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Gegengehalten. Neuzugang Eseosa Aigbogun war die beste Akteurin aufseiten von Turbine. Die Offensivspielerin zeigte viel Einsatz in der Vorwärtsbewegung, aber auch bei der Defensivarbeit – wie hier gegen Thomas Flischikowski.

©  Tobias Gutsche

Turbine Potsdam und Grün-Weiß Golm: Ein Test zum Fest

Mit einem Fußballspiel der ersten Männermannschaft gegen die Frauen von Turbine Potsdam feierte die SG Grün-Weiß Golm ihr 15-jähriges Vereinsbestehen. 5:0 gewannen die Grün-Weißen, die in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung genommen haben.

Von Tobias Gutsche

Gerhard Golda urteilte brandenburgisch-charmant über das Vereinsfest zum 15-jährigen Bestehen der SG Grün-Weiß Golm. „War doch ne jute Sache. Allet top“, befand der Golmer Clubvorsitzende am Samstag, nachdem die erste Männermannschaft der Grün-Weißen aus Anlass des Jubiläums gegen Turbine Potsdam ein Fußball-Testspiel bestritten hatte. Rund um den Platz hatten sich etwa 300 Zuschauer versammelt und sahen, wie der Kreisoberligist das Geschlechterduell gegen den Bundesligisten mit 5:0 (3:0) gewann. André Schröder (9. Minute), Justin Blum (11.) und Sven Wäschke (13.) sorgten mit ihren Treffern bereits frühzeitig für klare Verhältnisse. Conrad Mantei (53.) sowie Thomas Dietert (83.) schraubten das Resultat weiter in die Höhe.

Doch jenes Ergebnis war für Matthias Rudolph nur nebensächlich. „Es ging vorrangig darum, sich viel zu bewegen und viele Ballkontakte zu haben“, erklärte der Turbine-Coach, der in dem Kick am Kuhforter Damm nichts anderes als eine weitere Konditionsschulung sah. Zwei Wochen lang haben seine Spielerinnen nunmehr im Grundlagenausdauerbereich gearbeitet, „um sich wichtige Körner für die Saison zu holen“. Da sei es ganz normal, dass sie nach den Anstrengungen dieser Trainingsphase am Samstag recht müde und erschöpft gewirkt haben.

Turbine-Neuzugang Eseosa Aigbogun zeigte interessante Ansätze

Eine, die trotz der vorangegangenen Strapazen sehr agil auftrat, war Eseosa Aigbogun. Der Neuzugang aus der Schweiz war die beste Akteurin im Turbine-Dress, zeigte interessante Ansätze. Auf der linken Außenbahn behauptete sich die Offensivspielerin einige Male gut gegen die – naturgemäß kräftigeren und schnelleren – Herren der Zunft und machte zudem viele mannschaftsdienliche Läufe zurück in die eigene Defensive.

Apropos Laufen: Das und auch Kräftigungsübungen stehen in den nächsten eineinhalb Wochen auf den Trainingsplänen von Aigbogun & Co. – individuell müssen die Aufgaben abgearbeitet werden, ehe sich danach wieder im Team zusammengefunden wird. „Dann rückt beim Training das Spielerische in den Fokus“, sagte Rudolph, der neue Cheftrainer des Potsdamer Erstligisten.

Golmer nehmen das Wort "Aufstieg" nicht in den Mund

Auch sein Gegenüber vom Testspiel am Samstag ist neu im Amt. Heino Schüler, der zuvor den RSV Eintracht 1949 II coachte, hat die sportlichen Geschicke beim Potsdamer Hallenmasters-Sieger 2016 Grün-Weiß Golm von dem aus privaten Gründen nach vier Jahren abgetretenen Marc Widdrat übernommen. „Ich hatte ein paar Anfragen und habe mir erst mal alles angehört“, berichtete Schüler. Er habe sich letztlich für Golm entschieden, „weil ich hier das beste Potenzial sehe“.

Zum einen hinsichtlich der Mannschaft. „Da kann man eine gute Truppe draus basteln“, meinte Schüler. Neben einem Kern an Spielern, der mit Golm 2014 in die Kreisliga sowie 2015 in die Kreisoberliga aufgestiegen war und dort in der abgelaufenen Saison gleich auf Tabellenplatz drei vorstieß, wird der Kader nun durch weitere neue, vielversprechende Kräfte ergänzt. Doch sowohl Schüler als auch Vereinschef Golda wichen einem bestimmten Wort aus, als es darum ging, das Ziel für die kommende Saison zu formulieren. „Aufstieg“ wurde nicht in den Mund genommen. Öffentlich vom Sprung hinauf in die Landesklasse zu träumen, ist ein Tabu. Stattdessen sagten beide unabhängig voneinander: „Wir wollen oben mitspielen.“

Bau eines Kleinfeld-Kunstrasenplatzes in Planung

Einig waren sie sich auch in einem anderen Punkt: Beide schwärmten vom Umfeld und Charakter des Vereins. Ein schickes Clubhaus, ein gut gepflegter Rasenplatz für den Spielbetrieb und ein weiterer für das Training. „Solch hervorragende äußere Bedingungen findet man kaum woanders in der Kreisoberliga“, sagte Coach Heino Schüler. Und Golda betonte, dass zudem das Miteinander im Verein besonders gut sei: „Hier gibt es kein Gezanke, sondern es herrscht eine sehr harmonische Atmosphäre.“ Das locke viele Spieler an – sei es bei den Herren oder im Nachwuchs. Auf fast 300 Mitglieder ist die SG Grün-Weiß inzwischen angewachsen, zehn Mannschaften haben sich formiert. „Da wird es beim Training schon ganz schön eng“, erzählte der Vorsitzende. Daher stehe in Planung, die Kapazitäten auf der Sportanlage, die sich zwischen den Potsdamer Ortsteilen Eiche und Golm unmittelbar neben der Bahntrasse Richtung Brandenburg an der Havel befindet, zu erhöhen. Ein Kleinfeld-Kunstrasenplatz soll errichtet werden. Auch das wäre nach Meinung von Gerhard Golda „ne jute Sache“. 

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