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Umjubelte Kunstschützin. Gegen Freiburg traf Svenja Huth (M.) zum Sieg.

© Kuppert

Turbine Potsdam: Klammern an den Königsklassentraum

Mit einem Titel wird es diese Saison wieder nichts für Turbine Potsdam. Aber der Frauenfußball-Traditionsverein hofft weiterhin auf die Qualifikation für die Champions League. Dank des Sieges gegen Kontrahent SC Freiburg kann der Kampf in Frankfurt fortgesetzt werden.

Von Tobias Gutsche

Den Rasen des Stadions am Brentano-Bad betreten die Fußballerinnen von Turbine Potsdam am Sonntag mit guter Erinnerung, dem frischen Gefühl eines Erfolgserlebnisses – und mit unverändertem Druck. Um weiterhin das selbstgesteckte Ziel der Champions-League-Qualifikation verfolgen zu können, brauchen die Potsdamerinnen übermorgen einen Sieg beim 1. FFC Frankfurt (Beginn: 11 Uhr). „Uns ist klar, dass wir nichts mehr liegen lassen dürfen. Wir müssen die restlichen Aufgaben wieder voll konzentriert und entschlossen angehen“, sagte Turbine-Stürmerin Svenja Huth am Mittwochabend nach dem 1:0 (0:0) im Nachholheimspiel gegen den SC Freiburg.

Potsdamer "Minichance" auf Tabellenrang zwei

Sie hatte vorgestern die Hoffnung ihres Klubs auf die erste Europapokalteilnahme seit 2013/14 aufrechterhalten. Dank eines Kunstschusses. In der 72. Minute zirkelte die deutsche Nationalkickerin den Ball wunderschön per direktem Freistoß ins linke obere Eck des Freiburger Tores und sicherte damit einen „wichtigen Sieg, um oben dran zu bleiben“, wie sie später erklärte. Als Tabellenvierter liegt Potsdam nun bloß noch zwei Punkte hinter den drittplatzierten Breisgauerinnen und verkürzte den Rückstand zum FC Bayern München, der den in die internationale Königsklasse führenden zweiten Rang belegt, auf vier Zähler. Immer noch relativ viel. Aber sein Team werde sich an die „Minichance“ klammern und weiterkämpfen, betonte Turbine-Cheftrainer Matthias Rudolph nachdrücklich. Der Traum von der Champions League lebt.

Zerplatzt war am vergangenen Sonntag gegen jene Münchner Toptruppe, die es auf dem Weg Richtung Europapokalstartplatz zu verdrängen gilt, eine andere Wunschblase. Durch die 1:3-Halbfinalschlappe an der Isar verpasste der dreifache Cupgewinner den Sprung ins Endspiel. In der ersten Halbzeit habe seine Elf dabei eine „miserable“ Leistung gezeigt, urteilte Rudolph in der Rückschau. „Wir hatten unsere Nerven nicht im Griff und alles vermissen lassen, wofür wir stehen.“ Daher sei er glücklich, dass es nach dieser Pleite und der vorhergehenden Liga-Niederlage gegen Wolfsburg nun im Duell mit Freiburg wieder besser lief. „Wir haben hohe Aggressivität und unbedingten Siegeswillen gezeigt“, meinte der Coach.

Turbine lässt die Neue nicht zur Entfaltung kommen

Turbine war vor 1227 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion das dominante Team, kämpfte leidenschaftlich, aber brachte nur wenige ansehnliche Kombinationen zustande. Also musste ein Freistoß her. „Gerade, wenn man gegen gute Mannschaften spielt, entscheiden manchmal auch Tore aus Standardsituationen“, sagte Svenja Huth. Offensiv nicht überzeugend – dafür blieb die Abwehr schadlos. Turbine ließ kaum gefährliche Aktionen der Gäste zu und folglich auch nicht Lena Petermann zur Entfaltung kommen. Die 24-Jährige wechselt im Sommer von Freiburg nach Potsdam. Am Mittwoch deutete sie ihre Qualitäten schemenhaft an: technisch versiert sowie gut darin, mit dem Rücken zum Tor den Ball zu halten und weiterzuleiten.

Ihrerseits weiter geht es für Svenja Huth & Co. mit dem nächsten anspruchsvollen Match. Sonntagskontrahent Frankfurt ist derzeit Fünfter. Beide Teams standen sich schon vor knapp einem Monat im Brentano-Bad-Stadion gegenüber. Damals sorgte viel Turbine-Effizienz für einen 2:0-Pokalviertelfinalsieg der Brandenburger Kickerinnen.

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