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Viel Neues. Daniel Deutsch (r.) ist seit dieser Saison Cheftrainer des VfL Potsdam, sein Assistent Alexander Schmidt (l.) wird ihm dabei auch auf dem Feld helfen. Zugänge beim VfL sind: Moritz Ende, Florian Fink, Angelo Grunz, Robin Huntz, Fabian Pellegrini, Paul Weyhrauch, Joe Boede (v.l.).

© Verein

VfL Potsdam: Derby, um auf Touren zu kommen

Mit der Auswärtspartie gegen den Oranienburger HC starten die Handballer des VfL Potsdam in die Drittligasaison 2017/18. Zum stark veränderten Kader, den der neue Cheftrainer Daniel Deutsch entwickeln soll, gehört ein Akteur, der vom Rücktritt zurücktritt.

Schlaflose Nächte vor seinem Trainerdebüt in der dritten Liga mit dem VfL Potsdam hat Daniel Deutsch nicht. „Aber die Anspannung ist schon größer als normal“, gesteht der 37-Jährige vor dem Saisonauftakt beim Oranienburger HC am morgigen Samstag (Beginn: 18.30 Uhr). Nach acht Wochen Vorbereitung startet der stark neuformierte Handball-Drittligist also mit einem märkischen Derby, das es in den vergangenen Jahren in sich hatte. In der Vorsaison verloren die Adler beide Spiele gegen den OHC und standen in der Abschlusstabelle hinter dem Rivalen aus Oberhavel.

Gleich nach Bekanntwerden des Spielplans kommentierte Yannik Münchberger den Opener: „Das ist doch super“, freute sich der 21-jährige Spielmacher – allen unschönen Erfahrungen zum Trotz: Im letztjährigen Hinspiel verletzte sich Münchberger schwer am Knie (Kreuzbandriss) und fiel den Rest der Saison aus. Nun gibt er gegen Oranienburg sein Liga-Comeback.

„Wir wollen entscheiden, wann wo was passiert“

Zwei Monate hatte Trainer Daniel Deutsch Zeit, den personellen Umbruch nach zahlreichen Ab- und sieben Neuzugängen zu formatieren. „Klar“, sagt Deutsch, „ich könnte immer etwas mehr Zeit brauchen, weil mir immer wieder Dinge ein- und auffallen, die wir besser vorbereiten können.“ Aber die beste Entwicklung werde die Mannschaft im Wettkampfmodus machen, sodass er über den nun anstehenden Saisonbeginn froh sei. „Spiele sind das beste Training“, sagt der einstige Zweitliga-Spieler.

„Wir haben uns gut gefunden und wissen, was wir vor uns haben“, resümiert Deutsch die Vorbereitung, für die er erstmals Regie führte, nachdem er das Cheftraineramt im Sommer von Jens Deffke übernommen hatte. Abwehr- und Angriffssysteme sind installiert, jetzt gehe es ums Tuning und Timing. „Das wird sich mit den Spielen nach und nach entwickeln“, meint Deutsch. Der Charakter des VfL-Spiels: „Wir wollen entscheiden, wann wo was passiert“, kündigt Deutsch eine Mannschaft an, die ihre Spiele eher aktiv als passiv gestalten soll.

Alexander Schmidt steht wieder auf der Platte

Neben den neuen Spielern Robin Huntz und Joe Boede (beide von Grün- Weiß Werder), Paul Weyhrauch (Bad Blankenburg), Florian Fink (Grünheider SV), Moritz Ende (VfL-A-Jugend) und den beiden neuen Torhütern Angelo Grunz (MTV Braunschweig) und Fabian Pellegrini (Schweiz) ist auch ein alter Bekannter in den VfL-Kader zurückgekehrt: Alexander Schmidt. Der Co-Trainer absolvierte die gesamte Vorbereitung mit, bestritt die Testspiele und stand auch am vergangenen Samstag im DHB-Pokal gegen den Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV (24:35) auf der Platte. Und tatsächlich wird der Rechtsaußen sein Comeback auch in der Liga geben. Der 28-Jährige hatte Ende der Saison 2015/16 seinen Rücktritt erklärt und dies mit seinen zunehmenden Aufgaben als Grundschullehrer begründet. Doch schon damals schloss er eine Rückkehr nicht ganz aus. Die personelle Situation auf seiner Position – Dominik Steinbuch ist verletzt und Moritz Ende erst am Beginn seiner Karriere – lässt Schmidt neben seiner Aufgabe als Co-Trainer nun tatsächlich wieder die Rolle des aktiven Spielers übernehmen. „Alex ist unsere Versicherung“, sagt Deutsch, „er ist jung und fit genug, um uns zu helfen, wenn wir Hilfe brauchen.“

Vor allem gegen den Oranienburger HC wird es gut tun, einen erfahrenen Akteur wie Schmidt auf der Platte zu haben. „Das wird vielleicht kein schönes Spiel, mit Sicherheit aber hitzig und emotional“, vermutet Deutsch und meint: „Genau richtig, um für die Saison auf Touren zu kommen.“

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