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SC Potsdam: Im roten Gewand auf die Mattscheibe

Für sein Heimspiel gegen den amtierenden deutschen Meister Schweriner SC hat Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam einen Aufruf gestartet, um einen imposanten Eindruck zu hinterlassen. Die Partie in der MBS-Arena erhält nämlich dank Live-Fernsehübertragung eine bundesweite Plattform.

Von Tobias Gutsche

Die Verantwortlichen des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam haben eine Bitte. Wie üblich wünschen sie sich, dass möglichst viele Zuschauer zum nächsten Heimspiel in die MBS-Arena kommen – für die Partie am heutigen Mittwoch gegen den Schweriner SC (Beginn: 19.10 Uhr) ist das aber noch mit einem Zusatz versehen. Es geht um den Dresscode. Die Hallenbesucher sollen in etwas Rotem kommen. „Egal, ob Trikot, Shirt, Pullover oder Schal – Hauptsache, es ist rot“, erklärt Teammanager Eugen Benzel. Wer das macht, bekommt einen Rabattgutschein für Fanartikel, Imbiss und Ticket bei einem anderen Match.

Gute Einschaltquoten bei bisherigen Live-Partien

Der Potsdamer Verein versucht, ein Pendant zur gelben Wand zu schaffen, die Schwerins Anhänger stets bilden. „Wir wollen am Mittwoch eine rote Wand hinter unserer Mannschaft“, sagt Benzel. Einen imposanten Eindruck zu hinterlassen, ist den SCP-Machern morgen besonders wichtig. Denn die Partie hat einen besonderen Wert: Zum ersten Mal wird ein Bundesligaduell aus der MBS-Arena durch einen großen deutschen Fernsehsender live übertragen. Sport1 geht auf Sendung und setzt damit sein Volleyball-Engagement fort.

Seit der aktuellen Saison haben Deutschlands höchste Frauen- und Männerliga dieser Sportart auf dem Kanal ihre Heimat und genießen während der Hauptrunde insgesamt 17-mal eine bundesweite Plattform. Bei den Damen werden zehn Partien gezeigt. Sechs flimmerten schon auf der Mattscheibe und erzielten Einschaltquoten, die bei Sport1 für Zufriedenheit sorgen. Laut Sender gab es bislang durchschnittlich 120.000 Zuschauer, die Partie Dresden gegen Stuttgartr erreichte sogar 290.000 in der Spitze. Seinen Anteil zur guten Quotenbilanz steuerte der SC Potsdam bei, dessen Auswärtsauftritte in Schwerin und Dresden bereits ausgestrahlt wurden. Auch das SCP-Gastspiel gegen Wiesbaden wird am 7. Februar in deutsche Wohnzimmer transportiert.

SCP suchte exklusiven Sponsor wegen Lizenzgebühr

Zuvor nun die TV-Heimpremiere, für die sich der Brandenburger Club auf die Suche nach einem exklusiven Sponsor machte. Anders als im Fußball, wo die Vereine mit Geld aus horrenden Fernsehverträgen überschüttet werden, sind es in der Volleyball-Bundesliga nämlich die Gastgeber der Spiele, die an den Sender eine Lizenzgebühr zahlen müssen. Immerhin 6500 Euro. „Kein optimaler Zustand“, meint SCP-Teammanager Eugen Benzel. „Der Ligaverband – so hatten wir Clubs schon zu Saisonbeginn gefordert – soll einen Sponsor finden, der die Kosten trägt, sodass wir nicht selbst zuständig sind. Bisher hat das leider noch nicht geklappt.“ Also mussten die Potsdamer Initiative zeigen und kamen mit einem Aachener Unternehmer ins Geschäft, der etwa drei Viertel der Gebühr zahlt und dafür mit seiner Firma bei der Live-Übertragung als deren Unterstützer genannt wird.

„Und nun liegt es an unseren Mädels“, sagt Benzel, „sich, den Verein und die Stadt Potsdam gut zu präsentieren.“ Vor allem besser, als es in den bisherigen zwei TV-Auftritten der Fall war. Beim amtierenden deutschen Meister Schwerin verlor das Team 0:3, gegen Tabellenführer Dresden hieß es zuletzt 1:3. Aber auch, wenn Sport1 nicht anwesend war, blieben die „Rothemden“ oftmals vieles schuldig, was durch den unbefriedigenden achten Tabellenplatz Ausdruck nimmt. Verfolger Suhl hat nur vier Zähler Rückstand und demonstrierte unlängst, dass er im Kampf um das Playoff-Ticket Druck macht. Die Potsdamerinnen müssen also Leistung bringen, im weiteren Hauptrundenverlauf ordentlich punkten, um nicht „Alarmstufe Rot“ zu erfahren. 

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