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Auf geht´s in die Alster. Der Hamburg-Triathlon ist stets ein internationales Sport-Highlight.

© dpa/Markus Scholz

Staffel-Weltmeisterschaft der Triathleten in Hamburg: Mit Potsdamer Frauen-Power zu Silber

Laura Lindemann und Nina Eim verhalfen der deutschen Mixed-Staffel zu Platz zwei beim WM-Rennen in Hamburg. "Ein Meilenstein" auf dem Weg zu Olympia. Auch im Einzel präsentierte sich das Triathlon-Duo vom Luftschiffhafen ordentlich.

Von Tobias Gutsche

Hamburg - Auf dem blauen Teppich im Zielbereich fiel sich das deutsche Triathlon-Quartett jubelnd in die Arme. Beim Weltmeisterschaftsrennen der Mixed-Staffel in Hamburg holten die Lokalmatadoren am Sonntagvormittag überraschend die Silbermedaille. Potsdamer Frauen-Power verhalf zu diesem Erfolg, denn Laura Lindemann und Nina Eim übernahmen den weiblichen Part – Valentin Wernz aus Saarbrücken und Justus Nieschlag aus Lehrte komplettierten das Team. „Vizeweltmeister zu sein, das ist ein tolles Gefühl“, sagte Lindemann, die schon 2016 Mannschaftsbronze an der Alster gewann. In den beiden Jahren danach verfehlte Deutschland eine WM-Staffel-Medaille.

Guter Auftakt. Laura Lindemann brachte das deutsche Team zunächst in Führung.
Guter Auftakt. Laura Lindemann brachte das deutsche Team zunächst in Führung.

© Deutsche Triathlon Union

Und auch diesmal galt das Vierer-Gespann aus dem Gastgeberland nicht zu den ganz großen Podiumskandidaten. Ein Top-5-Resultat wurde angestrebt. Doch insgeheim hätten sie auf mehr gehofft und auch daran geglaubt, dass Edelmetall herausspringen könnte, erklärte Nina Eim. „Alle vier Athleten haben ein mega Rennen abgeliefert“, lobte Bundestrainer Faris Al-Sultan nach dem Wettkampf, bei dem jeder Starter 300 Meter schwimmen, 7 Kilometer Rad fahren und 1,5 Kilometer laufen musste. Diese Strecke bewältigten nur die Franzosen knapp schneller als Deutschland.

Wichtige Punkte im Kampf um das Tokio-Ticket

Laura Lindemann hatte ihr Team zunächst in Führung gebracht, Wernz und Eim behaupteten sich in der Spitzengruppe, ehe Nieschlag am Ende zusammen mit Vincent Luis einen packenden Zweikampf um den Titel hinlegte.

Stark behauptet. Nina Eim hielt Deutschland in der Spitzengruppe.
Stark behauptet. Nina Eim hielt Deutschland in der Spitzengruppe.

© Deutsche Triathlon Union

Silber könnte sich für die Deutsche Triathlon Union (DTU) aber auch schon als Gold wert herausstellen. Schließlich wurden durch den zweiten WM-Platz wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikationsrangliste gesammelt. 2020 ist die Mixed-Staffel erstmalig bei Sommerspielen im Programm. Über das Ranking sichern sich sieben Nationen einen Startplatz – Deutschland ist aktuell Vierter und baute in Hamburg den Vorsprung auf die Verfolger aus. „Das war ein Meilenstein“, sagte Faris Al-Sultan. Schafft es die deutsche Staffel nach Tokio, würde die DTU auch automatisch jeweils zwei Teilnahmeplätze bei den Männern und Frauen im olympischen Einzelrennen erhalten. Entsprechend hoch ist die Bedeutung des mannschaftlichen Abschneidens.

Eim debütiert mit "Heimspiel", Lindemann auf Rang sieben

Bei den Damen drängen sich vor allem die 23-jährige Laura Lindemann und die noch 20 Jahre alte Nina Eim für Tokio auf. Die beiden Athletinnen, die von Ron Schmidt am Luftschiffhafen trainiert werden, waren am Samstag in Hamburg auch im Einzel der diesjährigen Weltmeisterschaftsserie (WTS) am Start. Eim gab ihr WTS-Debüt – ausgerechnet mit einem ganz persönlichen Heimspiel, denn sie wuchs nur rund 50 Kilometer entfernt in Itzehoe auf. Das „Nordlicht“ belegte letztlich über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) den 28. Platz. Sie sei damit zufrieden, habe viele Erfahrungen gesammelt und das Rennen als „sehr cooles Erlebnis“ wahrgenommen, sagte Eim.

Ihre Trainingspartnerin Lindemann verpasste nach Rang drei 2017 und zwei 2018 diesmal als Siebtplatzierte das Podest im Hamburger Einzel, schaffte aber immerhin ihr fünftes Top-10-Resultat in Folge beim Heimrennen. „Es ist meine beste Platzierung in diesem Jahr in einem Rennen der WTS-Serie, damit bin ich zufrieden“, sagte die Sprint-Europameisterin von 2017, die zuletzt wochenlang aufgrund eines vereiterten Backenzahns gehandicapt war. In der Gesamtwertung belegt die Vorjahresneunte derzeit Rang 15. Leistungskurve: steigend. Ihr und Nina Eim dürfte nun Staffel-Silber weiteren Vortrieb verleihen. mit dpa

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