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Dreifachsieger. Stefan Kiraj war der erfolgreichste Starter der Regatta.

©  Ute Freise

Potsdamer Kanu-Rennsport: Schon gut in Form

Die nationale Qualifikation auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel war die erste Bewährungsprobe des Jahres für die Potsdamer Kanu-Rennsportler. Mit ganz besonderer Bravour meisterten sie ein Umdenker und ein Altmeister.

Von Tobias Gutsche

Vor allem die Olympiateilnehmer von Rio bestimmten am Samstag das Niveau der ersten nationalen Kanu-Rennsport-Qualifikation dieser Saison auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel. Am stärksten präsentierte sich ein Potsdamer, der voriges Jahr bei den Sommerspielen am Zuckerhut noch hinter seinen Möglichkeiten geblieben war: Stefan Kiraj.

In Rio schaffte es der Canadierfahrer nicht einmal ins B-Finale der 200-Meter-Distanz, nun gewann er im nationalen Wettstreit gleich dreifach. Der 27-Jährige setzte sich über 200, 250 und auch 1000 Meter durch. Damit empfahl er sich nachhaltig für einen Platz im deutschen Weltcup-Team, das nach der zweiten Qualifikationsregatta in zwei Wochen zusammengestellt wird. Bei den Weltcups kann dann die Qualifikation zur Weltmeisterschaft (23. bis 27. August im tschechischen Racice) erreicht werden.

Stefan Kiraj und Ronald Rauhe stechen hervor

„Die Leistungstests im Vorfeld hatten schon gezeigt, dass ich gut drauf bin“, erklärte Kiraj, der für den neuen Olympiazyklus umdenken muss. Der Canadiersprint, bisher sein Metier, fällt für die Herren aus dem Programm, weshalb sich der Bundespolizist nun verstärkt auf die olympiarelevanten 1000 Meter konzentriert. „Ich habe dafür acht Kilo abgenommen – das macht sich auf der längeren Strecke bemerkbar. Die Quali-Ergebnisse zeigen: Ich bin auf dem richtigen Weg.“ Hinter ihm kamen auch Potsdams Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel – er startete nicht über seine Paradestrecke, den einen Kilometer – und Jan Vandrey vorgestern zu Top-Platzierungen, womit sie ihre Ansprüche auf internationale Startplätze untermauerten.

Als „bemerkenswert“ stufte Jens Kahl, Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes, indes den Auftritt von Kajakroutinier Ronald Rauhe ein. Der 35-Jährige siegte über 200 und 250 Meter. Noch vor den Rennen hatte der Olympiadritte von 2016 gesagt: „Ich weiß nicht so recht, wo ich stehe. Denn ich war zuletzt krank und hatte Anfang des Jahres einen Bandscheibenvorfall.“ Entsprechend überraschend waren nun seine Leistungen.

Potsdamer Canadierfahrerinnen dominieren

Neben den Männern wussten auch die Damen des KC Potsdam bei schwierigen Witterungsverhältnissen in Brandenburg zu überzeugen. Die inzwischen vierfache Olympia-Medaillengewinnerin Franziska Weber triumphierte über 1000 Meter und gehört so zu den heißen Nationalmannschaftskandidatinnen im Kajakbereich – ebenso ihre Vereinskollegin Tabea Medert, amtierende U23-Weltmeisterin. Bei den Canadierfrauen dominierte derweil gänzlich die Crew vom Luftschiffhafen. Annika Loske, Ophelia Preller und Sophie Koch nahmen die ersten drei Positionen der vorläufigen Disziplin-Rangliste ein.

Auf den Leistungstableaus der Juniorensportler sind auch einige KCP-Paddler vorne mit dabei. Besonders gut liegen derzeitig Martin Hiller (Kajak) und Fiete Schäfer (Canadier) im Rennen.

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