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Aus Natur wird Kunst. Der große Rasenplatz des FSV Babelsberg 74 wird umgewandelt und erhält eine Beleuchtung.

© Tobias Gutsche

Sportstättensituation in Potsdam: Eine Million Euro für neues Grün

Um die Infrastruktur beim Fußballverein FSV Babelsberg 74 zu verbessern, wird auf dessen Anlage ein Platz umgebaut und der andere erneuert. Das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam reagieren mit der Förderung solcher Projekte auf den Boom in der Region.

Von Tobias Gutsche

Große Investition in die Sportanlage des FSV Babelsberg 74: Für rund eine Million Euro werden die beiden Fußballplätze an der Rudolf-Breitscheid-Straße erneuert. Diese Woche bekam der Club vom Landessportbund Brandenburg (LSB) einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 498.000 Euro, um den Rasenplatz in einen Kunstrasen samt Beleuchtung umzuwandeln. Dies soll möglichst bis Ende dieses Jahres erfolgen. In einem weiteren Bauabschnitt erhält dann das bestehende Kunstrasenfeld einen modernen Belag. Beide Projekte werden mit etwa 400.000 Euro auch aus Mitteln der Brandenburger Landeshauptstadt bezuschusst. Den Rest stemmt der FSV 74 mithilfe von Sponsoren und durch die eigenen Rücklagen.

Knapp 450 Mitglieder zählt der Babelsberger Verein, davon sind mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche. „Wir haben eine Menge Zulauf, können aber viele Interessierte nicht bei uns aufnehmen, weil wir wegen der Platzsituation an unserer Kapazitätsgrenze angelangt sind“, sagte FSV-Präsident Olaf Schaefer beim offiziellen Pressetermin. Mit 23 Mannschaften ist der Club im Wettkampfbetrieb aktiv. Derzeitig können sie für das Training hauptsächlich nur auf den Kunstrasen, denn der ist beleuchtet und auch bei schlechter Witterung ordentlich bespielbar. Doch der Boden ist bereits 15 Jahre alt, abgenutzt, „hart wie Beton“, so Schaefer. „Das ist gesundheitsgefährdend.“ Die Belagerneuerung wird das ändern. „Und durch die Umwandlung des Naturrasens mit Installation einer Trainingsbeleuchtung entstehen hier die dringend benötigten größeren Nutzungsmöglichkeiten“, sagte Potsdams Sportbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) und dankte dem Land für die Unterstützung.

Neues Dach beim Segelverein Potsdamer Adler

Die dem LSB zur Verfügung gestellten Mittel kommen aus dem Kommunalen Infrastrukturprogramm (KIP) Sport des Landes Brandenburg. Es richtet sich an Vereine aus dem berlinnahen Raum und in märkischen Städten. Mit insgesamt 23 Millionen Euro fördert die Landesregierung bis 2019 den Bau oder die Sanierung von vereinseigenen oder gepachteten Freizeit- und Sportanlagen. Neben dem FSV Babelsberg 74 erhielten nunmehr auch drei weitere Clubs eine Förderung über das KIP Sport: der Segelverein Potsdamer Adler (Dachsanierung am Vereinsgebäude), der FC 02 Schwedt (Kunstrasenplatz) und SSV Einheit Perleberg (Funktionsgebäude). Insgesamt beträgt das Fördervolumen des Landes für die vier Projekte in der aktuellen Zuwendungsrunde zirka eine Million Euro. 

KIP helfe, sich für den „Run auf die städtischen Sportvereine zu wappnen“, erklärte der LSB-Vorstandsvorsitzende Andreas Gerlach im Rahmen der Bescheidübergabe auf dem FSV-Gelände. Aubel betonte, dass gerade das enorm wachsende Potsdam in puncto Sportstätten unter „hohem Handlungsdruck“ stehe. Daher wird gerade darüber diskutiert, ob die Anlage an der Breitscheid-Straße noch erweitert wird. Weil dafür jedoch viele Bäume gefällt werden müssten, regt sich bei Umweltschützern Widerstand. 

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