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Ein beeindruckendes Lebenswerk. Bernd Schröder formte Turbine Potsdam in 45 Jahren missionarischer Arbeit von einer Betriebssportgruppe zu einem der besten Frauenfußballvereine Europas.

© Manfred Thomas

Turbine Potsdam: Der DFB macht es vor

Mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk wurde Bernd Schröder vom Deutschen Fußball-Bund geehrt. Eine ähnliche Form der Anerkennung hat der Potsdamer Ex-Frauenfußballtrainer vom Stadt- und Landessportbund nicht erhalten, obwohl es gute Gelegenheiten dafür gab.

Von Tobias Gutsche

Bernd Schröder ist ein Mann mit Ecken und Kanten. „Ab und zu hat er sich kleine Scharmützel mit den Nationaltrainerinnen geleistet. Das war auch ein Stück seiner Persönlichkeit“, sagte Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nach der Verleihung des Ehrenpreises für das Lebenswerk am vergangenen Montag in Neu-Isenburg. Schröder ist nach Gero Bisanz der zweite Frauenfußball-Trainer, dem diese Anerkennung zuteil wurde. „Ich habe 23 Auszeichnungen für meine ehrenamtliche Tätigkeit bekommen“, erklärte der 74-Jährige, „doch dieser Preis ist ein ganz besonderer.“

In 45 Jahren schrieb er mit Turbine Potsdam Geschichte im Frauenfußball. Eine so lange Zeit im Amt zu sein, wäre heute undenkbar, so Schröder, der im vergangenen Sommer abgetreten war. Zahlreiche Erfolge – unter anderem sechsmal den Gewinn der deutschen Meisterschaft sowie zwei Europapokaltriumphe – fuhr der aus dem Erzgebirge stammende Charakterkopf mit den Turbinen ein. „Ich habe mich mit der Bundestrainerin gestritten, doch Hauptsache, es ging voran“, sagte Bernd Schröder, der als Coach seinen Spielerinnen alles abverlangte, aber auch unterstrich: „Es ist wichtig, dass man den Wert einer Kritik erkennt.“ Damit wird er sicher auch in seinem Buch („Eine Mission mit Erfolgen für die Ewigkeit“), das demnächst erscheint, nicht sparen.

Zwei würdige Rahmen blieben ungenutzt

Sparsam wurde derweil vonseiten der lokalen und regionalen Sportdachorganisation mit einer abschließenden Würdigung Schröders umgegangen. Der Frauenfußball-Pionier erhielt nach Beendigung der Laufbahn weder durch den Stadt- noch den Landessportbund eine eigenständige Auszeichnung für sein immenses Lebenswerk. Sowohl bei der Brandenburger Sportgala im Dezember als auch beim Stadtsportball im Januar hätte es den würdigen Rahmen dafür gegeben. Wie man angemessen große Verdienste ehrt, hat der DFB vorgemacht. dpa/PNN

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