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Turbine Potsdam: Ein Turnier, zwei Titel

Deutschlands U17-Fußballerinnen sind zum sechsten Mal Europameister. Zum diesjährigen Triumph trugen Melissa Kössler und Lea Bahnemann von Turbine Potsdam maßgeblich bei. Kössler bekam für ihre Leistung sogar noch den Goldenen Schuh.

Von Tobias Gutsche

Turbine-Nachwuchsfußballerinnen und ein Elfmeterschießen im Finale der U17-Europameisterschaft gegen Spanien – eine erfolgreiche Kombination. Nachdem die Potsdamerin Caroline Siems 2016 den entscheidenden Elfer zum Titelgewinn der deutschen Auswahl verwandelt hatte, machte es nun Melissa Kössler ihrer Vereinskollegin im diesjährigen Endspiel gleich. Die Stürmerin lief am Sonntag in Pilsen an, hämmerte drauf und traf mittig unter die Latte zum 3:1-Siegtreffer. Der sechste EM-Titel für Deutschlands U17-Juniorinnen war der erste große internationale Triumph für Kössler und die zweite Turbine im Team, Lea Bahnemann.

Grenzenlos, intensiv und lange andauernd war der Jubel auf dem Feld, danach in der Mannschaftskabine. Auch im Hotel wurde ausgiebig weitergefeiert. Überwältigt vom Moment meinte Kössler später im Interview für die Webseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): „Ich kann das Gefühl gerade nicht beschreiben. Für uns alle geht ein Traum in Erfüllung. Ich freue mich, dass wir uns für die harte Arbeit belohnt haben. Das Spiel war sehr anstrengend, aber wir haben immer an uns geglaubt.“ Und: „Ich freue mich über den Goldenen Schuh.“ Diese Sonderehrung erhielt sie als Torschützenkönigin des Turnieres. Drei Treffer, erzielt beim 4:1 Auftakt über Spanien und doppelt beim 2:1 gegen Frankreich im zweiten Spiel, reichten für die Spitzenposition. Außerdem – das ging aber nicht in die Wertung – netzte Kössler zweimal beim Entscheidungsschießen vom Punkt ein. Erst im Halbfinale gegen Norwegen und eben im Finale. Die individuelle Auszeichnung sei „nur eine zusätzliche Belohnung. Die Hauptsache ist, dass wir den Titel gewonnen haben“, meinte die Angreiferin.

Nach internationalem Titel nun noch nationaler möglich

Wie sie war auch Lea Bahnemann von großem Wert für die DFB-Elf. Mit 15 Jahren ist sie die Zweitjüngste der Truppe, hat sich als Linksverteidigerin aber bereits seit dem vorigen Jahr unverzichtbar gemacht. „Die U17-EM ist für mich ein riesiger Schritt“, sagte das Jungtalent. „Es ist ein tolles Gefühl, zeigen zu dürfen, was in einem steckt. Und dass ich gleich so viel Spielzeit bekommen habe, ist atemberaubend.“ Kampfkraft, Nervenstärke und unbändiger Offensivgeist waren ihre Markenzeichen bei der EM. Kein Wunder, denn bei Turbines B-Juniorinnen spielt Bahnemann offensiv, im Mittelfeld und Sturm 14 Tore bislang beweisen ihre Torgefahr.

Für die beiden könnte es nach dem internationalen Titel nun auch noch einen nationalen geben. Potsdams U17-Mannschaft, in der Bahnemann diese Saison Stammkraft ist und Kössler auch zum Einsatz kam, wenn sie nicht schon im Zweitliga-Aufgebot des Clubs stand, hat die Chance, abermalig deutscher Meister zu werden. 

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