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Plattgemacht. Turbines Tabea Kemme (l.) siegte mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich.

© Friso Gentsch/dpa

Turbine Potdam: Gutes Pflaster

Turbine Potsdam tritt zum DFB-Pokalspiel der dritten Runde bei Frauenfußball-Zweitligist Arminia Bielefeld an. Gespielt wird in der großen Schüco-Arena, wo vier Potsdamerinnen erst jüngst mit der deutschen Nationalmannschaft einen Triumph erlebten.

Ostwestfalen gleich zweimal innerhalb von nur neun Tagen. Zumindest Tabea Kemme, Svenja Huth, Johanna Elsig und Bianca Schmidt von Turbine Potsdam dürften Bielefeld und insbesondere die Schüco-Arena spätestens seit vergangenem Freitagabend lieb gewonnen haben. Denn das Länderspiel der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich dort vor 6505 Zuschauern brachte nicht nur die erhoffte Leistungssteigerung der DFB-Elf, sondern auch einen klaren 4:0-Triumph über den WM-Gastgeber 2019 und Weltranglistenvierten. Sowie das Gefühl eines guten Pflasters bei den Turbinen, die am Sonntag um 14 Uhr ihr DFB-Pokalspiel bei Arminia Bielefeld bestreiten.

„Deutschland war besser und hat verdient gewonnen“, sagte Frankreichs Coach Corinne Diacre, während der zuvor massiv in die Kritik geratene Bundestrainerin Steffi Jones ein riesengroßer Steinbrocken abfiel. Selbstbewusst und streckenweise spielstark präsentierte sich das deutsche Auswahlteam, in dem Tabea Kemme als zentrale Mittelfeldakteurin überzeugte, mit vielen Aktionen nach vorne des Öfteren für Torgefahr sorgte. In der Interviewzone freute sich die Potsdamerin anschließend darüber, „gemeinsam aus der Talsohle“ herausgekommen zu sein, wie sie erklärte.

Bielefeld hat schon einen Erstligisten ausgeschaltet

Derweil hatte Svenja Huth wieder allen Grund, bis über beide Ohren zu strahlen. Zwei Tore, stets in Bewegung: Huth bot mit ihrer Wolfsburger Offensivpartnerin Alexandra Popp, die ebenfalls zweimal einnetzte, eine Klasseleistung und sprach von mehr Zug im ganzen Team. Aus dem sie selbst herausragte. Erst kurios, dann grandios bei ihren Treffern. Das 2:0 gelang ihr mit dem Rücken aus kürzester Distanz, das 4:0 war ein perfekt getimter Heber aus rund 25 Metern. Johanna Elsig kam bei ihrem dritten Länderspiel ab der 88. Minute immerhin zu einem Kurzeinsatz. Derweil erlebte Bianca Schmidt, die nach zwei Jahren Pause erstmals wieder im Nationalaufgebot stand, ihr Comeback lediglich auf der Bank. Für sie war es ohnehin bereits ein Erfolg, überhaupt nominiert worden zu sein.

Am Sonntag ist Turbines DFB-Quartett nun erneut in der Schüco-Arena. Dann geht es mit ihren Vereinskolleginnen im DFB-Pokal um den Viertelfinaleinzug. Gegner ist Arminia Bielefeld. Keinesfalls zu unterschätzen ist der Tabellenfünfte der 2. Bundesliga Nord, denn die Bielefelderinnen haben in der vorhergehenden Runde bereits den Erstligisten MSV Duisburg ausgeschaltet. Für ihre Pokalauftritte dürfen die Arminia-Damen sogar von ihrer angestammten Spielstätte – dem kleinen Waldstadion im Stadtteil Quelle – in die große Arena umziehen, wo sonst die Zweitliga-Herren kicken. Bei allem Respekt vor dem aufstrebenden Kontrahenten, ist für Turbine das Weiterkommen Pflicht. Dass Potsdam genug Qualität hat, um Bielefeld zu schlagen, wurde diese Saison auch schon eindrucksvoll demonstriert. Zweitliga-Spitzenreiter Turbine II hatte vor knapp drei Wochen bei den Ostwestfälinnen 4:1 gewonnen. 

Rainer Hennies

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