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Jennifer Zietz spielte 17 Jahre im Turbine-Trikot.

© J. Kuppert

Turbine Potsdam: In neuer Funktion beim Klassiker

Zum ersten Mal wird Jennifer Zietz als Co-Trainerin von Turbine Potsdam gegen den 1. FFC Frankfurt antreten. Nach dem Potsdamer Saisonauftaktsieg in der Frauenfußball-Bundesliga fordert Zietz Zurückhaltung innerhalb des Teams und vom Umfeld des Vereins.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Jennifer Zietz hat mit Turbine Potsdam schon viele Schlachten gegen den 1. FFC Frankfurt geschlagen. Als Spielerin. Am morgigen Samstag wird sie nun wieder ein Teil dieses deutschen Frauenfußball-Klassikers sein, diesmal jedoch in ihrer neuen Funktion. Als Co-Trainerin des Potsdamer Clubs. „Ich habe mich schon früher immer sehr auf die Duelle mit Frankfurt gefreut. Daran hat sich natürlich nichts geändert“, sagt Jennifer Zietz, für die das Bundesliga-Heimspiel zugleich eine Rückkehr ins Karl-Liebknecht-Stadion wird.

Im Sommer 2015 hatte die gebürtige Rostockerin nach 17 Jahren im Turbine-Trikot ihre Karriere beendet. Anschließend zog sie sich aus der Fußballwelt zurück. „Das habe ich gebraucht. Nach all der Zeit wollte ich Abstand. Ich war auch nur ganz selten im Karli. Und wenn, dann habe ich mich im Hintergrund gehalten“, erzählt die sechsfache Deutsche Meisterin und zweimalige Europapokalsiegerin. Die fußballfreie Phase währte letztlich jedoch nicht allzu lange. Matthias Rudolph, Potsdams neuer Cheftrainer, machte ihr das Angebot, ab der Saison 2016/17 zusammen mit Dirk Heinrichs das Assistenzcoach-Duo zu bilden. Zietz, die am kommenden Mittwoch 33 Jahre alt wird, sagte dem seit vergangenen Dienstag 34-jährigen Rudolph zu.

Match gegen Frankfurt live im Fernsehen

Der Pflichtspiel-Premierenauftritt des Gespanns: ein Erfolg. Am vergangenen Sonntag gewann Turbine 3:0 bei der TSG 1899 Hoffenheim. „Mit einem Sieg zu starten, ist für uns alle gut gewesen. Aber jetzt darf keiner überdrehen. Wir sollten lieber die Füße ruhig halten“, fordert Zietz Zurückhaltung. Sie fordert es innerhalb der eigenen Reihen – und vom Umfeld: „Es braucht uns keiner in den Kreis der Meisterschaftsfavoriten heben. Unser Ziel ist, eine stetige Weiterentwicklung zu nehmen. Dass es dabei auch Tage gibt, an denen es nicht so klappt wie gewünscht, muss bitte allen bewusst sein.“

Es sind gedämpfte Töne bei Turbine, einem Verein, der in den Vorjahren meist nur das Größte von sich selbst erwartete und das auch so forsch postulierte, weil er sich aufgrund der ruhmreichen Historie dazu verpflichtet sah. Davon löst man sich nun. Diese Saison wird nicht über Titel gesprochen, auch nicht über genaue Platzierungen. „Wir“, sagt Zietz, „wollen den Blick nur von Partie zu Partie richten.“ Für das morgige um 14 Uhr beginnende Match erspäht sie dabei mit dem 1. FFC Frankfurt, der zum Auftakt 8:0 gegen Liga-Neuling Mönchengladbach gewann, „ein ganz anderes Kaliber“ als Hoffenheim. „Wir wollen uns gut präsentieren. Vor den Fans im Stadion und vor den Fernsehzuschauern“, bemerkt sie hinsichtlich der TV-Live-Übertragung durch den neuen Frauen-Bundesliga-Partner „Sport1“.

Zur zweiten DFB-Pokalrunde nach Bremen

Derweil wurde die zweite Runde im DFB-Pokal ausgelost: Potsdam, das in Runde eins ein Freilos hatte, muss am 7./8. Oktober auswärts gegen Erstliga-Absteiger Werder Bremen ran. Nach dem ersten Ligaspiel im Kraichgau steigt somit die Pokalpremiere des neuen Turbine-Trainer-Trios an der Weser. 

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