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SC Potsdam: Mentale Regeneration

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam scheiden im deutschen Pokal aus und müssen sich nach der herben Enttäuschung vor allem psychisch aufrichten. In der Liga ist der nächste Gegner ein sehr starker: der deutsche Rekordmeister Schweriner SC.

Von Tobias Gutsche

Nach der herben Enttäuschung gegen Suhl folgt die große Herausforderung in Schwerin: Die Frauen des SC Potsdam, die am Mittwochabend den Volleystars Thüringen aufgrund eines Leistungseinbruchs im Pokal-Achtelfinale unterlagen, treten schon morgen (19 Uhr) beim deutschen Rekordmeister zur nächsten Bundesligapartie an und müssen bis dahin vor allem im mentalen Bereich regenerieren. Denn: Der Pokal-Auftritt vor 523 Zuschauern in der MBS-Arena hat der Psyche der Potsdamerinnen zugesetzt. Sie gaben eine klare 2:0-Satzführung her und mussten sich mit 2:3 geschlagen geben. „Das ist unfassbar“, sagte Libera Lisa Rühl nach dem Ende des 128 Minuten andauernden Volleyballkrimis.

Potsdam vergibt im dritten Satz einen Matchball

Dass es zu einer solchen Schlacht kam, war zunächst überhaupt nicht abzusehen. 25:18 und 25:19 gingen die ersten beiden Durchgänge zugunsten der Gastgeberinnen aus. Keine spielerische Glanzleistung, aber dennoch souverän. So kam es, dass Potsdam nach knapp 80 Minuten bereits zum Matchball im dritten Satz aufschlug. Suhl wehrte ihn ab und gewann seinerseits mit 26:24. Das Geschehen kippte. Die Gäste, die am ersten Bundesligaspieltag noch 2:3 gegen den SCP verloren hatten, glichen erst aus (25:21) und sicherten sich dann im dramatischen Tie-Break (18:16) ihren ersten Saisonerfolg.

Team verkrampft mit zunehmender Spieldauer

„Es darf nicht passieren, dass wir den Gegner immer wieder zurückkommen lassen“, erklärte SCP-Trainer Alberto Salomoni. In drei von bisher fünf Partien hatte seine Mannschaft die Chance, das Duell nach drei Sätzen, also in der Kurzschicht, zu gewinnen. Jedes Mal wurde sie aber vergeben, zweimal verließ die Salomoni-Truppe das Feld sogar noch als Verlierer. Eine Erklärung für diese Schwäche des Teams zu formulieren, fiel Lisa Rühl am missglückten Mittwochabend nicht leicht. Ihre Vermutung: Ein Kopfproblem. „Vielleicht hängt in unserem Unterbewusstsein, dass wir in dieser Saison noch nicht 3:0 gewonnen haben und dann dadurch verkrampfen. Wenn es so weit kommt, geht es oft auch schief.“

Im Hinblick auf das bereits morgen stattfindende Spiel in Schwerin müssen nun Lösungsansätze gefunden werden. „Das ist innerhalb von zwei Tagen aber natürlich schwer“, sagte die 26-jährige Rühl, während ihre inzwischen vom Leistungssport zurückgetretene ehemalige Mitspielerin Kathy Radzuweit einige Meter entfernt die Viertelfinalpaarungen des Pokalwettbewerbs ausloste. Für den SC Potsdam, der als Favorit gegen die Thüringer Volleystars scheiterte, hatte dieser Akt keinen Reiz mehr. 

SCP: Arrechea (2), Rühl, Katic (7), Schaus (3), Sydlik, Gründing (3), Silge (2), Montano (11), Hippe (23), Roani (14), Mapeli Burchardt (7) 

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