Spielgeschehen via Internet-Livestream auf dem Handy verfolgt hatte.

Die von Cheftrainer Guillermo Hernandez trainierte Mannschaft ging vor rund 2000 Zuschauern mit 1:0 in Führung, gab dann allerdings zwei Sätze ab. Der dritte Durchgang ging sogar krachend mit 13 Punkten Rückstand verloren. „Dass sich unsere Mannschaft anschließend noch einmal aufgerappelt hat, den Ausgleich erkämpft hat, war eine klasse Leistung“, meinte Rieger. Im finalen Tie-Break, bei dem die SCP-Verantwortlichen mit Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten ihres Teams haderten, setzte sich Schwerin durch. „Auch wenn es eine Niederlage war, hat sie viel Positives“, betonte Rieger. Unter anderem weil mehrere Spielerinnen, die zuvor nur selten Einsatzzeiten bekommen hatten, nun nach ihrer Einwechslung gut agierten. „Wir brauchen diese starke Breite im Kader“, sagte Rieger. 

Es wird gebraucht, um in der Tabelle weiterhin oben mitzuhalten. Hinter Stuttgart (25 Punkte) und Schwerin (23) ist Potsdam (21) aktuell Dritter – gefolgt von Aachen (19) und Dresden (15).

Orcas erneut auf Platz zwei der Sportlerwahl

Vorige Saison war der SCP erstmalig ins Playoff-Halbfinale der Deutschen Meisterschaft eingezogen und erhielt so die Bronzemedaille. Ein für Brandenburg historisches Volleyballereignis, das bei der Sportlerwahl gewürdigt wurde. Rieger: „Das ist ein toller Lohn nach vielen Jahren kontinuierlicher Arbeit und Entwicklung.“

Auch Wasserball-Bundesligist OSC Potsdam wurde wieder belohnt. Nach Platz drei 2017 und dem zweiten Rang 2018 erhielten die Orcas dieses Jahr erneut Silber unter den märkischen Mannschaften. Zweimal in Folge hat der OSC Bronze in der Bundesliga gewonnen – jeweils hinter den Profiteams Wasserfreunde Spandau und Waspo Hannover. „Wir nennen uns liebevoll den Deutschen Amateurmeister“, sagte Kapitän Hannes Schulz, dessen Team am Samstag mindestens einen Fan hinzubekommen hat. Thomas Hermanns war ganz angetan von der attraktiven Männer-Truppe. Zum Schluss sagte er nur: „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Ich bin bei den Wasserballern. Tschüss.“ 

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