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In die Mangel genommen. Farid Abderrahmane (M.) musste sich mit dem SVB gegen defensivstarke Rathenower, die aber auch gute Angriffsakzente setzten, behaupten. 

© Manfred Thomas

SV Babelsberg 03 gegen Optik Rathenow: Optik fordert Nulldrei alles ab

Ein hartes Stück Arbeit war für den SV Babelsberg 03 nötig, um in der Fußball-Regionalliga den Derbysieg gegen Optik Rathenow einzufahren. Ein Youngster schoss mit feiner Technik das Tor des Tages. Und so steht der SVB als bisheriges Überraschungsteam der Liga da. 

Den Gegner gehörig unter Druck gesetzt, viele Zweikämpfe gewonnen, eine starke Schlussviertelstunde: Manchmal reichen all die guten Tugenden nicht, um ein Fußballspiel zu gewinnen. „Nutzt ja alles nichts, wenn man sich gut verkauft und am Ende mit leeren Händen dasteht“, gab sich Ingo Kahlisch, Trainer des FSV Optik Rathenow pragmatisch nach der 0:1 (0:1)-Niederlage am Freitagabend gegen den SV Babelsberg 03. Dank des couragierten und guten Auftritts der Optik-Elf gegen die bislang in dieser Saison so erfolgreich spielenden Babelsberger sahen die 1807 Zuschauer eine spannende und unterhaltsame Regionalligapartie.

Keine Belohnung. Die Mannschaft von Optik-Trainer Ingo Kahlsich spielte gut, holte aber keinen Punkt.
Keine Belohnung. Die Mannschaft von Optik-Trainer Ingo Kahlsich spielte gut, holte aber keinen Punkt.

© Manfred Thomas

Nicht oft haben die Rathenower Gelegenheit, unter Flutlicht zu spielen – entsprechend heiß waren sie auf das Derby. Und die Erkenntnisse, die Trainer Kahlisch bei seinen Spielbeobachtungen des SVB in den vergangenen Wochen gewonnen hatte, setzten seine Spieler gut um. „Die waren richtig eklig“, meinte Tobias Dombrowa, als er die Glückwünsche zum Tor des Tages entgegennahm und die Leistung der Gäste würdigte. Dass es die schnellen Rathenower Angreifer der Babelsberger Defensive schwer machen würden, hatte der SVB erwartet. Aber auch, dass es den Babelsbergern nicht wirklich gelungen ist, den Ball laufen zu lassen und jene Leichtigkeit ins Spiel zu bekommen, mit der sie bei den überzeugenden Siegen gegen den Berliner AK und Bautzen neun Tore schossen, war der engagierten Gegenwehr der Kahlisch-Elf geschuldet. „Die haben sich mit System reingestellt“, wusste SVB-Trainer Almedin Civa anzuerkennen. 

Civas Vorahnung bewahrheitete sich

Die Folge: Der SVB-Sturm mit Pieter Wolf und Tom Nattermann wurde gut abgemeldet, für den Babelsberger Spielaufbau gab es wenig Platz, sodass der Ball häufig quer gespielt wurde, weil sich einfach keine Lücke auftat. Und oft gewannen die Rathenower solche Bälle, wenn ein mäßiges Zuspiel oder ein Zweikampf zu einer 50:50-Angelegenheit im Ringen um den Ballbesitz wurde.

Doch es zeichnet die SVB-Mannschaft aus, dass sie geduldig auf ihre Möglichkeiten wartet – zumal dies Civa von Anfang an wusste: „Mir war klar, dass dieses das schwerste der ersten sechs Spiele werden wird“, gestand er nach Abpfiff. Tatsächlich dauerte es eine gute halbe Stunde, ehe Optik-Torhüter Bjarne Rogall das erste Mal ein Warnsignal kommen sah – in Form eines Distanzschusses von Lionel Salla, der auf der rechten Abwehrseite den Vorzug vor Masami Okada bekam. Salla leitete zehn Minuten später mit feinem Pass auch den besten Babelsberger Angriff ein, der weiter über Pieter Wolf und Manuel Hoffmann führte, aber zunächst nicht zum Erfolg. Doch nach der daraus resultierenden Ecke landete der Ball an der linken Strafraumgrenze direkt vor Tobias Dombrowa, der mit klasse Schusstechnik ins untere rechte Toreck zur Führung einschoss. 

Auf dem dritten Tabellenplatz

Nach Wiederanpfiff drängte der SVB auf das zweite Tor und hatte durch Nattermann und Hoffmann auch Möglichkeiten. Doch als nach 65 Minuten Kapitän Philip Saalbach beim Vorwärtsdrang einen Fehlpass fabrizierte, in dessen Folge Farid Aberrahmane mit einer spektakulären Rettungstat gegen den einschussbereiten Bruce Weber stoppte, verlor der SVB den Faden. Optik nutzte das und zwang die Nulldreier zunehmend in die eigene Hälfte und zum Nachweis, dass sie auch gut verteidigen können: Bislang kassierte der SVB in sechs Spielen lediglich vier Gegentore. 

Auf der Pressekonferenz nach Spielschluss zeigte sich SVB-Coach Civa „sehr, sehr glücklich mit den drei Punkten“ und freute sich wie bereits in der Vorwoche beim Gastspiel gegen Lok Leipzig über die Art und Weise, „wie wir uns gewehrt haben“. Die Suche nach dem Haar in der Suppe werde er intern vornehmen. Er wird dabei sicher auch fündig werden, denn eine Reihe leichtfertiger Ballverluste und nachlässig vergebene Konterchancen waren offensichtlich. Aber das gehöre halt zum Entwicklungsprogramm seines jungen Teams, das keiner nach dem sechsten Spieltag auf Tabellenplatz drei vermutet hätte. „Vor vier Wochen wurden fünf, sechs andere Mannschaften da oben gesehen, aber sicher nicht Babelsberg“, meinte Almedin Civa.

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