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Turbine Potsdam gegen FF USV Jena: Ein Moment zum Genießen und Feiern

Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FF USV Jena steht Turbine Potsdam weiter an der Tabellenspitze der Frauenfußball-Bundesliga. Diese Situation darf nun vom Team erstmalig ein wenig ausgekostet werden, denn es geht in eine fünfwöchige pflichtspielfreie Zeit.

Von Tobias Gutsche

Im Kreis, den die Mannschaft von Turbine Potsdam am Samstag nach dem 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Jena auf dem Rasen gebildet hatte, brandete Jubel auf. Grund waren die Schlussworte von Cheftrainer Matthias Rudolph. „Er hat uns gesagt, dass wir es jetzt mal ruhig krachen lassen dürfen und feiern sollen. Das hat uns allen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert“, verriet Kapitänin Lia Wälti später in den Katakomben des Karl-Liebknecht-Stadions. Coach Rudolph, dessen Team mit 21 von möglichen 24 Punkten weiterhin die Tabelle der Frauenfußball-Bundesliga anführt, erklärte anschließend bei der Pressekonferenz: „Es ist ja nicht selbstverständlich, dass wir nach dieser Durststrecke in der vergangenen Saison, wo ja fast alle unserer aktuellen Spielerinnen mit dabei waren, nun auf Platz eins stehen. Wir genießen das.“

Für den Moment eben sogar in vollen Zügen, weil es der Terminplan zulässt. Schließlich folgt das nächste Pflichtspiel erst in fünf Wochen. Die Liga geht wegen der vom 13. November bis 3. Dezember in Papua-Neuguinea stattfindenden U20-Weltmeisterschaft – zum deutschen Aufgebot gehört Turbine-Torwarttalent Vanessa Fischer, auf Abruf ist zudem Potsdams Offensivspielerin Anna Gasper nominiert – in die Pause.

Gegen Jena dominant, aber nicht durchschlagskräftig

Und das just, wo es beim Traditionsclub von der Havel, der vorige Spielzeit mit Rang sieben so schlecht in der Bundesliga abgeschnitten hatte wie nie, dermaßen gut läuft. „Einerseits ärgert man sich vielleicht ein bisschen, dass es nicht gleich weitergeht“, gestand Lia Wälti. Aber: „Andererseits ist es sicherlich für die Mannschaft auch ganz gut, mal durchzuschnaufen und Kräfte zu sammeln.“

Für sie wird es darum gehen, im konditionellen Bereich aufzutanken, denn nach ihrer Knieoperation im Sommer und anschließender Rehaphase hat die Schweizerin noch ein Fitnessdefizit. Umso höher sind daher ihre starken Leistungen, die sie bei den 1:0-Erfolgen am vergangenen Mittwoch im Auswärtsduell mit dem VfL Wolfsburg und am Samstag daheim gegen den FF USV Jena zeigte, einzuschätzen. Wälti verlieh dem Turbine-Spiel Stabilität und Struktur. Beim vorgestrigen Aufeinandertreffen mit dem einzigen anderen ostdeutschen Ligakonkurrenten entwickelte sich so eine dauerhafte Dominanz. Allerdings ließ der Spitzenreiter vor 1537 Zuschauern oft die nötige Durchschlagskraft gegen gut verteidigende Thüringerinnen vermissen. „Man hat gemerkt, dass wir das Spiel vom Mittwoch in den Knochen hatten. Es fehlte die Spritzigkeit“, analysierte die Mittelfeldakteurin, deren Team letztlich eine der mehreren aussichtsreichen Chancen nutzte: Svenja Huth traf in der 47. Minute – ihr viertes Saisontor.

Nach langer Pause folgen drei Partien in acht Tagen

„Wir“, sagte Coach Matthias Rudolph nach Abpfiff, „sind total glücklich, denn wir wollten vor dieser langen Pause nochmal unbedingt drei Punkte holen.“ Nun möchte der Coach seine Truppe durch Testpartien über die kommenden Wochen hinweg auf Betriebstemperatur halten. Damit die Turbinen dann zwischen dem 11. und 18. Dezember in den drei letzten Hinrundenmatches wieder auf Volldampf laufen. 

Turbine: Schmitz – Schmidt, Draws, Elsig, Meister – Aigbogun (89. Kulis), Wälti, Kellond-Knight, Lindner (60. Rauch) – Huth, Zadrazil (60. Gasper)

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