zum Hauptinhalt
Wertvoll. Die Karateabteilung des Bornimer SC sorgte beim Stadtsportball für eine Showeinlage - und für sein Engagement im Bereich Integration wurde der Verein ausgezeichnet.

© Peter Könnicke

Spot in Potsdam: Ein bisschen Magie beim Stadtsportball

Potsdams Sportfamilie versammelte sich zur Gala in der MBS-Arena. Dabei wurde der hohe gesellschaftliche Wert des Sports betont. Diesem möchte die Stadt gerecht werden, indem sie für optimale Rahmenbedingungen umfangreiche Investitionen vornimmt.

Als Magier Thomas Otto einen 50-Euro-Schein in einen 100er verwandelte, dürfte sich so mancher Vereinsfunktionär und Gast beim Potsdamer Stadtsportball am Samstagabend den Zauberer als Vereinsmitglied gewünscht haben. Den Etat einfach mal verdoppelt – das wäre wohl in der Tat ein magischer Segen. So aber braucht es erhebliche Anstrengungen, um Breiten- und Leistungssport in Potsdam zu finanzieren. Auch dass der Stadtsportball überhaupt im festlich dekorierten Gala-Ambiente der MBS-Arena stattfinden konnte, sei vor allem der Unterstützung der großen städtischen Unternehmen und der Stadt selbst zu verdanken, wusste Stadtsportbund-Chef Lutz Henrich zu würdigen.

Erstmals Integrationspreise vergeben

Für ihn und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) war es das letzte Mal, dass sie den Stadtsportball eröffneten – beide erreichen in diesem Jahr die Ziellinie: Im Frühjahr hört Henrich nach 20 Jahren an der Spitze des Stadtsportbundes auf, für den Rathauschef endet im Herbst die zweite Amtszeit. Er werde seinem Nachfolger ins Stammbuch schreiben, das Ehrenamt weiter zu pflegen und Sportangebote – wie von Henrich gewünscht – mehr und mehr als kommunale Pflichtaufgabe zu sehen. „Denn wir wissen in Potsdam, welch hohen gesellschaftlichen Wert unsere Sportvereine haben. Daher investieren wir auch viel in den Sport“, sagte Jakobs.

Um den gesellschaftlichen Beitrag zu würdigen, den Vereine bei der Integration von Flüchtlingen und von Menschen mit Migrationshintergrund leisten, wurde erstmals auf dem Stadtsportball ein Integrationspreis vergeben. Geehrt wurde der UJKC für sein Engagement für Kinder aus Tschetschenien, denen in dem Verein nicht nur die Judokampfkunst beigebracht, sondern auch bei der schulischen und sprachlichen Entwicklung geholfen wird. Ebenfalls bekam der Bornimer SC den Integrationspreis: Der Verein im Norden Potsdams bietet Familien, Kindern und Frauen in der Asylunterkunft am Lerchensteig gezielt Kurse und Trainingsmöglichkeiten an. Und für sein Projekt „Weg von der Straße“ für Flüchtlingskinder sowie Jugendliche aus einem sozial schwachen Umfeld wurde der Jugendclub „Offline“ des SC Potsdam ausgezeichnet.

Neue Sporthallen und -plätze geplant

Nicht aus dem Hut gezaubert, sondern aus dem Haushalt von Stadt und Land kommen in den kommenden Jahren 35 Millionen Euro für den Neubau von Schulen und den damit verbundenen Sportstätten. „Wir müssen beim Wachstum der Stadt Vorsorge treffen, um optimale Bedingungen für den Sport zu schaffen“, sagte Jakobs und sieht dabei eine Herausforderung, die bislang gar nicht so sehr wahrgenommen werde: „Es gibt einen Mangel an Firmen und Fachkräften, sodass es schwierig wird, das Investitionsprogramm umzusetzen.“ Für 2018 sind zahlreiche Aufträge zu vergeben, um die sportliche Infrastruktur der Landeshauptstadt zu verbessern. Im Luftschiffhafen soll für 250.000 Euro ein neuer Rasenplatz entstehen, in der Rudolf-Breitscheid-Straße beim FSV Babelsberg 74 ist ein neuer Kunstrasenplatz geplant. Am Lok-Sportplatz in der Berliner Straße soll es eine Flutlichtanlage geben, die Skateranlage von Motor Babelsberg wird überdacht, der Hockeyplatz der Potsdamer Sportunion erneuert. In der Nedlitzer Straße wird ein neuer Fußballplatz gebaut. Zauberhafte Aussichten für die Sportstadt Potsdam? Oberbürgermeister Jakobs sieht es nicht so. „Es ist in Ordnung, wenn diese Investitionen für selbstverständlich gehalten werden.“

Zur Startseite