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Enttäuschung. Farid Abderrahmane blieb zum fünften Mal nacheinander mit dem SVB ohne Pflichtspielsieg. Gegen Meuselwitz setzte es zudem die zweite 1:4-Heimpleite in Folge.

© Julius Frick

SV Babelsberg 03 gegen ZFC Meuselwitz: Viele Fehler, mangelnde Frische

Nach der herben 1:4-Heimniederlage gegen den ZFC Meuselwitz wartetauf Trainer Almedin Civa reichlich Arbeit mit seinem SV Babelsberg 03. Bei aller Enttäuschung gab es unter Flutlicht aber auch einen Gewinn für den Babelsberger Fußball-Regionalligisten.

Es hat eine Weile gebraucht, um zu erkennen, wohin es mit dem SV Babelsberg 03 in dieser Regionalliga-Saison geht. Der furiose Auftakt dieser Spielzeit, nach denen Kapitän Philip Saalbach von einem Fingerzeig an die Konkurrenz sprach, mag die Zielrichtung für einen Moment verwischt haben. Nach der herben 1:4 (1:3)-Heimniederlage vom vergangenen Freitagabend gegen den ZFC Meuselwitz konstatierte Trainer Almedin Civa für seinen SVB: „Wir sind da angekommen, wo ich uns erwartet habe.“ Positionell im Mittelfeld der Liga sowie im Kampf um jeden Punkt. „Ich bin froh, dass wir bereits 14 Punkte haben“, so Civa.

Es gibt zwar keinen Grund für allzu kräftige Schwarzmalerei, auch wenn an diesem Abend dem SVB nicht viel gelang. „Es gibt solche Tage. Aber wir stehen wieder auf“, versicherte Civa. Seine Zuversicht gewinnt er aus den Trainingseindrücken, die ihm seine Spieler geben. „Wir hatten eine fantastische Trainingswoche, sodass ich Kopfschmerzen hatte, wen ich überhaupt aus dem Kader lasse“, sagte er. Was er nicht erkannt habe, das gab der 45-Jährige später an diesem Freitagabend zu, war die fehlende Frische einiger seiner Spieler. „Das habe ich zu verantworten“, so Civa. Die Folge: Die zuvor fünfmal sieglosen Meuselwitzer konnten im Laufe der 90 Minuten einen Spielwitz entwickeln, sodass die 1399 Zuschauer einen Beweis dafür bekamen, dass in der Nordoststaffel der Regionalliga eine ausgeglichene, dichte Wettbewerbsfähigkeit herrscht. „Es wird in dieser Saison viel offensiver gespielt, es fallen viel mehr Tore“, bestätigte auch ZFC-Trainer Heiko Weber, der nach dem 1:0 seiner Mannschaft nach nur 45 Sekunden meinte: „Das Spielglück war heute auf unserer Seite.“ Doch haben ihm „bei Babelsberg viele Spieler gefallen. Die haben immer nach vorn gespielt“.

„Ich bin zum ersten Mal in dieser Saison richtig enttäuscht“

Allerdings war genau das das Problem des SVB. „Wir haben in jeder Situation nur offensiv gedacht“, monierte Civa. Es genügten den Gästen zwei schnelle Ballgewinne und eine Ecke, um nach 23 Minuten 3:0 zu führen. Das fahrlässige und arglose Abwehrverhalten seiner Elf ließ Civa nach Abpfiff hart urteilen: „Ich bin zum ersten Mal in dieser Saison richtig enttäuscht.“ Hinzu kam, dass bei allem offensivem Sturm und Drang auch da viele Fehler gemacht wurden. Ein halbes Dutzend Chancen hatten Leonard Koch, Tom Nattermann, Farid Abderrahmane, Pieter Wolf oder Manuel Hoffmann, um in der ersten halben Stunde den Spielstand zu korrigieren. Als „zu hektisch, zu kompliziert“ beschrieb Civa das Agieren seiner Elf vor dem gegnerischen Tor. Nur Nattermann konnte eine der vielen Möglichkeiten nutzen, als er in der 43. Minute mit dem 1:3 die anschließende Halbzeitpause mit Hoffnung füllte, die jedoch schnell zerplatze, als kurz nach dem Seitenwechsel Meuselwitz das vierte Tor machte. Die Art und Weise des Gegentreffers passte zum Spiel: Valentin Rode vertändelte als letzter Mann den Ball gegen den starken Romarjo Hajrulla, der dann keine Mühe hatte zu vollenden. 

Gästetrainer Weber wusste genau, was beim SVB an diesem Abend schiefgelaufen war, denn „genauso haben wir zuvor unsere Spiele auch verloren“, sagte er. „Wir hatten nicht verteidigt und keine Zweikämpfe gewonnen.“ Schon am morgigen Dienstag kann der SVB eine Fehlerkorrektur vornehmen, wenn beim FC Viktoria 1889 Berlin die nächste Liga-Prüfung ansteht (Beginn: 18 Uhr).

Dennoch gab es einen Gewinn für Babelsberg am vergangenen Freitag. Die Fans in der Nordkurve fanden wieder zu ihrem bewährten Support zurück, sangen bereits vor Anpfiff und unterstützten die Civa-Elf bis zum Schluss. Auf der Haupttribüne waren indes vereinzelt Pfiffe zu hören als Zeichen der Unzufriedenheit nach inzwischen vier sieglosen Pflichtspielen nacheinander. Willkommen in der Regionalliga 2018/19.

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