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Er stoppte alles und war selbst kaum aufzuhalten. Leonard Koch (r.) war die Versicherung des SV Babelsberg 03. Auch Nordhausens Florian Beil hatte seine Mühe mit dem starken Nulldreier. Foto J. Kuppert

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 gegen Wacker Nordhausen: Stark wie Leo

Mit 0:0 trennte sich der SV Babelsberg 03 in der Fußball-Regionalliga Nordost vom FSV Wacker Nordhausen. Bei der Partie avancierte Babelsbergs Leonard Koch zum Mann des Tages – auch ohne Krönung.

Potsdam - In Kürze wird man sich im fernen Kanada über dieses deutsche Viertliga-Spiel und die Nummer 14 im Dress des SV Babelsberg 03 unterhalten. Dessen Träger heißt Leonard Koch. Am Ende seines sportlichen Arbeitstages schenkte er sein Shirt dem Sohn einer befreundeten Familie, die in Kanada lebt und zur Zeit in Deutschland weilt und sich trotz des torlosen Unentschieden des SVB gegen Wacker Nordhausen im Karl-Liebknecht-Stadion bestens unterhalten gefühlt haben dürfte.

Nulldrei-Trainer Civa: „Leo ist unsere Versicherung“

Kochs Trikot wäre an diesem Freitagabend für so manch Fußball-Sachverständigen ein würdiges Souvenir gewesen. Der 23-Jährige räumte gegen Wacker Nordhausen so ziemlich alles an Gegnerschaft ab, was sich im Mittelfeld Richtung Babelsberger Tor aufmachte. Eine überragende Zweikampfquote, gefühlt kein Kopfballduell, das der Blondschopf verloren hat, eine bemerkenswerte Laufleistung: „Leo ist unsere Versicherung“, sagte SVB-Trainer Almedin Civa später. Auch Mannschaftskollege Manuel Hoffmann lobte: „Was Leo heute weggeräumt hat, war unglaublich“, sagte der Nulldrei-Flügelflitzer und bedauerte: „Oft wird das gar nicht gesehen, weil nur die Torschützen gefeiert werden.“ Doch spätestens in den letzten drei Minuten mussten die 1582 Zuschauer Koch als Mann des Tages ausgemacht haben, auch wenn er als Torschütze ungekrönt blieb. In der 87. Minute stand seinem Torjubel der Innenpfosten im Weg, in der 90. Minute flog der Ball nach Kochs sehenswertem Fallrückzieher Zentimeter am Tor vorbei.

Auch wenn Koch mit dem Unentschieden gegen den Tabellenvierten nicht unzufrieden war, trauerte er den vergebenen Möglichkeiten nach. Denn nicht nur er hätte die Babelsberger jubeln lassen können. Bereits nach vier Minuten scheiterte Timothy Mason von der Strafraumgrenze an Gästekeeper Jan Klinker. Keine Minute später strich ein Kopfball von Hoffmann knapp am Tor vorbei. Wiederum nur wenige Augenblicke später scheiterte Tom Nattermann mit einem Lupfer denkbar knapp. Die Qualität der Babelsberger Chancen ließ Wacker-Trainer Heiko Scholz später von einem glücklichen Unentschieden sprechen.

SVB-Keeper Flügel muss in 75. Minute erstmals eingreifen 

Der weitere Verlauf dieses sehenswerten und auf taktisch hohem Niveau (Scholz) geführten Regionalligaspiels machte die Punkteteilung für beide Trainer gerecht. Denn Wacker zeigte nach verschlafener Anfangsphase mehr Präsenz. Wie 14 Tage zuvor beim 3:0 gegen Lok Leipzig überließen die Babelsberger den Gästen die Spielanteile, um dann möglichst nach schneller Balleroberung mit Tempo gegenzustoßen. Doch gelang das diesmal weniger zwingend, denn Wacker zeigte deutlich mehr fußballerische Qualität und verlagerte das Geschehen lange Zeit in die Babelsberger Hälfte. Dass SVB-Torhüter Marco Flügel, seit vier Spielen die Nummer eins, erst in der 75. Minute erstmals richtig eingreifen musste, belegt die starke Defensivarbeit seiner Vorderleute. Und als der SVB in der Schlussviertelstunde noch einmal über den agilen Bogdan Rangelow und den eingewechselten Pieter Wolf sein Offensivspiel ankurbelte, atmete Wacker-Coach Scholz nochmals durch: „Da hatten wir Glück.“

Civa zeigte sich stolz auf seine Mannschaft. „Wenn man gegen eine Mannschaft wie Nordhausen nichts zulässt, ist das stark.“ Als Synonym für stark ließ sich an diesem Abend getrost „Leo“ gebrauchen.

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